Warum wird in vielen Beiträgen dieser HP immer und immer wieder auf die unterschiedliche Stylestruktur der einzelnen Keyboard-Hersteller hingewiesen. Sicher, noch vor einigen Jahren gab es da große Unterschiede. Aber mittlerweile hat man sich doch offensichtlich auch auf diesem Sektor, wenn auch nicht hundertprozentig aber doch im Großen und Ganzen, auf gemeinsame Merkmale und Vorgehensweisen beim Spielen mit Styles geeinigt.
So dauert es beispielsweise gar nicht so lange, bis man sich beim Händler auf dem neu vorgestellten Keyboard zurecht findet. Wo ist der Knopf für  MANUAL-SPLIT , wo der für  SYNCHRO START  und schon kann es (zumindest beim Großteil der heute angebotenen Keyboards) losgehen.
Ab jetzt kann man mit den Ohren entscheiden, was da dem persönlichen Geschmack am nächsten kommt. Passt dann das Gehörte auch noch unter die festgeschriebene Obergrenze des eigenen Budgets, hat man sein neues Keyboard gefunden. So meist zu finden bei „Otto Normal Keyboardspieler“.
Otto analysiert seine Begleitautomatik in der Regel nur quantitativ. Vier Variationen oder Mains haben durch die Bank alle und was soll´s wenn da die Anzahl der Fills, Intros und Endings ein bisschen unterschiedlich ist. Wenn Otto die Werkstyles des in die engere Wahl aufgenommenen Keys zum großen Teil gefallen, wenn er weiß, dass es massenhaft Styles für dieses Gerät im Internet oder beim Händler gibt, dann eben hat er sein Keyboard gefunden.
„Was juckt mich da die Stylestruktur? Und so bekloppt, bei dem Angebot, Styles selber zu machen bin ich eh nicht!“ denkt da Otto. Und recht hat er damit, weil, er ist eben der Otto.
 
Aber es gibt auch noch die Keyboardspieler, die nicht mit Ottos Augen und Ohren betrachten und hören, die ihr neues Keyboard nach ganz anderen Gesichtspunkten auswählen. Wenn die ein, zwei Keyboards „klangmäßig“ in ihre engere Wahl gezogen haben, gilt ihr weiteres Augenmerk den Arrangier- und Style-Editiermöglichkeiten.
Sie müssen dabei abklären, welche innere Struktur einer Begleitautomatik ihren musikalischen Vorstellungen am nächsten kommt. Und da zählen nun mal die Anzahl der Spuren, Fills und Intros und Endings erst mal gar nicht.
Hier zählt, wie flexibel lassen sich diese einzelnen Style Elemente in ein Begleitarrangement einarbeiten und später beim Spielen möglichst einfach abrufen.
Und wenn man sich die unterschiedlichen Strukturen der heute gängigsten Begleitungen mal näher ansieht, erkennt man schnell, dass es hier keine allgemein gültigen Merkmale gibt. Eben weil sie unterschiedlich sind, diese Strukturen. Und wer das erkennt und sich, nach seinem Gusto, für eine bestimmte Style-Struktur entscheidet, wird vom Otto zum Spezialisten.
Und die Diskussionen unter Ottos, wer da wohl die bessere Begleitungen baut, Roland oder Yamaha oder Korg oder weiß der Geier, ist komplett überflüssig und führt nie zu einem Resultat, solange sich diese Ottos nicht strukturell mit ihrer Kiste beschäftigen.
Sie werden sich höchstens gelangweilt desinteressiert abwenden, wenn sich in irgendeinem Forum Spezialisten unterhalten, weil ihnen nicht klar ist, über was diese Spezialisten sich unterhalten....
So gesehen ist dieser Teil meiner Homepage für Spezialisten und die, die es vielleicht doch noch mal werden wollen........
Multitracker mit 8 Spuren
in Roland, Yamaha und Korg Arranger-Keyboards
Taster und Menüanwahlen über Touchscreen erfassen wir mit Augen und Fingern, sie gehören zur Hardware unseres Keyboards, sind also u.a. auch Bestandteile zum Bedienen einer Begleitautomatik.
Die Struktur, somit innere Verarbeitung der Bedienung und daraus resultierende Ausführungen der Begleitautomaten unserer Keyboards sind Bestandteil des jeweiligen Betriebssystems, also Software.
Lassen wir sie uns trotzdem für einen kleinen Augenblick wie Hardware erscheinen. So gesehen steht dann bei allen Vertretern der hier beschriebenen Geräte ein digitaler Multitrack-Recorder vor uns, mit dem wir bis zu acht Spuren aufnehmen und wiedergeben können. 
Hier endet aber schon der Vergleich, denn im Gegensatz zum echten Recorder arbeiten wir nicht mit kompletten Songs am Stück, sondern mit Teilen eines Songs, die wir einmalig oder aber auch in Schleifen wiederholt abspielen und dabei durch Greifen mit der linken Hand die daraus resultierenden Harmonieverläufe erzeugen.......
Der Rest ist wohl bekannt. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, mit welcher Thematik sich der erste Teil dieser Gegenüberstellung von drei Begleitsystemen befasst. Wie also sind diese „Rekorder“ jeweils bei Yamaha, Roland und Korg aufgebaut ?
Typische Spurenbelegung bei YAMAHA
Yamaha hat seine 8 möglichen Spuren der Begleitung wie dargestellt vorbelegt und auch so im Handbuch beschrieben:
Natürlich kann der User für seine „Eigengewächse“ eine individuelle Spurenverteilung vornehmen, wobei nicht mal die „Instrumentenart“ zwingend vorgeschrieben ist. So ist es beispielsweise möglich, acht „Fiedler“ für ein Kammerstück separat in alle acht Spuren zu platzieren. Bei Kontrabass noch verständlich. Dass aber auch die beiden „Drumspuren“ zu normalen, transponierenden Instrumenten-Parts" werden können, und plötzlich Geige spielen, ist da schon seltener unter „Kollegen“ zu finden.

 

Dies wird durch Parameter- Einstellungen in der Style-Erstellung ermöglicht. Dort wird auch u.a. das Verhalten von einzelnen Noten bei Akkordwechsel am Taktanfang oder „in der Taktmitte“, bei den verschiedenen Harmonietypen (Dur, Moll, Septime und darüber hinaus), und noch viel mehr Funktionen, die einen Musikus zum Musiker machen, festgelegt.
Viele dieser Parameter kann man in den meisten Yamaha-Keyboards selbst einstellen. Für einige tiefgehende muss man sich allerdings zusätzlicher (in der Regel kostenloser) Software bedienen, beispielsweise CASM-Edit.
Wer sich mit der Style-Erstellung auf Yamaha Keyboards näher befassen will, sollte sich unbedingt das Buch „STYLES & PATTERNS“ von Reinhold Pöhnl gönnen.
Sogar Spielern anderer Keyboards (Roland, Korg etc.) sei dieses Werk empfohlen, vermittelt es doch auch sehr viel Hintergrundwissen über die Eigenschaften von Begleitautomatiken im allgemeinen.

 

Typische Spurenbelegung bei ROLAND z.B. im (G-70)
Roland verhält sich innerhalb des „Multitrack-Recorders“ schon ein wenig ortsgebundener. Hier steht „nur eine“ Spur für Drums zur Verfügung. Auch lässt sich diese Spur nicht zweckentfremden.

Beim Bass ist dies nur scheinbar so. Man kann nämlich in der Bass-Spur auch andere Instrumente verwenden, bzw. in einer der ACC-Spuren einen Bass benutzen.
Man stellt fest, dass sich in diesem Fall auch die entsprechenden Sound-Eigenschaften korrekt verhalten.
Das heißt, der Bass behält seine Abspieleigenschaften (Grundton bei Akkord-wechsel) genau so bei, wie beispielsweise ein Piano in der Bass-Spur polyphon wird.
Bestimmte Abspieleigenschaften innerhalb der Roland Begleitung sind also mit dem Sound verknüpft und nicht mit der jeweiligen Spur (dies sollte einem verständlich sein, wenn man damit etwas anfangen will....)
Anders als im Yamaha Instrument, kann man für die Harmonietypen Dur, Moll und Septime jeweils eine eigene Version pro Spur erstellen. Somit kann ich innerhalb einer Variation bis zu 8x3=24 Einzelspuren erstellen. Und alles, was man mit Roland-Styles anstellen kann, kann auch am Instrument selbst vorgenommen werden.
Man braucht keine zusätzliche Software.
Möglicherweise sind dadurch auch weniger Funktionen als bei Yamaha möglich. Darüber täuschen auch die drei Harmonietypen (M-m-7) nicht hinweg.
Die Möglichkeiten im Style-Composer vom G-70 sind somit zwar nicht ganz so üppig, aber in ihrer Bedienbarkeit allemal leichter und überschaubarer als bei Yamaha zu erkunden und somit zu bearbeiten.
Ich möchte behaupten, dass deshalb der Style-Selbstbau bei Roland insgesamt zu besseren Ergebnissen führt als bei Yamaha.
Typische Spurenbelegung bei KORG             z.B. im (pa800)
Man nehme ein klein wenig Roland, mische es mit der gleichen Menge Yamaha und erhält den Spurenplan von Korg.
Auch Korg arbeitet in seiner Achtspurmaschine mit zwei Schlagzeug-Spuren, eine wie bei Roland (Drums) festgelegt, die zweite (Perc) nach Yamaha Vorbild frei für andere Instrumente beleg- und transponierbar.
Wie bei Yamaha und Roland sind die übrigen Spurverteilungen Default-Einstellungen. Auch bei Korg kann hier „frei“ gemischt werden.
Jede dieser Spuren pro Variation mit bis zu 6 virtuellen Spuren (die dann beim Spielen Harmonietyp bezogen aufgerufen werden) zu versehen, ist bei Korg einmalig.
Ob dies musikalisch nicht schon zu hoch fliegt, soll jeder für sich entscheiden, wenn wir uns näher mit der Bearbeitung einzelner Spuren befassen.
Zwischenfazit:
Nun, bei der Betrachtung von Unterschieden in der Spur- oder Trackbelegung unserer Testkandidaten kann man da wohl nicht von gigantischen Abweichungen sprechen. Möglicherweise gibt da der ein oder andere den Möglichkeiten von Yamaha den (winzigen) Vorzug, weil sich nur bei diesen Geräten tatsächlich alle 8 Spuren frei mit Sounds belegen lassen.  
Gehen wir aber davon aus, dass einer Begleitautomatik im herkömmlichen Sinn immer eine Drum-Spur innewohnt, stellen wir fest:
In allen drei Probanden lassen sich bei der Spurbelegung und -verteilung jeweils gleiche Verhältnisse herstellen. Yamaha, Roland und Korg sind in diesem Bereich der Begleitung strukturell also nahezu identisch.
Elemente und Divisions
in Roland, Yamaha und Korg Arranger-Keyboards
 
Unsere Keyboards von Yamaha, Korg und Roland verfügen also in ihren Begleitungen jeweils über einen Pseudo-Multitracker mit acht Spuren. Damit könnte man sogar  Midifiles mit acht Spuren, aufgeteilt in die Midikanal-Vorgaben der einzelnen Hersteller, aufnehmen (Style-Erstellung) und wiedergeben (Style ohne Akkordwechsel spielen). Und wenn wir schon am Spinnen sind, wir könnten das sogar gleich mit mehreren Midifiles pro Style (je Variation, etc.) so tun. Doch überlassen wir das den dafür vorgesehenen Sequenzern in den Keys.
In den einzelnen Spuren einer Begleitautomatik finden wir (außer in dafür vorgesehenen Abschnitten wie Intros etc.) keine fertigen Melodie- und Harmoniefolgen wie beispielsweise in einem typischen Midifile. 
Die acht Spuren in unseren Begleitungen werden mit unterschiedlichen Pattern, Phrasen, Rhythmusmustern usw., vorzugsweise gleicher Akkorde gefüttert. Diese Pattern werden je nach Typ nach Auslösung einmalig oder endlos in Schleifen abgespielt, jedenfalls bis der Spieler abschaltet oder ein vom Spieler ausgelöstes, einmaliges Pattern (in dem Fall ein ENDING ) die Sache beendet.
Nun, wer sich nicht erst seit heute mit Arranger oder Home Keyboards mit Begleitautomatik befasst, weiß jetzt was gemeint ist. Wir reden über die einzelnen Elemente (andere nennen es Divisions) der Begleitautomatik, also INTRO, VARIATIONEN, FILL IN, BREAK und ENDING.
Diese Elemente variieren in den Möglichkeiten der Länge (Taktanzahl) und Taktvielfalt (3/4, 4/4, 6/8 etc) je nach Hersteller.
In der Regel geht man davon aus, dass VARIATIONs-Elemente bis zum gewollten Wechsel endlos abgespielt werden.
Von allen anderen Elementen erwartet man, dass sie nach einmaligem Abspielen enden und/oder zu einem vorgegebenen Ereignis weiterleiten.
Mittlerweile gibt es Hersteller, die mit ihren Produkten diesen Rahmen (meist) sinnvoll sprengen. Schauen wir uns die Elementen Verteilung bei den bekanntesten Herstellern nun an.
Elemente-Aufbau in KORG Arranger Keyboards
Im Wandel der Zeit haben sich auch die Begleitautomaten der diversen Hersteller geändert und wurden von Generation zu Generation modifiziert und dabei verbessert. Bei Korg finden wir trotzdem gleich drei Bedienanordnungen und damit gesteuerte Elemente, die im Grundaufbau schon Jahre auf dem Buckel haben, trotzdem alle noch aktuell sind und in den unterschiedlichsten Modellen zum Einsatz kommen.
Im einzelnen sind dies:
Korg Pa500/800/2X (pro)  
Dies ist wohl noch die meistbenutzte Elemente-Struktur innerhalb der Korg pa.... Modellreihe. Unterschiede zu den neusten Keys (pa3X/300/600/900) beziehen sich nur auf die FILL INs. Die Bedientaster für diese sind außerdem im pa2X /pro praxisgerechter  platziert, so wie im pa3X.
Doch der Reihe nach:  
INTRO 1,  2,  3/COUNT IN  
In diesem Bereich finden sich musikalisch interessante Möglichkeiten, ein Musikstück mit einem Werkstyle zu INTROnisieren, also zu beginnen.
INTRO 1 besteht aus einer Melodiephrase mit passender Akkord/Bass/Drum-Begleitung, musikalisch abgestimmt und bezogen auf den dann folgenden Styleinhalt.
Man sollte im INTRO 1 im Grundakkord beginnen und bis zum Ende nicht die Tonart wechseln.
INTRO 2 lässt sich eher mit einer Style-Variation vergleichen, läuft in der Regel allerdings nur einmal ab und leitet dann zum nächst eingestellten Style-Element über. Mann kann also zum INTRO 2 mit der rechten Hand eine in der Länge diesem Intro entsprechende Melodie spielen/improvisieren und dazu im laufenden Intro die passenden Akkorde greifen.
INTRO 3 birgt meist einen einzigen Takt mit Stickvorzähler, dem Taktmaß des Styles entsprechend. Öfters ist auch ein kurzer Drum/Bass Auftakt zu vernehmen.
 
Besonderheit:
Wie schon erwähnt, werden diese Elemente bei Anwahl nur ein einziges Mal abgespielt und leiten dann zur voreingestellten Variation über.
Mit Doppelklick ( 2. Klick vor dem Ende, also zwischen erstem und vor dem letzten Viertel des letzten Takts) werden diese Elemente in einer Endlosschleife ständig wiederholt. Damit kann man quasi weitere Variationen simulieren. Für Erstellung eigener Styles ein mächtiges Feature!
 
VARIATION 1,  2,  3,  4
 
4 Variationen sind gegenwärtig in ihrer Anzahl genau so Standard wie ihr musikalischer Aufbau.
Die Anzahl der gleichzeitig spielenden Instrumente (Spuren) und die musikalische Dichte nehmen von Variation 1 bis Variation 4 stufenweise zu. So zumindest bei den universellen Styles.......
FILL 1,  2,  3/BREAK
 
In der Regel sind die FILLs in den mitgelieferten Werkstyles eintaktig ausgelegt und dienen als frei positionierbare Übergänge zwischen einzelnen Style-Elementen. Wie die INTROs und Endings laufen sie normalerweise (also nach einfacher Anwahl) ein mal ab (z.B. als Übergang von Vers zu Refrain).
In einem eigens dafür vorhandenem Untermenü lässt sich je Style Performance bzw. Songbook Eintrag (also jedes Musikstück) ein „Routing“ für jeden Fill erstellen (Fill Mode). Dazu an anderer Stelle mehr.
Vorweg soviel: diese flexiblen FILL Möglichkeiten allein heben die Begleitautomatik von Korg ein gutes Stück über die anderer Hersteller
Denn auch hiergilt:
Mit Doppelklick werden auch diese Elemente in einer Endlosschleife ständig wiederholt. So lassen sich auch mit Fill Ins weitere Variationen simulieren.
ENDING 1,  2,  3  
Die 3 ENDINGs verhalten sich weitgehendst adäquat zu den INTROs. 
Einzige Ausnahme: Im Regelfall beenden sie nach Anwahl und einmaligem Abspiel den Style und somit das Musikstück. Strukturell verhalten sie sich, wie gesagt, wie die INTROs (ENDING 3 kurzer, knapp gehaltener Schluss).
Drückt man (bei "stehender" Begleitung) am Anfang eines Musikstücks eines der Endings, so wird dieses abgespielt und leitet in die zuvor ausgewählte Variation. Man kann also ein Ending auch als Intro benutzen (bei sinnvoller Erstellung). Bei Doppelklick zeigt sich ein Verhalten wie bei Intros und Fills.
Soweit die Style-Elemente der Begleitautomatik von Korg, wie wir sie grundsätzlich in allen derzeitigen pa... Modellen vorfinden. Im Überblick und von außen gesehen.
Die Bedientaster dafür sind nach meinem Empfinden in pa500 und pa800 (siehe Abbildung) gegenüber pa2X/3X/600 etwas unpraktisch platziert.
Korg pa3X  
Hat man die Beschreibung der Style-Elemente von pa500/800/2X(pro) gelesen, weiß man auch wie sich dies im neuen pa3X verhält. 
Nämlich gleich, mit einer Ausnahme:
Stehen in den vorgenannten Modellen jeweils 3 FILLs (incl. Break) mit ihren herrlichen Möglichkeiten zur Verfügung, so sind es im pa3X derer gleich 5 (i.W. fünf). Und das ganze auch noch vernünftig zu bedienen, also besser geht nicht.......
Es sei denn, man will es gar nicht so gut haben. Dann kann man sich mittels "AUTOFILL" Taste auf pa600/900 Niveau begeben.......
... und das sieht dann so aus:
...und dass eine Neuerung nicht immer mit Verbesserung einher geht, beweist Korg mit seinen neusten Keys. Wie beim pa3X alles identisch zu den oben beschriebenen Modellen. Ausnahme auch hier die FILLs.
Nein, es sind nicht wieder einige dazu gekommen. Im pa600/900 finden sich, wie im pa3X, auch 4 FILLs und ein Break. Aber statt, wie weiter oben glorifiziert besungen, hat man die freie Verfügbarkeit dieser 5 FILLs auf einen einzigen reduziert.
4 FILLs sind nur via AUTOFILL Taste festgezurrt auf ihren Plätzen im Hintergrund zu erreichen, Yamaha lässt grüßen.
Glücklicherweise hat der arme Entwickler, den Korg mit dieser Verschlimmbesserung beauftragte noch guten musikalischen Sachverstand walten lassen, und die FILLs nicht genau so unprofessionell wie bei Yamaha platziert. Auch hier an anderer Stelle mehr....
Elemente-Aufbau in YAMAHA Arranger Keyboards
Na, das sieht doch mindestens genau so vielversprechend wie bei den Korgkisten aus. Und tatsächlich, die Tasteranordnung der Stylesteuerung zeigt hier schon eine direkte Verwandtschaft der Elemente-Struktur zu den Korgmodellen.
Und wieder im Überblick und von außen betrachtet.
Aber da wäre auch noch eine FILL Geschichte:
Selbst in YAMAHAs teuersten Oberklasse Keyboards finden wir eine FILL Verarbeitung, wie sie nun auch leider in KORGs Low-Budget Kiste pa600 realisiert ist.
4 FILLs sind nur über Autofill, gefesselt an eine jeweilige VARIATION abrufbar. Und um diese Tragödie richtig tragisch zu machen, hat man diese FILLs seinerzeit bei der Entwicklung den ungünstigsten Plätzen zugewiesen, die es aus musikalischer Sicht gibt.
An anderer Stelle auch hier dazu mehr.....
Elemente-Aufbau in ROLAND Arranger Keyboards
Das STYLE CONTROL Feld des alten Roland G-70 lässt auf den ersten Blick eine recht spartanisch ausgestattete Begleitautomatik vermuten. Doch G-70 Besitzer wissen und User anderer Keyboards werden vermuten, dass dieser Schein trügt.
So stehen beispielsweise hinter den einzelnen Tastern für INTRO und ENDING nicht weniger als jeweils vier Style-Elemente, also 4 x INTRO und 4 x ENDING.
Der AUTO FILL IN Taster gibt zwar Aufschluss darüber, dass jedenfalls Fill Ins mit an Bo(a)rd sind, aber nicht wie viele es sind.
FILL Verarbeitung also auch wie in YAMAHAs Edelkarossen und KORGs Kleinem ?!
Da fragt sich wohl mancher Elmars HP Leser der ersten Stunde, warum ich früher mal ROLANDs Begleitautomatik so in den Himmel hob. Betrachten wir also dazu an dieser Stelle nur die Sache mit den FILLs.
YAMAHA und KORG (in den neueren) bieten zur Überleitung zwischen einzelnen VARIATIONen jeweils nur vier fest zu einzelnen Variationen gehörende FILLs an.
Bei ROLAND werden zu diesem Aufgabenbereich sechs FILLs zur Verfügung gestellt. Im reinen Zahlenvergleich gar nicht mal so viel mehr, im musikalischen Sinn betrachtet sind das allerdings Welten, die den Unterschied machen.
Und dazu endlich mehr, und zwar im nächsten Kapitel......
FILL INs unter der Lupe
Anhänger bestimmter Keyboard-Typen soll durch diesen Beitrag auf keinen Fall die Einstellung zum Instrument ihrer Wahl madig gemacht werden. Um das nun folgende aber richtig verstehen und deuten zu können, wäre es von Vorteil ihre Sympathie für besagte(s) Lieblingsmodell(e) vorübergehend ein wenig in den Hintergrund zu stellen um das ganze etwas mehr unvoreingenommen zu betrachten......
Das Fill Ins in allen Keyboards der diversen Hersteller in jeweils unterschiedlicher Anzahl vorhanden sind haben wir im vorherigen Kapitel erfahren. Auch, dass da in bestimmten Geräten die FILLs nicht frei angeklickt werden können, in anderen Geräten aber wohl. Da bestehen also mehr oder weniger physikalische Unterschiede in der Software und daraus folgend in der Hardware (Bedientaster). Wie aber schlagen sich diese Unterschiede im musikalischen Sinn nieder?
Nun, hier der Versuch, dies darzulegen:
Sowohl im ROLAND, als auch im YAMAHA-Key und mittlerweile auch in den weit meisten  von KORG, hat der Spieler keinen Einfluss darauf, welcher der im Style zur Verfügung stehenden FILL IN(s) durch einmalige Anwahl eines Variationswechsels ausgelöst wird.
Dies wird in all diesen  Geräte-Typen jeweils durch den gerade bestehenden Variations-Status, also die Style-Struktur bestimmt !
YAMAHA und seine Fill Ins     
YAMAHA beispielsweise hat VARIATIONen und die dazugehörigen FILLs seiner Styles zur Unterscheidung mit Buchstaben versehen, VARIATION A  mit zugeordnetem FILL AA usw.
Irgendein - möglicherweise sogar guter - Programmierer, mit Sicherheit aber kein guter Musiker,
hat dann festgelegt, welche Fills bei eingeschaltetem AUTOFILL und Wechsel von einer Variation in eine andere Variation  diese Überleitung bewerkstelligen sollen.
Und dabei ist ihm dann wohl aufgefallen, dass  bei den VARIATIONen untereinander ein gewisse Hierarchie besteht, eben musikalisch von dünn bis dick. Und wenn man dies nun auch bei FILLs so täte, kann man diese Hierarchie ja übernehmen.
Und wenn man nun in eine bestimmte Variation einen Fill einbauen will, ohne die Variation zu verlassen, nun, dann muss logischerweise der gleichgewichtige FILL diese Aufgabe übernehmen.
Und mangels musikalischer Grundkenntnisse erfand er daraufhin die Yamaha Regel:
Wird im Yamaha Keyboard bei eingeschaltetem Autofill ein Variations-Wechsel vorgenommen, so geschieht dies über den der ZIEL-VARIATION zugeordneten FILL !
Und wenn man sich etwas nicht so recht vorstellen kann, sollte man immer in Extremen denken (eine der Elmarschen Grundregeln). Und so stellen wir uns vor, dass wir im Yammi Key einen Song mit Vers in Variation A und Refrain in Variation D spielen. Wir wechseln hin und zurück über AUTOFILL !
Und jeder, der sich auch nur ein klein wenig im Aufbau und der Dramaturgie von Musikstücken jedweder Art auskennt, wird wohl bemerken, dass da etwas klemmt.
Wer sich dies nun verinnerlicht hat, erkennt folglich auch, warum die Fill Ins der Yamaha Gilde flach, platt, fade und „meist ohne musikalische Spannung“ ausfallen. Ideal aber für Keyboardspieler, die Fills öfters schlampig, „out of time“ und nicht punktgenau auf der „1“ des betreffenden Takts auslösen !

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(Auto)FILL INs in KORG Pa-Modellen (alle nach Pa800)
Und weil KORGs Style-Ersteller über genügend musikalischen Sachverstand verfügen, stellten sie fest, dass man die FILLs zwar nicht anders platzieren kann als im Yammi, dafür aber deren „Sprungverhalten“ zwischen den Variationen. 
Für die neueren Pa-Modelle (nach Pa800) gilt also:
Wird in neueren KORG Modellen bei eingeschaltetem Autofill ein Variations-Wechsel vorgenommen, so geschieht dies über den FILL der Variation, die beim Auslösen des Variationswechsels gerade eingeschaltet war.
Das ist zwar immer noch nicht so schön glatt und rund wie in den unten beschriebenen ROLAND Kisten oder gar den alten Modellen von KORG, es ist jedenfalls besser als bei YAMAHA.
Und unser Musikstück "V1 > V4 > V1" sieht so, mit KorgsFill-Philosophie“ gespielt, musikalisch betrachtet gleich schon viel besser als bei Yamaha aus!
ROLAND und seine FILL INs (nur G-70/E-8o)
Und so finden wir es schließlich dann bei ROLAND. 6 festgezurrte FILLs. Dargestellt sind auch hier nur die „Schaltmöglichkeiten“ von V1 nach V4 und umgekehrt. Der Rest ist selbsterklärend und zeigt auf, dass ROLANDs Begleitautomat mit all seinen „anderen Möglichkeiten und Zusatzkleinigkeiten“ schon eine Sonderstellung gegen zuvor gezeigten inne hat.
Für mich war ROLANDs Begleitung sowohl was die Style-Erstellung, als auch die dadurch mögliche „Style-Spielweise“ angeht, lange Zeit das Non Plus Ultra....In heutigen Keyboards dieser Firma hat man sich “Fill mäßig” den Yamaha Kisten angeglichen. Schade !

Korg und seine FILLs (leider nur bis Pa800/3X und noch einmal nach Kunden-Intervention im Pa4X)
Aber irgendwann hörte Roland auf zu existieren, zumindest was die Herstellung von Arranger Keyboards der gehobenen Klasse betraf. Es galt für mich nach was anderem, möglichst gleichwertigen Ausschau zu halten. Und so geriet ich an KORGs pa800, in der Begleitung mit gerade mal 3 FILLs ausgestattet. Und damit wollte ich fortan gegen meine geliebten Roland Style-Erstellungen anstinken?
Und nach anfänglicher Skepsis kann ich heute sagen: „Aber ja doch !
Was hier auf den ersten Blick so recht mager daher kommt, ist letztlich doch die grandiose Annäherung an praxisgerechtes Musizieren. In den meisten Fällen kommt man beim Nachspielen bekannter Weisen tatsächlich mit 3 (und weniger) Übergängen (also Fills) von beispielsweise Versen zu Refrain und umgekehrt aus, wenn diese (und das ist das Ei des Columbus) unabhängig vom gerade aktuellen Variationsstatus ausgelöst werden können. Jeder FILL hat einen eigenen Taster und kann somit von jeder in jede Variation führen.
Aber es geht noch besser:
Anfänglich mag es einem nämlich als ein bisschen mühsam erscheinen, unter Umständen bei jedem Übergang zwei Tasten drücken zu müssen, nämlich erst den FILL und dann auch noch die nächste VARIATION.
Und darum haben Korgs Entwickler jedem Fill ein Menü mit gegeben, wo man festlegen kann, wie es nach besagtem Fill im Style weiter gehen soll.
Und das Ganze lässt sich dann schließlich auch noch je Style Performance und je Songbook-Eintrag abspeichern (Fill Mode heißt das Zauberwort) .
Dem Ganzen wurde dann im Pa3X noch ein Krönchen aufgesetzt, indem Korg diesem Keyboard noch zwei weitere Fills bescherte, so dass also 5 Fill Ins einen Song-Ablauf über den FILL MODE gestalten konnten.
Nachfolgenden Modellen wurde diese Art der Performance-Gestaltung wegrationalisiert. Zahlreiche, wiederholte User-Proteste sorgten dafür, das dies zumindest im Pa4X durch ein entsprechendes Update behoben wurde, was einige dumpfbackige Mitglieder eines ganz bestimmten Keyboarderforums bis heute nicht begriffen haben (also die Möglichkeit, durch User-Protest etwas erreichen zu können).

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