Meine erste Begegnung mit einem „synthetischen Chor-Abbild der eigenen Stimme“ verlief eher gruselig !
 
Hier jeweils eine kleine Vorstellung der externen Gesangsveredler,
mit denen ich in der Vergangenheit mein Publikum quälte.....
 
KORG ih
 Mehr durch Zufall stieß ich auf einem Erkundungsgang zur Anschaffung eines Digitech Vocalist auf nebenan abgebildetes, unscheinbares Kästchen.
Laut meinem Lieblingshändler ein durchaus ernstzunehmender Kollege des von mir gewünschten Digitech Geräts, was die Qualität des zu bearbeiteten Signals, also den Chorgesang betraf. Nur eben nicht so üppig in seiner Funktionsvielfalt und auch recht spartanisch in der Bedienung.
Und mehr als man mit dem ersten Blick auf das Gerät wahrnimmt, ist auch nicht vorhanden.
Kein Speicherplatz, keine Effekte wie Hall oder Echo.
Modus auswählen, gewünschte Stimmen anklicken, Lautstärke von Lead und Chor einstellen (klappt heute bei viel teureren Geräten nicht so gut, wie in diesem Steinzeit-Teil), das war´s.
Also für mich als Anfänger in diesem Bereich genau das Richtige. Mein erster Begleitchor stand, und noch heute besitzt er Kultstatus in den Annalen meines Musikerschaffens.
Und heute muss ich sagen.: Es würde mich mehr freuen, wäre dieses kleine Ding in den neueren Pa-Modellen verbaut, und nicht dieser komplett falsch verdrahtete Pseudo TC-Helicon!

DigiTech Vocalist
Wesentlich mehr an Einstellmöglichkeiten fand ich dann im ursprünglich von mir gewünschten Digitech Vocalist vor.
Hier konnte man wirklich viel mehr an Stimmenbearbeitung und Effekten schrauben und speichern als im schlichten Korg ih.
Und man bekam dann auch hier und da für bestimmte Songs bessere Ergebnisse.
Man bekam aber auch sehr schnell wesentlich schlechtere Ergebnisse, so wie beispielsweise in der Einleitung am Anfang dieser Rubrik mein lieber Kollege.
Wer nämlich glaubt, aus einem Gerät der Digitech Vocalist Klasse, aber einem nicht so guten Sänger einen richtig guten Chor rauszuholen, irrt gewaltig.
Reiner Zufall: Die Darstellung des Displays in der Abbildung rechts oben ist durch die Datenreduktion der Grafik entstanden, sah aber irgendwann in meinem „echten“ Digi fast genau so schlimm aus.
Eine Reparatur wäre damals zu teuer gewesen (ich hatte das Gerät recht preiswert, gebraucht ergattert). Ich schenkte es später dem Käufer eines meiner G1000, der es als guter E-Bastler mit Hilfe eines zweiten (Schrott) Geräts und dem nötigen Knoff Hoff wirklich wieder zum Einsatz brachte.

 
TC-HELICON VOICEWORKS
Die Königsklasse unter den Cyber-Fischerchören.
Wer hier begriffen hat, dass man 90% aller virtuellen Potis nur bis maximal 40-50 % aufdrehen sollte, kommt zu brillanten Ergebnissen. Hier ist (fast) alles möglich. Der hohe Grat der Qualität ist allerdings messerscharf. Hier und da einen Hauch zu viel, und alles ist im Eimer.
Mit diesem "großen" TC-Helicon habe ich die längste Zeitspanne mit externen Geräten dieser Art verbracht.
Mit Rolands G-70 erhielt ich dann zum ersten Mal einen im Keyboard eingebauten Harmonist / Vocalist an die Hand, der dann bei meinen Gigs dezent eingesetzt, auch so leidlich seinen Dienst versah.
Da ist es dann die Bedienung und Eingebundenheit ins System, was einen zu einer solchen Lösung ermuntert. Die klanglichen Eigenschaften des  TC-Helicon Voiceworks habe ich dabei allerdings schon vermisst.
Als das Duo mit meiner lieben Schwägerin Gaby aus der Taufe gehoben wurde, damals mit einer Kombination aus G-70/PSR-S900, kam der alte TC-Helicon zeitweise wieder zum Einsatz.
Abgelöst wurde er dann endgültig von sich selbst, ähh, also einem (sogenannten) Vertreter seiner Gattung, eingebaut in einem Arranger Keyboard von Korg. Ich bezweifle, dass TC-Helicon sich damit einen echten Gefallen getan hat. Denn gute Werbung für ein Produkt sieht anders aus........
 
Nachtrag:
Aus Sicht der singenden Keyboardspieler ist die Ära der externen Dosen-Fischerchöre wohl vorbei, finden wir sie doch gegenwärtig fast in jedem Keyboard der gehobenen Mittel- sowie der Oberklasse fest eingebaut.
Wobei es im Chord Modus keine Unterschiede innerhalb der verschiedenen Stimm-Algorithmen gibt.
Wie auch, richtige Tonintervalle sind eben richtig oder falsch, und dann wohl nicht erwünscht.
Was innerhalb der verschiedenen Modellreihen den Qualitäts Unterschied ausmacht, sind die A/D- bzw. D/A-Wandler und die (häufig auch brutal überzogenen) Einstellmöglichkeiten. Oder, wie sie - als Vorlage anderer Hersteller - dann im Keyboard "verwurstelt" sind (Korg lässt grüßen).
Ist aber ein eigenes Kapitel an anderer Stelle.........
Vorwort zu diesem Kapitel
Meine erste Begegnung mit einem „synthetischen Chor-Abbild der eigenen Stimme“ gehörte mehr als weniger zu einer der gruseligen Art.
Ein lieber Kollege lud mich als Zaungast zu einem seiner Gigs ein. Gerade erst war er Besitzer eines Digitech Vocalist geworden.
Nun nehme ich mir in der Regel nicht heraus, Künstler in ihrer Fachrichtung in Superschlechte bis Supergute einzustufen und dies dann auch noch lauthals zu verkünden.
Zum Glück haben wir nun aber den Begriff „Durchschnitt“ als Mittel zwischen all dem Guten und Schlechten  dafür erfunden, wenn es darum geht, die ehrlich empfundene, eigene Meinung einem anderen unter bestimmten Umständen nicht gerade so ehrlich ins Gesicht zu sagen, weil zu hart.
Nun, mein Kollege hielt sich selbst für einen durchschnittlichen Sänger. Mir sei es gestattet diesen Bereich noch einmal zu unterteilen, und finde somit meinen Kollegen im Bereich des unteren Durchschnitt wieder.
Und dieser "untere Durchschnitt" nun angereichert mit künstlicher Harmonie aus dem Digitech Vocalist mit voreingestellten Werksprogrammen:
Gruseliger geht nicht und es sollte fast ein weiteres Jahr vergehen, ehe ich wieder Kontakt zu einer solchen technischen Einrichtung aufnahm...........
Bei Vorführungen durch geschultes Personal änderte sich meine ursprünglich ablehnende Haltung gegenüber den Dosenchors und irgendwann war es dann soweit, dass sich auch Elmar Herz hier und da, meist dezent durch ein bis zwei, ganz selten mehr, künstliche Chormitglieder gesanglich unterstützen lies.
Die Ansteuerung der verschiedenen Geräte erfolgte dabei immer über die Akkordvorgabe der linken Hand, also gleichzeitig  mit der Steuerung der Begleitautomatik.
Mit Midifiles arbeite ich grundsätzlich nicht, kann also über die Verwendung der Harmonisten diesbezüglich keine Aussage treffen. Auch die Ansteuerung im Noten Modus über das ganze Manual oder nur mit der rechten Hand kam (leider) erst recht spät zum Einsatz.

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