WrapAround,   eine Funktion, die viele nicht kennen, geschweige denn benutzen !
WrapAround“ nennt sich eine Funktion, der wir in jedem Korg Pa-Modell begegnen.
Einstellungen dazu werden (bis Pa900) in der „Current Style Performance“ geschrieben. In neueren Modellen benutzt Korg andere Bezeichnungen für diesen Bereich. Nicht wenige Korg-Kunden glauben deshalb, dass es sich da um einen völlig neuen Bereich handelt !?
Nicht selten wurden die Lieben bei Vorführungen auch in diesem Glauben gelassen, handelte es sich doch bei jedem neuen Keyboard um ein völlig neues, in weiten Bereichen neu entwickeltes Gerät !?
Oder nur ein neues Gehäuse, Funktionsbereiche umbenannt, fertig !?
Bis Pa1X wurde die WrapAround Funktion in den damals noch sehr üppigen Bedienungsanleitungen sogar richtig erklärt. Danach finden wir darin, wenn überhaupt, nur noch eine falsche Beschreibung.
Statt „WrapAround“ wird hier in der Beschreibung auf die Funktion „KbdRange“eingegangen, die in besagter „Current Style Perfor-mance“ allerdings nur ein- oder ausgeschaltet werden kann. Hier ist die Beschreibung bis auf den letzten Satz in Ordnung. Dass in diesem von einem „Erreichen des Wrap-Around-Punkt“ geredet wird, ist allerdings sehr missverständlich.
Die Parameter dazu lassen sich ausschließlich im Style-Editor verändern, wobei - im Nachhinein geändert – der Style neu zu speichern ist ! Dieser Punkt wird nie durch eine bestimmte „Tonfolge oder -höhe“ erreicht. Dieser Punkt legt fest, wann eine komplette „Tonfolge“ eine Oktave tiefer transponiert wird !
Diesen Fehler in den betroffenen Bedienungsanleitungen habe ich dem Administrator des damaligen deutschen Korgforums und Leiter des Korg-Supports schriftlich und in einem Telefonat mitgeteilt. „Vielen Dank“ und das war‘s. Möglicherweise wusste der gute Mann ja damals schon, dass diese Funktion in den sogenannten Schnellanleitungen der folgenden, neuen Modelle eh keine Erwähnung mehr finden würde….
Was tut nun die Funktion „WrapAround“ tatsächlich ?
Die Begleitautomatik unserer Keyboards sorgt dafür, dass die in einem Style eingegebenen „Tonspuren“ (also nicht die DRUM- und PERC Tracks) in den, dem gegriffenen Akkord entsprechenden Bereich, transponiert werden.
Beziehen wir uns im ersten Beispiel auf die „Default-Werte“ der „WrapAround“ Funktion, wie sie bei der Erstellung eines neuen Styles vorliegen:
Alle Werte im linken Bild sind auf „9“ eingestellt. Im linken Bild stehen die einzelnen Tasten „C“ bis „C“ und alle dazwischenliegende Halbtöne als Grundtöne für ihre (von der Begleitautomatik erkannten) Akkorde, also „C“ für „C-Dur, C-Moll, C7“ und alle anderen möglichen.
Der WrapAround Punkt9“ steht (im linken Bild zu sehen) für „A“, was bedeutet, dass alle gegriffenen Akkorde mit Grundton unter „A“ höher transponiert werden, ab einschließlich „A“ aber eine Oktave tiefer verschoben werden.
Was sich hier nun so verzwickt anhört, ist im Bild wesentlich einfacher zu verstehen:
Und wenn wir uns das ganze in Bild und Ton einverleiben, sollte endgültig klar werden, was man mit den einzelnen Werten der Wrap-Around Funktion erreicht. Dazu habe ich in einem Bass-Track eines Styles eine recht einfache „Bassfigur“ eingegeben….
Das Bild links zeigt das 2-taktige Bass-Pattern, eingegeben in „C-Dur“ !
Spielen wir nun diese Style-Variation in den unten gezeigten Harmonien (also ||:C-G-C-F-C-G-C-G:||), erhalten wir bei WrapAround = „9“ das dargestellte Notenbild.
Vielleicht würde uns das ganze aber besser zu Ohren kommen, spielte der Bass in den G- und F-Passagen eine Oktave tiefer !?
Und genau dafür gibt es die WrapAround Funktion. Oben im Tastatur-Bild findet man über „F“ den WrapAround Wert 5 (weil fünf Halbtöne über „C“). Wird dies jetzt für die Bass-Spur so eingestellt, erhalten wir einen Basslauf wie unten dargestellt.
Für meine Ohren klingt das jedenfalls besser. Anderen wird der Bass in „F“ vielleicht zu tief klingen. Gut, stellt man den WrapAround Wert eben auf 6 oder 7. In beiden Fällen wird „F“ im Beispiel dann nach oben transponiert und „G-Dur“ spielt weiterhin die tiefe Oktave.
Wie wir sehen und hören, kann man mit dieser WrapAround Funktion die einzelnen (Ton-) Tracks eines bestehenden Styles  jeweils (beispielsweise in der „Current Style Performance“ eines SongBook-Eintrags) im „Transponier-Verhalten“ beim Spielen eines bestimmten Musikstückes individuell auf´s eigene Geschmäckle ändern.
Allerdings gibt es da noch einen kleinen Haken, nein, sechs kleine Haken, um genau zu sein...
Nun muss nämlich noch die bisher ausgeklammerteKeyboard Range“ Funktion, kurz KbdRange, erwähnt werden.
Dort wird festgelegt, bis zu welcher Tonhöhe und/oder -tiefe  der jeweils ausgewählte Track beim Spielen des Styles die im Editor eingegebenen Tonfolgen, Loops, Patterns, weiß der Geier, transponieren soll, bzw. darf.
Wird dabei der obere Wert überschritten oder der untere Wert unterschritten, transponiert die Funktion diese betroffen Töne nach unten oder oben in den zugelassenen Bereich.
Diesen Bereich kann man aber, wie schon gesagt, ausschließlich im Style-Editor einstellen oder ändern, was dann in einem eigenen Workshop erklärt werden soll.
Im Bezug zur WrapAround Funktion kann man die Wirkung der „KbdRange“ Funktion nur benutzen oder eben nicht. Die zugehörigen Werte lassen sich hier nicht einsehen und auch nicht verändern.
Es ist also gut möglich, das bei eingeschalteter KbdRange und bestimmten WrapAround Werten Tonfolgen, Bassläufe und Melodie-Tracks zerstückelt werden, also unschöne Oktavsprünge erfolgen. Ein tief gesetzter Bass hingegen kann bei abgeschalteter KbdRange hingegen in den Untiefen der Musik verschwinden.
 
Für „Nur-Style-Spieler“ sind deshalb innerhalb der WrapAround Funktion sehr gute und brauchbare Ergebnisse nur durch die „try and error“ Methode zu erzielen.
Für „Style-Ersteller“ hingegen, die die WrapAround Funktion schon beim Erstellen des Styles für Später  in Betracht ziehen, öffnen sich musikalische Welten, die schöner nicht sein könnten……,doch,........könnten sie, ist aber ein anderes Kapitel…..

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