Themen in diesem Bereich
Spielend arrangieren mit den "Performances"
3-teiliger Workshop zum Umgang mit einzelnen Performances im Gegensatz zu den STS eines Styles
Tücken der Technik oder Fehler, die gar keine sind
STYLE PLAY: Ensemble & Track Controls
Zwei- und mehrstimmiges Spiel mit unterschiedlichen Sounds
CUE MODE
eine tolle Funktion im Style Editor von Pa800 und Pa3X
Wieviel Finger soll´n ´s denn sein ?
 Fingered 1,2,3, One Finger  in Korg pa Modellen
Speicherbereiche von pa Keyboards
Pseudo FILL INs in KORG pa-Styles ?
Was passiert in meinem Fuhrpark, wenn da neuere
pa-Keyboards auf dem Markt sind?>>>>>>>
Pseudo FILL INs in KORG pa-Styles ?
Gretchenfrage an Keyboardspieler:
„Sag mir, lieber Keyboardspieler, wie hältst du es mit den Fills?“
 
Einmal erhielt ich von einem lieben Leser meiner Seite eine Anfrage bezüglich „Fill Ins innerhalb von Variationen“ meiner Styles.
Es war schon das dritte oder vierte sinngemäß gleiche Anliegen, das mir so vorgebracht wurde, ausnahmslos von Keyboardspielern, die entweder noch Anfänger sind oder aber dieses Stadium noch nicht lange hinter sich haben.
Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass es da noch eine gewisse Dunkelziffer gibt, von Leutchen eben, die – aus welchem Grund auch immer – keine Lust verspüren sich als „noch nicht so lang im Geschäft“ zu outen.
Und darum geht’s:
Man möchte ein neues Musikstück einstudieren. Dafür hat man einen Titelbezogenen Style und die Dokumentation dazu, sprich Noten, von der Downlodseite in „Elmars Music Pool“ herunter geladen.
Man kennt die Melodie, man kann sie – allein für sich - halbwegs spielen. Jetzt also alle zusammen...
 (SYNCHRO) START  und los geht’s … und Autsch, verspielt.
Das ganze von vorn … und Autsch, wieder falsch.
Irgendwann drückt man nicht mehr STOP, sondern setzt rechts (also Melodie) einen Takt aus, wiederholt die gewisse Stelle und freut sich noch, dass es geklappt hat...,
da ertönt von links (also Begleitung) ein Fill In, den man so nicht erwartet und erst recht nicht „gedrückt“ hat (im pa500, pa800, pa3X, wo es noch die Taster dafür gibt).
Man versucht das ganze nochmal, klappt.
Beim nächsten mal; siehe oben. Melodie vergeigt, nachgeholt, Fill am falschen Platz.
Seit einiger Zeit gibt es ja nun Korg-Besitzer unterschiedlicher Stylestrukturen. Spieler am pa300/600/900/3X schauen also zum Taster „Autofill“.
Der aber ist "aus"!
Spieler an den älteren Modellen pa500/800 kennen diese Funktion, also den Taster „Autofill“ nicht, haben aber davon gehört.
Könnte es möglich sein, dass Elmar einen Weg gefunden hat eine Art Pseudo-Autofills
in seine Styles für pa500/800 einzubauen ?
Und wenn Ja, kann man die auch abschalten (siehe oben)??
Nun, die Antwort und Erklärung hierfür offenbart kein Geheimnis, zeigt eher auf, wie sich die Struktur von Styles allein schon durch „billigeren Speicherplatz“ zum Wohle oder Leid (?!) von uns Keyboardspielern verändert hat.
 
Zuvor aber ein kleiner Exkurs:
Für (fast) alle Bereiche unseres Daseins gibt es bestimmte Regeln, so auch in der Musik.
So hat sich beispielsweise für unsere populäre Musik, sei dies in den Bereichen Schlager-, Pop-, Rock-, Country-, Volks- und weiß der Geier welcher -musik noch, ein ganz bestimmtes Taktschema etabliert:
die geradzahlige Anzahl von Takten in Strophen, Versen, Refrain und Zwischenteilen in unseren Musikstücken. Schaut mal in Notenbüchern und -heften nach. Vier, acht, zwölf und sechzehn Takte sind die einzelnen Teile in den meisten (nicht allen !!!) Musikstücken lang.
Dabei bildet dann der jeweils letzte Takt dieser einzelnen Teile den Auftakt für den folgenden Teil, also von Vers zu Refrain und umgekehrt.
Dafür wurden dann die FILLs erfunden. In den Anfängen dieser fortgeschrittenen Stylestruktur sah das dann ungefähr so aus:
Das war für die damalige Zeit schon was ganz tolles, war es doch möglich mit einem einzigen Style Musikstücke mit abgegrenzten Versen und Refrain - und sogar den passenden Übergängen dazu – musikalisch abzubilden.
Knappe Ressourcen (Speicherbausteine) sorgten dafür, dass schon 32 Styles dieser Machart in einem Spitzenkeyboard als recht üppig angesehen wurden.
Nun, man kennt die rasante Geschwindigkeit auf technologischem Gebiet, und so gehören mittlerweile Styles mit vieltaktigen Einzelpatterns und sogar Fill Ins und Paralleltracks für spezielle Harmonieverläufe zum Standard.
Somit war für Titelbezogene und mittlerweile sogar universelle Factory Styles ein „aufmotzender, Spannung steigernder“ letzter Takt eines Patterns nur noch eine Frage der Zeit.
Konnte man doch so „Übergänge“ innerhalb eines Verses oder Refrains bewerkstelligen, ohne dafür eine Variation zu verlassen und – und das ist der eigentliche Sinn dahinter – ohne dafür einen „echten“ Fill In zu verbraten.
Die konnte man fortan für spezielle Übergänge und Liedeinschübe erstellen. Und so finden wir heute Styles mit Patterns für 4-, 8- und sogar 12-taktige Musikstücke vor allem im Titelbezogenen Bereich.
Im Bild oben erkennen wir ein 8-Takte Pattern mit eingebauten Pseudo-Fill im letzten Takt.
Die Wiederholung endet im zweiten Haus, wo dann tatsächlich ein Fill ausgelöst wird (in die selbe oder eine andere Variation).
Benötigt wird also tatsächlich nur 1 Fill.
Ganz toll kann man durch diese Technik (die ja gar keine ist) ein 12-taktiges Bluesschema aufwerten.
So können wir uns beispielsweise für einen „klassischen Blues“ 4 Variationen mit jeweils 12 Takten erstellen, wobei wir den jeweils letzten Takt unspektakulär, aber doch der Variation entsprechend, spürbar als „Übergang“ in sich selbst oder zu einem anderen Style-Element „aufmotzen“.
Da ist sind der Fantasie dann keine Grenzen gesetzt und man kann sich zum Wohle der Musik und dem sie aufführenden Musikus richtige austoben,......zum einen.....
Zum andern kann man aber auch Keyboardspielern der eingangs erwähnten Kategorie (Anfängern und/oder Leuten ohne Taktgefühl (Achtung: Wortspiel)) mit solchen Styles ganz schön auf den Wecker gehen.
Wer sich hier nämlich verspielt und dies im Folgetakt korrigiert (statt einfach weg zu lassen), erlebt dann natürlich einen Fill, der zwar im Style zur richtigen Zeit einsetzt, trotzdem einen Takt zu früh erklingt, weil der Musikus ja tatsächlich einen Takt Verspätung hat, alles klar?
Dies lässt sich nur vermeiden, wenn ein neutraler, auch für dieses Musikstück geeigneter (Factory) Style benutzt wird. Dann ertönt zwar kein Fill, der Verspieler bleibt aber trotzdem ein Verspieler.
Und da kann ich Autodidakten nur den einen Rat geben (im Keyboard Unterricht hätten sie es von einem richtigen Musiklehrer so ziemlich als erstes gehört):
Eine Melodie wird
- nur in einer entsprechenden Begleitung zur rechten Zeit eingebettet (also im Takt gespielt) -
zu einem gesamt schönen Musikstück!
Und das erreicht man nur, wenn man Melodie und Begleitung mit all ihren Bedienelementen gleichzeitig einstudiert.
„Erst mal die Melodie drauf schaffen, um die Fills kümmere ich mich später...“ ist der falsche Ansatz
Wem also (noch) das Gefühl für Rhythmus und Zeit fehlt, wird immer wieder mal feststellen,
dass da im Style (scheinbar) etwas nicht in Ordnung ist.
Solche Musikanten wären – u.a. wegen Fehlens dieses inneren Metronoms - auch nie in der Lage, in einer richtigen Band mitzuspielen.
Hat man es aber irgendwann begriffen, wird man feststellen, wie schön ein Musikstück - auf dem Arranger Keyboard gespielt -  klingen kann, wenn sich die Begleitautomatik wie eine echte Band um die Melodie legt.
Und dann freuen sich nicht nur die Keyboardspieler, sondern es freuen sich auch die Ersteller der Styles, weil nur so ihre Werke im rechten Licht gesehen, im rechten Raum gehört werden.
Und da ich am Anfang fragte, wie man es mit den Fills hält, noch ein Appell:
Nehmt die Fills mindestens genau so ernst wie die einzelnen Töne eures Musikstücks. Sie gehören zur Darbietung und sollen, nein, müssen rhythmisch bedient am richtigen Platz eingesetzt werden.
Und das geht nun mal bei zeitkritischen Musikstücken, Harmoniewechsel bei gleichzeitigem Melodieton und folgendem STS Tausch nur per Fußschalter. Das predige ich schon seit ewiger Zeit, allein, es kümmert nur wenige.
Bei Keyboardern scheint das eben nicht schick zu sein, einige finden es gar unzumutbar.
Schon komisch, dass Organisten ihre Basspedale einbringen, dass Gitarristen ihre Tretminen traktieren, findet niemand unzumutbar !?
Da nudelt man lieber 12 Takte lange Intros ab, ruht ein bisschen, um dann im zweiten Takt der Variation mit dem Auftakt zu beginnen, kämpft sich zu einem verspätet gedrückten Fill vor, wieder Abwarten, ob die zweite Variation tatsächlich gegriffen hat und weiter geht’s so in mehreren gleich gestalteten Schleifen zum wohlverdienten Ending, irgendwann, losgelöst vom Stück, gedrückt.
Übertrieben?
Genau so in You Tube gesehen und gehört, und wenn ich es wirklich mal bei allen versch........ habe, gebe ich sogar noch die Links dazu bekannt......

Duett (und auch Trio) spielt mit unterschiedlichen Instrumenten (Sounds) mehrstimmig und/oder unisono
(auch ohne umzuschalten)
STYLE PLAY:    ENSEMBLE  &  Track Controls machen´s möglich
MELODY INTELL, HARMONY/ECHO, ENSEMBLE, so oder ähnlich heißt eine meist still geliebte Funktion in den Arranger Keyboards der verschiedenen Hersteller. 
Mit Hilfe der unterschiedlichsten Typen innerhalb dieser Funktion, ist es möglich, durch Spielen einer Melodie mit nur einem Finger die tollsten, mehrstimmigen Arrangements (sogar mit unterschiedlichen Sounds) zu erzeugen.

Ursprünglich, also in den Keyboards, welche diese Funktion zum ersten mal inne hatten, konnte man damit einem monophon gespielten Sound „nur“ eine zweite Stimme, errechnet aus dem selben Sound, zuschalten.

Bei Anfängern war diese Funktion sehr beliebt. Man benutzte sie sehr gerne und manchmal auch zu oft, sprach aber nicht gerne darüber, liebte sie eben still.
Wer gab und gibt schon gerne zu, viele Melodien auf dem Keyboard nur mit einem Finger zu meistern?
Und tatsächlich, richtige Keyboardspieler nutzten diese Funktion so gut wie nie, sie wirkte dem polyphonen Spiel häufig eher zerstörerisch entgegen, weil damals damit noch rechnerisch überfordert.
Dies ist heute ganz anders.
Durch viele, unterschiedlichste Algorithmen ist es möglich geworden, auch dem Könner am Key Möglichkeiten zu bieten, sein Spiel mit zusätzlichen, automatisch erzeugten Tönen, Sounds, Effekten zu würzen, ob mit einem Finger oder allen fünfen gespielt.

Im Bild für das ENSEMBLE Menü (hier pa800) sind die möglichen Effekte und Harmonisierungs Typen von Korgs Pa-Modellen zu sehen.


Wie „gut oder schlecht“ diese wirken hängt auch hier wieder einmal vom persönlichen Geschmack, aber auch tatsächlich von den verschiedensten musikalischen Bedingungen und Vorgaben ab.

Hier gilt wie so oft „Probieren geht über Studieren“!

Eine Besonderheit stellt für mich der Typ „Auto Split“ dar.
Er sorgt dafür, dass zwei ( möglichst unterschiedliche) Sounds von UP1 und UP2 bei polyfonem Spiel bestimmten einzelnen Tönen zugeordnet werden. Will heißen, aus einem „gegriffenen“ Notengebilde wird der höchste Ton UP1 ansteuern, der tiefste hingegen UP2. Will nochmal heißen, es ist also möglich, mit zwei Instrumenten ( sagen wir Trompete und Klarinette) ein herrliches, zweistimmiges Duett zu spielen.
Durch Auto Split 1 und 2 und UP1 mit UP2 und dazu UP3 oder UP3 mit UP1 und und und, gibt es einiges zu erforschen.
Bringt aber alles nix, denn die Sache hat einen gewaltigen Haken.
Bringt nämlich dann nichts, wenn man zwischendurch mal nur einen einzigen Ton spielt, ob nun wegen dem Können oder aber wegen der Vorlage.
Denn es soll ja auch in Dütts durchaus üblich sein, dass sich zwei Musiker (also UP1 und UP2) hier und da mal auf einem einzelnen,  gemeinsamen Ton treffen.
In solchem Fall spielen die Korg pa-Helden der Funktion Auto Split allerdings nur noch ein einziges Instrument aus unserem Dütt, je nach Einstellung und Belegung eben nur noch Trompete oder nur noch Klarinette.
Das ergibt dann ein hässliches Loch im Arrangement, und das kann ganz schön nerven....
Letztendlich also wieder eine dieser Funktionen, die im Ansatz zwar genial, aber eben nicht konsequent fertig gedacht sind. Glücklicherweise finden wir aber in diesem Fall die Rettung für unser Duett in einem ganz anderen Untermenü,....

...denn es klappt auch ganz ohne ENSEMBLE

Beispiel:
Ein Musikstück soll zweistimmig mit den Sounds für Trompete und Klarinette (also ein Duett) gespielt werden.

Im Menü STYLE PLAY: Track Controls finden wir u.a. dafür die geeigneten Einstellmöglichkeiten im Auswahlfenster „Type“.
 
Ich habe dort der Trompete in UPPER 1 den Wert „Mono R.“ und der Klarinette in Upper 2 den Wert „Mono L.“ zugewiesen.
Nun, wie man sich denken kann, beziehen sich diese Werte nicht etwa auf die Stereo Ausrichtung für Up1 und Up2. Dafür gibt es ja im Mixer die Panorama Einstellungen.
Hier ist gemeint, dass beide Upper Parts erstens monophon, also einstimmig erklingen und zweitens bei mehr als einer gedrückten Taste nur den für sie jeweils eingestellten Ton spielen.
 
Die Tastenkombination (links) C-E (rechts) lässt also
in UP1 das (rechte) E und in UP2 das (linke) C erklingen.
 
 
In der weiten Lage (links) E-C (rechts) klingt also nun
in UP1 das (rechte) C und in UP2 das (linke) E .
 
 
Spiele ich nun aber 3 Töne (links) C-E-G (rechts) erklingt...?
Richtig !
UP1 das (rechte) G , UP2 das (linke)
und "E" schweigt stille...
 
Und spiele ich nur einen einzigen Ton?
Na, dann erklingen beide unisono, UP1 sowohl als auch UP2 mit diesem Ton, der ja in diesem Fall als ein einziger Ton für Upper1 den rechten und gleichzeitig für Upper2 den linken Ton darstellt.
Und genau das ist es ja, was wir in der  ENSEMBLE  Funktion vermissen.

Und um nun die vielleicht anfängliche Verwirrung komplett zu machen, schalte ich noch Upper3 im üblichen Poly Mode dazu.

Spiele ich jetzt C-E-G, bleibt für UP1 und UP2 alles wie gehabt, Upper3 jedoch klingt vollgriffig mit.
Mit ein bisschen Übung (und ohne allzu filigrane Notenverzierungen) kriegen wir damit (unter Einbeziehung unterschiedlichster Oktave- und Pan Einstellungen) die tollsten Duett- und Triovariationen hin. Da kann man Auto Split1+2 in der ENSEMBLE Funktion getrost vergessen und den Hühnern geben, oder noch besser beide gegen die neue 3rd-Stimme in der ENSEMBLE Funktion des pa3X eintauschen......... 

Zusatz:

Die Einbeziehung von UPPER 3 kann den "kleineren" Pa500 des öfteren auch mal ins Straucheln bringen. Im Pa800 und Pa3X habe ich bisher keine Störungen festgestellt, und ich benutze diese Spielweise häufig......
Und sollte es bei "unsauberem Spiel" zwischendurch mal "quitschen oder eiern", kann ein leichte Anhebung des Attack Wertes im Easy Edit Fenster Wunder bewirken.....

....und auch mit dauerhaft eingeschaltetem ENSEMBLE können wir abwechselnd mit oder ohne zweiter Stimme spielen .....
Haben wir im vorangegangenen Teil erfahren, wie man mit unterschiedlichen Upper-Sounds eine erste und zweite Stimme gleichzeitig spielen kann, ohneENSEMBLE“ zu aktivieren, so kann man auch abwechselnd ein- oder zweistimmig spielen, wobei „ENSEMBLEstets eingeschaltet ist, also dauernd aktiviert ist.
Beispiel: innerhalb eines Musikstücks spielt eine Trompete (Upper 1) den Hauptpart. Gelegentlich soll eine zweite Trompete oder meinetwegen eine Klarinette (Upper 2) eine zweite Stimme beisteuern, aber nur diese zweite Stimme, und zwar in der Oktavlage höher als die erste Stimme.
 
Wir stellen also beide Realtime Parts (UPPER 1 + UPPER 2) entsprechend ein.
Im Menü für die „ENSEMBLE“ Funktion wählen wir „Duet“ und geben für Upper 2 im Auswahlfeld Ensemble Trk AssignMute“, und für Upper 1Off“ vor. Die Funktion ENSEMBLE wird aktiviert.
Wir hören nun in Abhängigkeit vom gegriffenen Akkord die erste Stimme von unserer Trompete zusätzlich der zweiten Stimme, generiert aus Upper 2, und zwar nur die 2. Stimme von Upper 2.
 
Will man nun ein kleines Stück weit diese 2.Stimme nicht hören, deaktiviert man „ENSEMBLE“ um nur noch Upper 1 allein zu hören,... was aber in den Korg Pa-Keyboards (zumindest in Pa2/500/800/3X) so nicht realisiert ist.
 
Um nun diese zweite Stimme aus Upper 2 stumm zu schalten, reicht es eben nicht, die Funktion „ENSEMBLE“ zu deaktivieren.
 
Tut man dies, erlicht zwar die 2.Stimme, das Instrument verstummt aber nicht, sondern gesellt sich nun Ton für Ton zur Melodie, also zu Upper 1, möglicherweise – je Oktavlage – unangenehm, hässlich für verwöhnte Ohren, so jedenfalls nicht gewünscht.
Um dies nun aber so zu realisieren, dass nur die 2.Stimme (also Upper 2) „wegfällt“, also ohne ab diesem Zeitpunkt mit der 1.Stimme weiter zu quietschen, muss also Upper 2 komplett abgeschaltet (gemuted) werden.
Ab Pa3X klappt das in neueren Pa-Modellen über den Realparts direkt zugeordnete Taster sehr gut.
Liegen diese Taster vielleicht dem persönlichen Geschmack geschuldet in anderen Pa-Modellen etwas ungünstig, eignen sich die Assignable-Switches (über dem Joystick) dafür aber auch ganz hervorragend.
        
Da diese Taster im Pa500 leider fehlen, muss man sich dort mit dem "Weg" über das Display begnügen, ist allerdings auch zu machen.
Jedenfalls haben wir so einen Weg gefunden, eine 2.Stimme, realisiert durch einen "anderen Realpart" zu und abzuschalten, ohne dabei den Taster für die ENSEMBLE Funktion anzufassen, und damit dem "Solo-Part" in die Quere zu kommen.
Diese Vorgehensweise haben "langgediente" Pa-Keyboardspieler bestimmt schon seit ewigen Zeiten verinnerlicht. Allerdings gibt es auch unter Korg-Nutzern "Greenhorns", die sich dann auch mal bei mir melden und nachfragen, so auch hier, in diesem Falle..........

Die Mischung macht´s auch manchmal....
Ein Korg Forum Nutzer, der früher auch schon mal gerne und häufig mit manchmal recht eigenartigen, gar skurrilen Fragen, Antworten, Meinungen - sonderbaren Beiträgen eben - auffällig war, lieferte die Idee zu Performance Einstellungen, die aus einer Mischung der in diesem Kapitel bisher besprochenen Funktionen bestehen.
Bleiben wir beim Beispiel mit der Trompete in UPPER1 und der Klarinette in UPPER2.
Im  Track Controls  Menü  stellen wir unter Mode den Type für UPPER2 auf MonoL. oder MonoR..
Im Auswahlmenü  Keyboard/Ensemble  belegen wir unter  Ensemble Trk Assign UPPER1 mit "Off" und UPPER2 mit "Mute".
Es stehen uns nun diverse Typen zur Verfügung, die uns im Normalfall einen mehrstimmigen "Unterbau" der Klarinette aus UPPER2 zur Trompete aus UPPER1 liefern würde. >>>>>
Da wir aber UPPER2 auf MonoL. oder MonoR. festgenagelt haben, ertönt von der Klarinette entweder nur der äußerste linke oder nur der äußerste rechte Ton des gewählten Ensemble Types (und natürlich der "gegriffenen Harmonie").
Ich habe es nicht durchgerechnet, aber aus den Kombinationen mit MonoL., MonoR., Ensemble Type und Oktavlage ergeben sich unzählige Möglichkeiten einer harmonischen Verbindung von UPPER1 und UPPER2.
Je nach vorgegebenem Notenmaterial reicht da die Scala von absolut unbrauchbar bis unwahrscheinlich schön. Es kommt da wirklich auf die zu spielende Melodie an.
Ich finde, da hat Ronny (jetzt iss es raus) was ganz Tolles geliefert, Dank und "Daumen hoch" dafür.

Mittendrin oder doch lieber von Anfang an ?
die Funktion  CUE MODE  im Style Editor von Pa800 und Pa3X
 
Ewige Korgspieler, also Keyboardspieler, die noch nie auf einem Keyboard anderer Hersteller heimisch waren, werden sich womöglich noch nie über das Spielverhalten innerhalb der Stylestruktur beim Spielen mit Korgstyles mit deren Standard-Einstellungen gewundert haben.
Erst recht die User, die nur mit vorgefertigtem Material arbeiten, sich also noch nie mit dem Style Editor und der damit verbundenen Möglichkeit der Style Erstellung beschäftigt haben.
In diesem Editor findet man nämlich die Funktion CUE MODE.

 

Hier kann man festlegen, wie sich die einzelnen Style Elemente Variation 1-4 und die einzelnen Fills später beim Spielen verhalten.
Und Korg hat hier bei seinen Styles nicht das Umschaltverhalten anderer Hersteller voreingestellt.
Schaltet man nämlich mitten in einer Variation in eine andere, beginnt diese nicht wie bei Keyboards anderer Hersteller auf der „1“ im ersten Takt, sondern sie fährt in dem Takt fort, wo die Umschaltung getätigt wurde, nun natürlich mit dem Notenmaterial der neuen Variation.
Das war anfangs für mich mehr als gewöhnungsbedürftig. Konnte ich mir deswegen doch gleich die Adaption einiger auf dem Roland G-70 realisierter Sachen aus dem Kopf schlagen.
Warum aber diese Struktur?
Als erstes und einziges fiel mir ein, dass man damit sehr gut Spielfehler in der Songabfolge kaschieren kann.
Drückt man beispielsweise beim Spielen in die falsche Variation, hat das u.U. beim  Roland G-70 und bezogen auf den Song fatale Folgen (vor allem in Titelbezogenen Styles).
Im Pa800/Pa3X genügt ein Nachdrücken in die richtige Variation, die Taktposition bleibt bestehen und man bemerkt den Fehler möglicherweise überhaupt nicht.
Aber deswegen so eine große Umstellung oder gar Erkaufen von mehr Nach- als Vorteilen?
Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
So auch hier.
Schnell entdeckte ich nämlich auch Möglichkeiten, musikalische Aufgaben und Abläufe mit dieser Art der Stylesteuerung zu bewältigen, die so mit Yamaha, Roland und anderen undenkbar sind.
Mag man zwar im Endeffekt bei den verschiedenen Keyboard Modellen das gleiche Ergebnis beim Abspielen eines bestimmten Styles erhalten, mit Korgs Struktur ist dies allerdings um ein Vielfaches einfacher zu erstellen und erst recht einfacher zu spielen.
Ich jedenfalls bin von dieser Funktion begeistert.
Und vorab für alle, die das nicht so sehen oder so gar nicht brauchen können:
Das ganze lässt sich auch abschalten und damit einen identischen Zustand wie in Rolands und Yamahas Keyboards Spielweise bewerkstelligen, und das macht die Sache kreisrund..........
 
......nur, warum liegt diese mächtige Funktion so verborgen, von vielen Nutzern gar nicht wahrgenommen?
Warum muss ich einen Style kopieren oder gar vervielfältigen, wenn ich diesen einen Style für mehrere Musikstücke mit unterschiedlichen CUE MODE Einstellungen nutzen möchte (SONGBOOK lässt grüßen)?

Was passiert in meinem Fuhrpark,
wenn da neuere pa-Keyboards auf dem Markt sind?>>>>>>> 
   
Generation 1:
 
Wer die Beiträge in der Rubrik „Begleitautomatik, ganz allgemein“ gelesen hat, wird sich erinnern, das meine Tastenkarriere auf der rechts abgebildeten Kofferorgel begann, nachdem ich mich zuvor über mehrere Jahre von den Drums über Bass und E-Gitarre musikalisch hochgearbeitet habe (hoffentlich liest das jetzt kein Spieler der aufgezählten Fakultäten).
Mir gefiel das Tasten Bearbeiten richtig gut, und schnell keimte der Wunsch nach einer dieser neumodischen Heimorgeln mit Begleitautomatik auf. Es sollten aber noch ein paar Jährchen ins Land gehen. Erst musste meine Hütte gebaut werden.
In meiner Heimat galt damals die Devise, dass bei der Baufinanzierung mindestens noch ein Auto rausspringen sollte. Nun, da ich fast alles von den Fundamenten bis unter die Dachspitze in Eigenleistung erbrachte, solch ein hoher Prozentsatz in der Finanzierung aber nicht angerechnet wurde, sprang deutlich mehr dabei heraus. Darunter ein Bausatz für eine Dr. Böhm Cnt/L Orgel. Wersi wäre mir damals noch lieber gewesen (zB. Helios), war für mich mit allem drum und dran dann aber doch nicht finanziell machbar.
Meine Böhm nahm schnell Formen an und nach relativ kurzer Zeit hörte man schon die ersten Töne, und dies, ohne auch nur ein einziges mal den Böhm Support zu kontaktieren. Natürlich bestand die Begleitautomatik (aus heutiger Sicht) ausschließlich aus Werkstyles, angesteuert über Timerbaustein (Taktgeber) mit anschließender Diodenmatrix, die dann die „Instrumente“ der Band ansteuerte.
Jeder Style wurde über einen einrastenden Taster angesprochen. Und jeder Style erklang dann mit all seinen Events, also konnte man tatsächlich alle Taster drücken, das komplette Chaos.
Zwei oder gar drei gedrückte Styles ergaben aber u.U. sehr brauchbare Variationen.
Kick und Snare arbeiteten dann aber sehr oft heftig im Wettstreit oder Widerspruch. Nun gab es aber für Kick und Snare auch Hand-Bedientaster (heute würde man PADS dazu sagen).
Beim Tippen auf diese Taster erklang das jeweilige Drum Instrument, logisch. Hielt man den Taster allerdings gedrückt, waren diese Instrumente gemuted.
Somit griff ich zum ersten mal in die Style Struktur einer Begleitautomatik ein. Ich lötete die beiden Taster nämlich parallel auf Fußtaster und spielte Kick und Snare somit selbst, und erhielt damit sogar die ersten Fills einer Begleitautomatik.
Ich hielt im geeigneten Takt einfach den Snarefuß hoch oben und überließ die Snare wieder sich selbst und schon knatterte es entsprechend überladen, ein Fill eben.
Und so griff ich nach und nach per Hand und Fuß durch Zusatz Lötungen in Böhms Automatikablauf ein.
Übrigens, Intro, echte Fills und Endings gab es damals noch nicht. Man drückte auf Start, die Sache lief los, man drückte auf Stop und Ruhe war,....schlagartig.
Und wenn ich hier von Snare und Kick rede....., also das waren irgendwelche Klopfgeräusche, und so waren alle Klänge, die quasi nicht Orgel sein sollten. Also da waren dann Orgelklänge verkleidet als Trompeten, Klaviere, Gitarren usw, kurz alles, was nicht Orgel war, klang schauderlich. Nur wusste ich das damals noch nicht............
 
Generation 2:
Ein Quantensprung dann Dr. Böhms Digital Drums mit eingebautem Begleitautomat (natürlich als Bausatz). Im digitalen Drum Bereich gesampelte Schlag-instrumente, jeweils in zwei Lautstärken (normal und etwas lauter als Akzent).
36 Rhythmen und die Möglichkeit, noch einmal 36 selbst zu programmieren. Man sagte damals wirklich „programmieren“.
Dazu stand nämlich nicht mehr als ein vierstelliges 7-Segment Display zur Verfügung. 96 Ticks per Takt, also 24 je Taktviertel, da musste man schon rechnen, um die einzelnen Events anzuweisen. Natürlich war die Taktanzahl insgesamt begrenzt, konnte also schon nach 20 eigenen Rhythmen erschöpft sein. Bass und restliche 3 Akkordspuren konnten nur mit Grundton, Terz und Quinte (oder 6th) erstellt werden.
Das ganz Tolle, man konnte diesen ganzen „User Rhythmus Bereich“ als Geschnarre und Rauschen auf Musikkassette speichern und tatsächlich wieder zurück spielen. So konnte man in Tanzpausen neue Programmteile, Material für andere Songs laden. Und die Sounds der Drums waren fantastisch. Auch Melodie Instrumente der BA klangen viel besser. Die Strings ähnelten überhaupt nicht mehr den Orgelklängen, dafür aber auch nicht annähernd Strings, wie man sie heute kennt. Allerdings wusste ich das damals noch nicht......
Korg präsentierte damals mit der CX3 eine tragbare „Hammond Alternative“, die auch die besten Orgelsounds meiner Cnt/L  verblassen ließen. Dazu erschien mit dem Korg Poly 800 ein richtiger Preset Synthesizer für den kleinen Geldbeutel.
Die „Naturinstrumente“ dieser kleinen Kiste waren schon so toll, dass man damit Partys mit Ratespielen auflockern konnte: „Welches Instrument aus dem echten Leben ist hier gemeint?“. Und da dieses Gerät nur über 49 Tasten verfügte, passte noch links daneben die 1 Oktaven Tastatur des Böhmaten. Das Ganze auf der CX3 platziert sah dann in etwa so aus, wie links in der Bildermontage zu sehen (Böhm Tastatur allerdings in schwarzem Kunststoff Gehäuse).  
Und mit dieser Anordnung war ich erst mal rundum glücklich. Natürlich hatte man schon bestimmte Vorstellungen über das, was noch musikalisch machbar sein müsste, könnte, wenn´s denn bezahlbar wäre...
Dass mal Sachen in solchen Instrumenten drin wären, die man sich nicht mal wünschte, weil man sie schlicht nicht für möglich hielt, wusste ich damals natürlich auch noch nicht.
 
Generation 3:
Dann kam er,
der Urvater aller  Arranger Keyboards, der Roland E20:
32-stimmig, 64 Sounds, 30 unterschiedliche Schlaginstrumente, acht Userspeicher (also Komplett Registrierungen), 32 Rhythmen (Styles) mit jeweils einer Variation, 2 Fills, Intro und Ending, Möglichkeit, Styles über Steckkarten nachzuladen und und und.....
Da lohnt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung. Sehr interessant, in vielerlei Hinsicht.
Das Material in den Styles war fantastisch bis auf einen Riesenmakel. Die Intros und Endings waren einfach nur grauenhaft, passten meist nicht zu den Styles und schon gar nicht zu in der Praxis gespielten Musikstücken. Da sehnte man sich zum alten (also dem letzten, neuesten) Böhmat mit seinem Auto End zurück. Da taten alle beteiligten Instrumente auf der anvisierten „1“ des nächsten Taktes einen letzten Schlag und gut war´s.
Aus Gründen der Fairness soll nicht unerwähnt sein, dass damals auch andere Hersteller als Roland in diesem Bereich der Arranger Keyboards mehr und mehr an Fahrt aufnahmen. Und das waren bedeutend mehr als die heute noch agilen.
Allerdings kam mir Korg mit seinen Boliden dann doch zu brachial daher. Da schlugen mich die Arrangements förmlich tot.
Yamaha stand für mich damals für die Bontempi High End Klasse und war mir dann doch zu schlagersoftig weich gespült, also ideal für die Flippers und ähnliche Musikvergewaltigungen. Sorry, damals empfand ich so, und dies lies mich dann auch schließlich auf den Roland Zug aufspringen.
Fortan machte ich die Aufwärtsentwicklung unter Auslassung unterschiedlicher „Schwesterschiffe“ bis zum G1000 mit. Bei jedem neuen Modell versicherte ich meinem direkten Umfeld, dass jetzt wohl die Spitze des machbaren erreicht sei, ich also das Keyboard für den Rest meines Musikerlebens erworben hätte.
Besser ging´s eben nicht, und das jedes mal.......
 
Generation 4:
Bezogen auf mein Verständnis vom Keyboardspiel hatte Roland mit dem G1000 einen Level erreicht, wo ich mir keine Erfindungen neuer Funktionen mehr wünschte, sondern eher die Vervollkommnung bestehender. Auch war der G1000 das erste Keyboard, für das ich ein Update erhielt, damals noch auf Diskette und durch meinen Händler übergeben. Was da gefixt wurde, habe ich nie herausbekommen.
In diese Zeit fiel auch die Geburt des ersten Yamaha Tyros. Andere Hersteller strichen die Segel, Korg steuerte in Richtung pa-Modelle.
Die Va-Serie als Paroli zum Tyros wurde von Roland komplett an die Wand gefahren. Als letzte Rettung zur Standortbehauptung wurde ein unfertiger G-70 auf den Markt geworfen. Denn eines war mittlerweile auch schon Normalität geworden:
das Updaten unfertiger Betriebssysteme via Internet.
Und so bedurfte es einer dritten Version, um den G-70 in einen halbwegs spielbaren und unfallfrei zu programmierenden Arranger zu versetzen. Roland brach er in diesem Marktsegment das Genick.
Dass ich dies im damaligen Rolandforum schon länger vorher prognostizierte, wurde noch mit schallendem Gelächter der meisten Roländer quittiert. Leider behielt ich recht und es wurde lange nicht mehr so gelacht........
 
Es kam, was kommen musste. Wollte ich musikalisch und technisch weiterhin auf hohem Niveau bleiben, musste ich wohl oder übel die Marke tauschen. Zu Yamaha hatte ich immer noch ein gestörtes Verhältnis, mehr noch als früher, angesichts der inflationären Modell Flut. Legte ich doch keinen Wert darauf, dass mein neues Keyboard auf dem Weg vom Händler zu mir nach hause schon veraltet sein sollte. Naja, wer meine Seiten alle durchstöbert hat, wird feststellen, dass ich wohl auch in Richtung Yamaha Witterung aufgenommen hatte, lohnte sich aber nicht für mich und meine Musik. Und so kam ich seit meinen Anfängen von damals mit CX3 und Poly800 wieder zurück zu Korg, indem ich mir einen pa800 zulegte und mich sofort anschickte mein Wissen über diese Modellreihe genau so zu vertiefen, wie damals bei Roland......
Die aktuellen Modelle zur damaligen Zeit hießen Pa500/800/2xpro. Man konnte sie rein optisch gut voneinander unterscheiden. Als erstes fiel mir dann auf, dass sich die Keys im musikalisch machbaren Bereich (also der weichen Ware) bei weitem nicht so stark unterschieden, wie das noch bei Roland zwischen den einzelnen Modellen vor Jahren der Fall war.
Ob es nun die Güte der Sounds betraf, Unterschiede in der Stylestruktur oder die Datenverwaltung mit der sonderbaren Korgschen Speicherbeschaffenheit bis hin zum Songbook, nahezu alles war in jedem zu finden.
Auch die für mich so schmerzlichen Schwächen in Teilen der Bedienung wurden im teuersten pa2xpro nicht „vergessen“, waren dort genau so vorhanden wie auch im preiswerten pa500.
Just in dem Moment, als ich mir - mit schielem Blick auf pa500 Musikant – den Musikant USB Stick für meinen 800er zulegte, kam die Ankündigung des neuen Sterns am Musiker Horizont, des pa3X. Zwischenzeitlich kaufte ich für meine damalige Duo Partnerin ebenfalls einen pa800, auch mit M-Stick.
Als erstes schmissen wir beide die USB Sticks zum Teufel, weil sich beide Keyboards im Datenverhalten einfach nicht synchronisieren ließen. Und es sollte einige Zeit dauern, bis beide Geräte wieder vollständig entwöhnt waren.
Dann war es soweit, Produktvorstellung des pa3X in Saarbrücken.
Ich konnte kaum das Ende der eigentlichen Vorführung abwarten. Schon zu oft, ob bei Ralf Schink, Michael Bixler oder nun Korgs Jürgen Sartorius, musste ich das allerbeste Grand Piano aller Zeiten über mich klimpern lassen. Es dauerte einfach unendlich lange, bis auch der letzte unter den Zuhörern das Hämmerchen unter dem höchsten Sample hörte, und dann noch seiner mitgereisten Gattin erklärte, wie unverzichtbar dieses Störgeräusch ist.
Aber irgendwann war es dann soweit, ich durfte meine Fragen bezüglich einiger Funktionen und Features stellen. Aber entweder waren die infolge des langen Pianogeklimperes zu verworren, oder der Jürgen ahnte worauf ich hinaus wollte und trickste ein wenig, oder der Jürgen wusste es damals selbst nicht besser.
Zum Beispiel erklärte er die Bearbeitbarkeit der einzelnen Drum Instrumente gleich oder gar besser derer im Roland G-70. Auf die hatte ich ihn kurz vorher angesprochen.
Wie gesagt, da müssen wir uns verhaspelt haben, denn tatsächlich ist die  Bearbeitung der Drum Einzelinstrumente im pa3X bei weitem nicht so komfortabel wie im G-70. Wer beide Geräte kennt, muss das auch so sehen......
Aber egal, was ich da im pa3X vorfand, was ich hörte hatte schon Hand und Fuß und ließ mich zumindest über eine Anschaffung nachdenken.
Dann realisierte ich 4 + 1 im Style unabhängig von den Variationen einsetzbare FILL Ins! Und das gab den Ausschlag für den Kauf des Neuen.
Wobei eines für mich feststeht. Dieser Kauf stellte und stellt noch heute für mich einen reinen Luxus dar, und ich freue mich, dass ich mir den im Herbst meines Lebens gönnen konnte. Dafür habe ich mir als junger Bub oft genug die Nase an Schaufenstern platt gedrückt, man weiß wie ich das meine.
Objektiv gesehen ist der pa3X preislich gegenüber dem pa800 (vor allem kurz vor Produktionsschluss) hoffnungslos überteuert, bzw. der pa800 ein wahres Schnäppchen. Denn soooo gewaltig ist der "Aufstieg" von pa800 zu pa3X nun wirklich nicht.....
Und da ich beide im Zimmer habe (hatte) und parallel benutze (pa3 für meine Musik im Alltagsleben, pa800 zum Experimentieren und zur Style Erstellung für meine Freunde im Web), darf ich mir wohl objektive Vergleiche zutrauen.
Auf jeden Fall mehr, als denen, die bei Markteinführung unwahrscheinlich viel „Wissen“ über den pa3X im Forum zum Besten gaben, ohne überhaupt einen zu besitzen.
Vor allem denke ich da an den (mit der Nettiquette), der über den anfänglichen Style Kopierschutz erst stolperte, ihn dann vehement zugunsten Korg verteidigte, mit Nachdruck erklärte, warum Korg da gar nicht anders könne, und nichts mehr von all dem wissen wollte, als Korg auf Drängen einiger Ewignörgler (und da war ich dabei) diesen Kopierschutz wieder aufhob... und auch selbst das Keyboard nicht mal besaß. Glücklicherweise ist der Gute jetzt in einem anderen, toten Forum sehr nettiquett unterwegs.
 
Nach dieser langen Einleitung wird nun aber hoffentlich dem letzten meiner Leser klar sein, dass mir meine Korgies gefallen haben, dass ich durchaus zufrieden mit ihnen war und noch bin, dass sie zur Ausübung meines Hobbys viel Brauchbares bereit stellten.
Doch richtiger ist, hier nur noch ein Keyboard, nämlich den pa800 zu erwähnen. Denn vom pa3X habe ich mich mittlerweile aus vielerlei Gründen getrennt!
Auf einen kurzen Nenner gebracht:
Korg baut (baute !) Keyboards, die mehr können (konnten !) als ich mir in der Vergangenheit je träumen ließ.
Aber die technische Entwicklung bleibt nun mal nicht stehen, und je näher der Aufgang eines Neuen Sterns am Musikerhorizont rückte, um so mehr beschäftigte ich mich natürlich wieder mit verbesserungswürdigen Funktionen und Features der Korg Flotte!
Was also müsste für mich in einem neuen Korg Keyboard an verbesserten Funktionen vorhanden sein, um mein Interesse an einem erneuten "Aufstieg" überhaupt erst zu wecken?
 
1). Cue Mode erweitern, bzw. fertigstellen !

CUE ModeNext measure, first measure“ sollte auch innerhalb einer Variation funktionieren,
d.h. drücke ich in Variation 1 in x-beliebigen Takt auf Variation 1, sollte Variation 1 wieder mit dem 1. Takt beginnen (ohne Fill, Autofill=off)

Zurzeit gilt der Mode nur dann, wenn ich von einer Variation in eine andere wechsle !

 

2.) Mehr Kontrollmöglichkeiten innerhalb von Einzeltracks
Dieser Bereich der Stylebearbeitung schreit förmlich nach „Aufrüstung“.
Innerhalb der Tracks eines Styles sollte man mehr Controller zulassen !
(Effektstärke , Soundwechsel und weitere).
Ist keine Spinnerei, gab´s bei Roland schon im G800!

 

3.) Bearbeitungsmöglichkeiten aus dem Editor in die Performance Ebene verlagern
Beim Spielen mit Styles (ob nun Selbsterstellte, Factory- oder hinzugekaufte Styles), muss man in vielen Fällen zur Funktion Keyboard Range greifen, d.h. die Unter- und/oder Obergrenze der von einzelnen Style Tracks gespielten Noten (Instrumente) muss neu definiert werden, damit Tonartwechsel sinnvoll klingen.
Dies ist leider nur im Style Record Mode, also im Editor möglich. Man kann aber nur mit einem „Save“ des Styles diese Arbeit bewerkstelligen, muss bei Mehrfachbenutzung des Styles also ein Duplikat anlegen.
Die Realparts sind da deutlich besser dran.
Dort ist es sogar je STS möglich unterschiedliche Tonhöhenbereiche für die Upper Parts einzustellen. Warum also nicht diese KbRange - und gleich ein paar andere, wichtige Abspielparameter dazu – aus dem Editor heraus in die Style Performance oder gar STS hinein verlagern?
So hätte man über Songbook viel mehr Zugriffsmöglichkeiten auf Style Parameter, ohne diesen in seinen „Ureinstellungen“ zu beeinflussen oder gar neu abspeichern zu müssen.
Und wenn wir nun schon mal dabei sind:
warum diese herrliche Funktion der „Fill – Verlinkung“ nicht auch je STS gestalten, und KbdRng Wrap gleich mitnehmen. Da würde Keyboardspielen noch viel mehr zur Freude.
Da könnte man sich voll auf die eigentlichen, normalen Tasten konzentrieren und die manchmal an Akrobatik grenzende Taster Bewältigung bei Vers/Refrain Wechsel würde  zum Kinderspiel.
 
4.) SongBook Next und "zurück" endlich einbauen.....
Sind in den STS nicht schon tolle Bedienelemente verwirklicht?
Ich denke dabei an die beiden ASSIGNABLE SWITCHes im pa800, sogar drei davon im pa3X.
Mit diesen Tastern ist es möglich, jeweils eine von über 40 Funktionen oder Statuten von Effekten, Track Mutes etc. je STS zu steuern.
Und 99% dieser Möglichkeiten machen auch Sinn und arbeiten so richtig logisch.
Eine Funktion gehört zu meinen Favoriten und wird häufig von mir verwendet, wenn es um das Hintereinander spielen von extrem unterschiedlichen Lied Abschnitten geht.
Der Vers eines Songs wird beispielsweise nur mit Piano, also ohne Style, über die ganze Tastatur begleitet.
Danach geht es mit Schingderassa Bumm in den Refrain mit Style, wieder zurück, das ganze fünf mal oder bis ich keine Lust mehr habe.
Da bin ich dann froh, dass es für ASSIGNABLE SWITCH auch  den Befehle „SongBook Next“ gibt, der eigentlich „CustomList Next“ heißen müsste (ist aber andere Baustelle).
Jedenfalls kann ich im SongBook einen Eintrag „Lied X nur Piano“ erstellen (kein Split, Synchro Start = aus etc.).
Einen zweiten Eintrag „Lied X mit allen Mann“ erstelle ich mit Style und allem PiPaPo.
Beide Einträge werden in eine CustomList hintereinander gesetzt. 
Der erste Eintrag erhält über ASW1 den Befehl „SongBook Next“ und man weiß jetzt, was passiert.
An bestimmter Stelle im Song geht’s über Taster ASW1 mit TamTam vom ruhigen Piano Teil in den tollen Refrain von „Lied X mit allen Mann“.
Und weil wir danach zum einsamen Piano zurück wollen, würden wir im bestehenden gerne mit dem Befehl  „SongBook Previous“ über ASW1 zum besagten einsamen Piano zurück schalten.......
.....tja, wenn es diesen Befehl geben tun würde.
Denn der Entwickler dieser Funktion hatte offensichtlich seine Wurzeln in einem Staat mit der Devise „Vorwärts immer, Rückwärts nimmer“ (und der Bekloppte, der das einst sagte, war auch noch ein Landsmann von mir).
Und da bei Korg niemand das Fehlen dieser logischen Verknüpfung als Schwachsinn ansieht, müssen wir User jede Menge Einträge in einer Liste hintereinander anlegen und uns eben in nur einer Richtung durch das SongBook steppen, bekloppter geht’s tatsächlich nicht.
5.) EC5 und Pedal Switch nicht nur global, sondern je STS und je Performance
Will man bestimmte Funktionen oder Betriebszustände beim Keyboardspiel punktgenau auf der „1“ eines Taktes ausführen, so kommt man – besonders in zeitkritischen, Harmonie umgreifenden Situationen – um die Bedienung per Fußtaster nicht herum. Nur so schafft man es beispielsweise auch Korgs manchmal ziemlich rauh bis holprig erstellten Fill Ins halbwegs ohne Volumenhopser zu Gehör zu bringen.
Und so war bei meinem pa3X M die Schalterleiste EC5 auf alle 5 Fills festgenagelt.
Festgenagelt deswegen, weil man diese Schalter jeweils nur global, d.h. permanent mit einer Aufgabe belegen kann. Ebenso verhält es sich mit dem Pedal/Footswitch. Auch hier nur eine Möglichkeit unter vielen einzustellen.
Wenn nicht hier, wo dann gibt es für Arranger Keyboards mehr Bedarf an Flexibilität zur Gestaltung vielfältiger Musikbereiche?
Splitpunkte, Akkorderkennung und viele andere Funktionen kann man in den Korg pa-Modellen je Performance, SongBook Eintrag oder gar in STS individuell benutzen.
Eine der – nach meiner Meinung - wichtigsten Spielhilfen nur global zu nutzen, ist ungefähr so sinnvoll, wie die globale Festlegung der RIT-Funktion.
 
Und so könnte ich noch mehrere Bereiche aufzählen, in denen man als Alleinunterhalter – vor großem Publikum oder zu Hause vor der Familie – bei Korgs neueren pa-Modellen das Gefühl hat, man spiele mit einer Demoversion und warte nur auf den Freischaltcode für die Vollversion. Bezahlt hat man sie ja.
Und wer aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, dass ich mit meinen Wünschen zur Vervollkommnung der pa´s bist jetzt kein noch so winziges Teilchen „Hardware“ verbaut habe.
Ich habe (sinnbildlich) nur Funktionen in den vorhandenen Betriebssystemen zu Ende geschrieben.   
Für ein echtes Update dieser Art würde ich sogar bezahlen, möchte dies Korg aber nicht wissen lassen. Wer weiß, wie um einiges unfertiger die Modelle der Zukunft dann sein würden......
Aber vielleicht sind diese Gedanken ja komplett überflüssig.
Denn nach Pa800 und Pa3X sind ja schon einige neue Pa-Modelle auf dem Markt erschienen !
Und gut aussehen tun sie, diese neuen Modelle, und ganz toll klingen tun sie, diese Modelle. So gut, dass die kleine Softwareklitsche aus NRW sogar ihre Finger aus dem Spiel hält. Diese Sounds der neuen Keys sind einfach nur eine Klasse für sich und schon allein ein Kaufgrund für Keyboardspieler, die auf ganz spezielle Features keinen Wert legen;
Features, die ich weiter oben beschrieben habe, von denen ich hoffte, dass sie so einmal irgendwann in einem Korgschen Keyboard zu finden sein würden.
Und tatsächlich, man hat mich erhört:
ein wohl überaus fähiger Mitarbeiter aus Korgs Entwicklungsabteilung hat herausgefunden, dass zu einer Funktion "SongBook Next" ein "SongBook Revious" durchaus Sinn machen würde.
Und diese Erfindung hat man dann wohl so ausgiebig gefeiert, dass man doch glatt übersah, noch einige weitere im Jetztzustand unausgegorene Funktionen bisheriger Pa-Modelle zu modifizieren.
Soll heißen, das war's.
Alle anderen von mir (und vielen anderen Usern) gewünschte Verbesserungen an bestimmten Funktionen blieben auch diesmal auf der Strecke.
Schlimmer noch, einige in der Vergangenheit bewährte Funktionen wurden, warum auch immer, "zurück gebaut".
Da können dann die Sounds noch so authentisch und toll sein, solange bestimmte Funktionen und Features in neuen Korg Keyboards  noch immer im alten pa 2/500/800/3X Zustand und/oder sogar demgegenüber noch  abgespeckt sind, besteht für mich überhaupt kein Grund solche Keyboards zu kaufen.
Erst recht nicht, wenn ich mit keinem nach pa800 und pa3X erschienenen Keyboard von Korg mein Repertoire so wiedergeben kann, wie auf dem pa800..........
Und wirklich schlecht sind die Sounds in der alten pa-Kisten ja auch nicht. Und auf Bläser, die das Toupet weg fliegen lassen und Bässe, die nach drei Sekunden anfangen zu "schnarren", legen meine Zuhörer und auch ich eh keinen Wert...........
 

 

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