Ist das oder der (?) Medeli AKX10 ein Klon oder Clone (?) vom Yamaha PSR-SX900 oder zumindest vom PSR-SX700?
Diese Frage wird nun schon seit Internet Ersterwähnung dieses Keyboards vor fast zwei Jahren in manchen Foren heiß diskutiert.
Einige Mitglieder dort wissen genau, dass es ( hintenrum der Nähe nach) von Yamaha stammt, … stammen muss, ….. stammen könnte ?! Andere sind sogar der Meinung, genau zu wissen, dass Medeli schon seit geraumer Zeit die Mittelklasse-Keyboards von Yamaha zusammennagelt. Dass die Sounds des AKX10 aus dem Tyros 1 und 2 übernommen sind, deshalb nicht gut klingen, obwohl die des Tyros 1 schon damals phantastisch und wegweisend waren,….. schreibt ein und derselbe Teilnehmer verteilt über mehrere Beiträge.
Und ich ?
Also, soviel ich weiß, kann ich dazu gar nichts sagen !
Schauen wir uns die Bilder aus den Bedienungsanleitungen (gleich vorne, wo die vielen Knöppe erklärt werden) an, werden wir feststellen, dass da soviel Ähnlichkeit besteht, wie es sie unter allen Keyboards dieser Gattung nun mal gibt. Aber dass da einer der Klon vom anderen sein könnte ?   Also, auf den ersten Blick wohl nicht, und auf den zweiten auch nicht….
Und wie sieht‘s innen aus?
Hier beginnt nun der Bericht über meine (bisherigen) musikalische Erfahrungen, die ich bisher mit dem Medeli AKX10 gesammelt habe.
 Styles: 
280 davon sind im AKX10 verbaut. Das sind für heutige Verhältnisse nicht viel. Vor Jahren wäre man damit aber sehr glücklich gewesen. Alle Genres, die der Alleinunterhalter und auch der ambitionierte Hobbymusiker damals so bespielte, sind durch die Medeli Styles abgedeckt.
Medeli ?
Ja, es sind Styles der Firma Medeli, ob jetzt bei anderen abgeguckt, konvertiert oder sonst wie stibitzt! Es gibt immer noch Leutchen, die behaupten, dass man die Styles gleich mehrerer Hersteller ins AKX10 laden und spielen könne. Andere wissen jedoch genau, dass nur Yamaha Styles verarbeitet werden.
Beides falsch, das (ich bleibe jetzt bei „das“) Medeli verträgt nur Styles im „Medeli-Format“  (also auch hier kein Yamaha-Klon).
Allerdings kann man sich von der Medeli-Internetseite die Software „GrandSuite V2“ herunterladen. Damit ist man dann in der Lage ganz bestimmte Yamaha-Styles in Medeli-Styles zu konvertieren.
Ganz „bestimmte Styles“ deshalb, weil Styles der neueren Yammies (und auch früherer Flaggschiffe wie die der Tyrösser) mehr oder weniger, fast nur weniger gute Ergebnisse liefern. Gute Erfahrungen habe ich mit Styles von PSR-2000/3000 und älteren PSR 7xx/9xx gemacht. Dies stellt beileibe keine Einbuße dar, finden sich die meisten dieser Styles doch noch immer „Ton für Ton“ auch in den neuen Modellen.
Wer nun aber denkt „Yamaha Style rein in GrandSuite >>>  Medeli Style raus aus GranSuite“ und dann >>> toll im AKX10, nun, der wird enttäuscht sein, abwinken, und so denken und fühlen, wie des Keyboarderforums großer Denker und Lenker und manchmal auch Tester (weil, tief eintauchen geht ja nicht, weil, die Rückgabefrist erzeugt eben Zeitdruck).
Soll heißen, mit Sequenzer, mit "GrandSuite" und vor allem mit viel Wissen über Style-Struktur im Allgemeinen und Yamaha im Besonderen kommt man zu recht guten Medeli-Styles.
Sollte nun aber ein an diesem Keyboard Interessierter der „Nur spielen, nicht schrauben“ Fakultät angehören, …... Finger weg! Der mag die ersten Tage noch begeistert sein, dann jedoch wird’s langweilig.
Denn, wie schon gesagt, 280 Styles sind nicht viel, und erst recht nicht in „unseren Breiten- und Längengraden“, wo wir des öfteren Keyboards mit „MUSIKANTen-Eigenschaften“ vorfinden. Und da muss das AKX10 seine Waffen strecken, und ich wiederhole mich nochmal: wer da nicht schraubt, nicht schrauben will, nicht schrauben kann, der wird mit diesem Medeli nicht glücklich (andersherum aber sehr !!!)
Obwohl, mittlerweile gibt es aber auch schon Styles von anderen Anbietern für das AKX10 zu kaufen. So bin ich im Besitz zweier Style-Pakete zu je ca 30.-€ (zusammen 120 Styles), pro Style also 50 Cent. Es gibt AKX10-User, die finden innerhalb dieser Pakete zu viel Schrott. Das mag sein, kann aber auch anders gesehen werden:
Eine andere, uns allen bekannte Firma, vertreibt Styles mehrerer Fabrikate für durchschnittlich 8.-€ das Stück. 
Teile ich nun „meine 60.-€“ durch 8 komme ich auf  7,5 (Styles). Da sind in meinen zwei Paketen an sehr guten Styles ein paar mehr vorhanden, dazu noch einige „geht so“, ein paar zur Weiterverwertung und den Rest kann man dann getrost in die Tonne treten. Kann man auch so sehen, muss man aber nicht.......
Ich denke, damit ist über das Vorhandensein von Styles im AKX10 genug gesagt.
Darüber zu fabulieren, welche Styles mir nun besonders gut gefallen und welche überhaupt nicht, spielt da wohl keine Rolle, wohl aber, inwieweit man diese Styles für das eigene Repertoire bearbeiten kann. Dies wird dann in einem eigenen Abschnitt besprochen......
 Sounds: 
Mag sein, dass sich der ein oder andere in meinen Betrachtungen einen tieferen Einblick bezüglich der Styles im AKX10 gewünscht hat. Demjenigen sei gesagt, dass ich zu den Sounds im Allgemeinen noch weniger zu sagen habe. Für mich zählt eben am meisten, wie „sich alles zusammen“ beim Spielen „meiner“ Musikstücke darstellt, und dazu gehören die Styles und Sounds im Zusammenspiel und (fast noch wichtiger) die Bedienung innerhalb der bestimmten Musikstückabschnitte. In diesem Bereich muss es bei mir „rund laufen“.
Aber nun zu den Sounds.  1100 sind da im AKX10 an Bo(a)rd, dazu kommt noch eine eigene Abteilung mit 256 GM Klängen. 512 Userplätze für eigene Soundkreationen stehen direkt im Key zur Verfügung. Über einen USB-Stick wird diese Zahl nur noch durch die Speicherkapazität dieses Sticks begrenzt, was übrigens so auch für die Styles gilt.
Die Bearbeitungsmöglichkeiten selbst sind allerdings dürftig, nicht besser aber auch nicht schlechter als in den Yamaha PSR-xxx, von Korgs Pa-Modellen allerdings Lichtjahre entfernt....
Dass man über die bereits erwähnte Software „GrandSuite“ auch Sounds mit eigenen Samples erstellen kann, habe ich in dieser Preisklasse so noch nicht gefunden.
 
Wie bewerte ich nun die Sounds im AKX10?
Nun, ich gehe mal davon aus, dass jeder einzelne Musikus unter uns eigene Vorlieben, aber auch Abneigungen für oder gegen bestimmte Instrumente (Sounds) hegt. So ist mir von einem ganz bestimmten Zeitgenossen zu Ohren gekommen, dass er Dudelsack-Gejaule über alle Maßen liebt. Der wird mit dem AKX10 nicht glücklich.....
Ich selbst „pfeife“ auf meinem Pa800 einen Teil des Stücks „Ganz Paris träumt von der Liebe“. Leider werde ich den „Pfeifer“ des AKX10 dafür nicht einsetzen.
Dafür finde ich (andere vielleicht nicht) unter 100 „Gitarren“ im Medeli viele, denen die besten aus dem Pa800 nicht das Wasser reichen können. Das gleiche gilt (und wieder nur nach meinem Geschmack) für die „Gebläse-Abteilung“. Allein was die Trompeter mir da ins Ohr blasen..., viel angenehmer, authentischer als die aus dem Pa800 !
Orgels über Zugriegel einstellen ?  Gibt’s beim AKX10 nicht, aber unter 77 "fertigen" wird schon was dabei sein, das passt.
Hat aber keinen praktischen Wert, hier die Klänge aufzuzählen, die mir gefallen, die mich begeistern, die mich nerven oder auch die, die überhaupt nicht nach meinem Geschmack sind.
Ich bin nur der Meinung, dass, wer hier nicht Sounds seiner Vorstellung für „unsere Art“ von Musik findet, der sollte Tauben züchten oder sich sonst ein anderes Hobby suchen.
Und sicher werden einige jetzt an meinem Sachverstand zweifeln, wenn ich sage: Müsste ich mich zwischen dem Soundspeicher des Pa800 und dem des AKX10 entscheiden, also auf einen der beiden verzichten ….. ich müsste sehr, sehr lange überlegen.
Glücklicherweise stehen (noch) beide in meinem Musikzimmer.......
Und wie sagen wir im Saarland: ab jetzt geht’s ans Eingemachte................
 Die Styles beim Spielen: 
Schon bevor ich ein MEDELI AKX10 mein Eigen nennen durfte, hatte ich durch den Besuch eines lieben Lesers meiner Homepage die Möglichkeit dessen AKX10 querbeet  kennen zu lernen. Damals war ich wirklich überrascht, was man da für rund 700.-€ geboten bekommt. So angenehm überrascht, dass ich mir das Keyboard sofort kaufte, somit also tiefer in Features und Funktionen eindringen konnte, als man das in ein paar Stunden „Querbeet Spielen“ tun kann.
Erst suche ich mal den Einschaltknopf, muss ja irgendwo sein unter den vielen anderen. Ist er aber nicht, also streichele ich die hintere Seite ab, weil, beim Pa800 lugt er da ja auch irgendwo hervor. Nicht so beim Medeli. Da schließt er sauber integriert mit der hinteren Gehäuseoberfläche ab. Gut, wenn man’s weiß. Ich drücke ihn also hinein und staune.......
 Denn ehe ich wieder richtig in Position sitze, erscheint ein Bild auf dem Display und auf dem Keyboard selbst erstrahlen viele Taster in Grün, einige in Rot.
Ich greife mit der linken Hand einen Akkord, uii, ja, das ist ein Akkord und erinnert mich an Yamaha.
Deshalb, weil ich in der Tasten Abteilung meines Händlers auch regelmäßig vergesse, die Taster „ACMP“ und „SyncStart“ zu drücken, wenn ich eine Yamaha Begleitautomatik einschalten und starten möchte.
Der Taster dafür heißt bei Medeli "CHORD".
Also, zweimal gedrückt, diese beiden Taster leuchten nun auch rot, ich lange wieder zu und ab geht die Post…..
Hört sich an, wie es sich anhört, wenn man auf einem Keyboard die Begleitautomatik spielt.
Ich spiele alle 4 Variationen nacheinander durch, bei jedem Wechsel gibt‘s dabei einen Fill In (wenn Taste "AUTO FILL IN" rot leuchtet, also "On" ist), leider in der Art organisiert, wie es so bei Yamaha Styles üblich ist:
Wechselt man von Variation 1 (Main A) zu Variation 4 (Main D), so spielt Fill 4 (Fill DD) die Überleitung, musikalischer Schwachsinn....
Hier wäre mir also viel lieber gewesen, dass Medeli bei Korg abgekupfert hätte. So sind die Fills im AKX10 genau so leblos, wie die in den Yammis. Warum ich dieser Meinung bin (und mittlerweile von allen „Keyboard-Lehrern“, die ich kenne, bestätigt bekam...) kann man an dieser Stelle meiner Homepage nachlesen.
Zur Kenntnis genommen und weiter auf meiner Entdeckungsreise durch die Style Landschaften des AKX10. Und je länger diese dauert, drängt sich mir mehr und mehr ein Gefühl auf, welches dann bei Erreichen der Abteilung Stimmung, sprich Walzer, Polka und ähnliche genau so auf mich einwirkt, wie damals bei meiner ersten Begegnung mit einem Korg Keyboard.
Brachial, laut, kalt, ohne jeglichen Liebreiz !
So habe ich damals die Factory-Styles der Korg Keyboards von den i-Modellen bis hin zum Pa800 empfunden, und so sind auch viele Styles im Medeli AKX10 gestrickt. Vor allem spielt sich da in den meisten Styles ein musikalisch sehr „eingeengter“ Schlagzeuger allzu gerne in den Vordergrund.
So bleibt mir also hier nichts anderes übrig, als auch im Medeli AKX10 die von mir öfters benutzten Styles nach meinem musikalischen Geschmack zu entschärfen. Wird sich ja eine Funktion, beispielsweise ein Mischpult dafür finden.
Und tatsächlich findet sich ein Taster, der direkt zu diesem Mixer führt. Unter dem Reiter „Style“ sind alle acht Style Tracks aufgeführt, die man hier einzeln oder auch mit anderen zusammen stumm schalten kann ("M" anklicken). Im Gegensatz dazu ist das auch mit der Solo-Taste „S“ möglich (es klingen nur angeklickte Parts) .
Mich interessiert erst mal nur die Drumspur. Angetippt, auf dem Display direkt, über das Eingabe-Rad oder die [< >] Taster den gesamten Drum-Part leiser gemacht, schon viel besser.
Und wenn ich schon mal dabei bin, schnell noch ein oder zwei andere Tracks nachjustiert.
Jetzt noch das ganze, wie bei Korg, als „Style Setting“ oder „Current Style Performancewriten oder saven …..?????
Geht nicht ????       Gibt’s nicht !!!!       Also suchen, ….. lange gesucht;       gibt’s tatsächlich nicht !!!!
Was bei Korg Pa- Modellen in User- und auch Factory Styles sowohl im Songbook, als auch in den Performances babyleicht zu bewerkstelligen ist, nämlich Änderungen in weitesten Bereichen, ohne dabei eine Style-Kopie anlegen zu müssen, bleibt dem AKX10 Besitzer versagt.
Ganz im Gegenteil, die noch so winzigste Veränderung, sei dies eine „Lautstärke ändern“, einen Effekt stärker oder schwächer einstellen, gar einen Sound tauschen, egal welchen Parameter auch nur einen Cent zu verändern, verlangt nach „Edit“ im Style-Editor und einem daraus resultierenden „Speichern“ zum User-Style (auf einem Userplatz oder auf einem USB-Stick). Das entspricht dann auch fast dem Yamaha Standard und gehört somit hier wie dort in die „Arranger Keyboard Steinzeit“.
Warum ich aber dann doch für dieses Keyboard schwärme, muss sich also in weiteren Erfahrungen, die ich mit dem Keyboard noch mache, begründen......
Die Sounds mit den Styles beim Spielen:  
Natürlich setze ich beim „Querspielen“ durch all die Styles irgendwann auch die rechte Hand ein. Und dass ich mich dabei nicht laufend durch alle Abteilungen der Sounds bewegen muss, suche ich, wie ich das mit Pa800 gewohnt bin, nach den STS.
Diese (vier) - einem Style zugeordneten - „Sound-Registrierungen“ gibt es heutzutage in fast allen Keyboards. Im AKX10 nennt sich diese Zuordnung „Q.S.“ (Quick Setting). Die Taster für diese „Einrichtung“ werden teilweise der Tasterreihe zugeordnet, die auch für die PERFORMANCE MEMORY  benutzt werden. Das macht durchaus Sinn, weil man so ein Musikstück entweder über diese  „Komplett-Registrierung“ oder über die Quick Settings spielt, und nicht gleichzeitig über beide Möglichkeiten. Bei meinem Pa800 könnte ich aus einer „Performance Kette“ einen STS-Taster auswählen, was dann in der Regel ins Chaos überleitet…..
 
Ich drücke also den „Q.S.“-Taster, dann die "1" und erreiche damit den letzten „dicken“ Kritikpunkt, bevor ich dann zu den Dingen komme, die mich an diesem Keyboard begeistern.
Werden in den Bedienungsanleitungen unserer Keyboards STS/OTS/QS in der Regel als „Registrierungen welche zum Style passen“ beschrieben und dann auch häufig in den Keys so vorgefunden, so ist dieser Sachverhalt bei Medeli noch nicht angekommen.
Natürlich kann man es beim Belegen mit zum Style passenden Sounds nicht jedem recht machen. Aber wieso bei einem „Hawaii“- Style ausgerechnet die „Hawaii-Gitarre“ (Steelguitar) fehlt und in ganz vielen „Ensembles“ die Instrumentierung des Styles krass von der „rechts“ zu benutzenden abweicht, hat nach meiner Meinung nichts mit Geschmacksache zu tun, zeugt eher von wenig musikalischem Sachverstand in Bezug auf andere Territorien und deren Kulturen.
Dazu kommt, dass manche Quick Settings schlicht und ergreifend eine Oktave zu hoch ausgefallen sind.
Um dies zu ändern, müsste ich mich in den „Edit“- Modus bewegen und danach den Style im Userbereich neu speichern. Das geht bei KORG wesentlich besser !
Also verständige ich mich mit mir selbst darauf, die Abteilung „QS“ erst dann wieder zu betreten, wenn ich auch für dieses Keyboard Styles selbst erstelle.
Deshalb schalte ich jetzt mal ganz bewusst „Q.S.“ aus, verzichte auf „Lower“- und die Realparts „R2 und R3“, stelle mir einen zuvor als gut befundenen Style ein und klimpere los, gehe auf „Sound Entdeckungsreise“.
Und siehe da, ich bin überrascht, staune, was man da für wenig Geld geboten bekommt (bezogen auf Preis/Leistung anderer Hersteller). Kurz, ich empfinde das gleiche Gefühl wie damals, als Wolfgang mich mit seinem Medeli besuchte.
Und jetzt, wo ich ihm und keinem anderen auf die Nerven fallen kann, spiele ich kreuz und quer durch Sounds und Styles. Ich wiederhole bestimmte Melodien zig mal mit den unterschiedlichsten Sounds und Style-Variationen.
Ich bin erstaunt darüber, dass es da bei Style-Wechsel keine Hüpfer, Aussetzer oder sonstige Überraschungen gibt (außer beim Tempo, aber auch das lässt sich schnell „festzurren“).
Natürlich gibt es da Sounds, die ich ein- und sofort wieder abschalte. Da gibt es welche, bei denen ich trotz unterschiedlicher Spielweisen, 
also normal, Stakkato oder Legato mit unterschiedlicher Dynamik gespielt, nicht den noch so kleinsten Unterschied zu einem direkten Partner der gleichen Fakultät feststellen kann.
Und ebenso (emp)finde ich auch Klänge, die weit weg von ihrem natürlichen, echten Namensvetter klingen. Aber auch solche, die als sehr gute Imitatoren ihrer realen Vorbilder überzeugen können. Und all das subjektiv gesehen, andere haben andere Vorstellungen, würden hier und da ein bisschen mehr oder auch weniger……
…. kann man, kann man!    Auf die Effekt-Bearbeitung komme ich noch…
 
Erst noch ein paar Worte zur Sound-Anwahl mit einem Beispiel:
Die Sounds sind wie bei anderen Herstellern auch, in diversen Kategorien geordnet. Ich wähle mir beispielsweise nacheinander für  den Part R1 eine tolle Gitarre, eine schöne Orgel und noch eine Flöte aus, also jeden Sound aus „seiner Kategorie“.
Nun kann ich munter drauflos spielen, wähle meine vorgewählten Sounds nur durch Antippen ihrer jeweiligen Kategorie aus und bin erst mal glücklich, das dies so gut klappt. So kennt man es aber auch von anderen Herstellern, in deren Keyboards das auch möglich ist.
Ich könnte aber auch mal einen anderen Style mit dieser Sound-Konstellation ausprobieren. Und siehe da, meine Soundeinstellungen für „R1“ bleiben in allen Sound-Kategorien erhalten. Dazu braucht es keine „Locks“ oder anderweitige Voreinstellungen.
Mit einmal erscheint mir auch der zusätzliche „Q.S.“-Taster (links neben den 4 QUICK SETTING - Tastern) sinnvoll.
Wenn ich den jetzt drücke, passiert erst einmal garnix. Tippe ich nun aber einen der vier daneben an, wird die dieser Taste zugeordnete Registrierung aufgerufen, ein Quick Setting eben.
Schalte ich den Q.S.-Haupttaster wieder aus, kehrt die Soundauswahl für „R1“ wieder zu den zuvor ausgewählten Kategorien/Sounds zurück.
Allein diese Erkenntnis, also die Zugriffsmöglichkeiten auf einzelne Sounds und gebündelt in Quick Settings und in einzelnen PERFORMANCE MEMORY Plätzen, einzeln und auch zusammen, also gemischt, eröffnen mir Vorgehensweisen für „meine Art des Keyboardspielens“, von denen ich mit meinen bisherigen Keyboards nicht mal geträumt habe.    (Dazu eine kleine Nachbetrachtung !)
Sollte dies bei den Yamaha Kisten auch so sein, tja, dann hat Medeli doch wenigstens ein bisschen geklont.......
Die Abteilung "EFFEKTE" des AKX10:                           
Gehe ich auch davon aus, dass sich bei allen Herstellern von Keyboards einiges getan hat in den letzten Jahren, so vergleiche ich doch auch weiterhin einige Funktionen und Features des AKX10 mit denen meines alten Pa800 (und da spielt der jeweilige Preis bei der Anschaffung vorerst überhaupt keine Rolle. Mir geht es nur darum, wie sich die beiden mit mir als Partner schlagen (würden, wenn´s mal so weit ist ?!).
So interessiert mich in diesem Zusammenhang ein ganz bestimmtes Verhalten des AKX10 gegenüber dem meines Pa800. Dazu bewege ich mich in die „Sound-Auswahl“ beider Keyboards und suche mir für beide jeweils für Up1 (Pa800), bzw. R1 (AKX10) einen stark „Effekt behafteten“ Sound aus.
Up2, bzw. R2 beider Keyboards belege ich jeweils mit einem „harmlosen“ Streicher-Sound.
 
Das Ergebnis: der Pa800 spielt auf Up1 den stark „Effekt behafteten“ Sound, aber die Streicher auf Up2 klingen nicht mehr so, wie sie  ..........................klängen, hätte man sie auf Up1 gelegt.
Der auf Up2 eingestellte Sound übernimmt (je nach eingestellter Effektstärke) die dem Up1-Sound zugeordneten Effekte. Dieses Verhalten ist bekannt, weil es sich nun mal so auf dem Pa800 verhält. An anderer Stelle meiner Homepage gehe ich näher auf diesen Umstand ein.
Anders aber beim AKX10: hier spielt auf R1 der Sound mit seinen starken, ihm zugehörigen Effekten, wogegen auf R2 die Streicher ...................................................weiterhin so klingen, wie sie sollen, eben so, wie man sie einst erstellte.
Tausche ich nun aber in beiden Keyboards die Live-Parts, also Up2 nach Up1 und umgekehrt, bzw. R2 nach R1 und umgekehrt, so erhalte ich nun auf dem Pa800 auf Up1 normale Streicher, der Sound mit den dollen Effekten auf Up2 wird nun aber lammfromm, d.h. mit den Effekten des Streicher-Sounds  wiedergegeben, wir wissen warum.
Das AKX10 hingegen spielt auf R1 einen astreinen Streicher-Sound, und auf R2 erklingt der Effekt-Sound ohne jegliche Abstriche. ........................................Das ganze könnte man jetzt noch auf Up3, bzw. R3 ausweiten, ändert allerdings nichts am Ergebnis. Inwieweit dies mittlerweile bei Korg oder Yamaha gleich oder anders umgesetzt ist, werde ich mir vielleicht später noch in deren Betriebsanleitungen verinnerlichen.
Dies so in einem preisgünstigen Keyboard wie dem AKX10 vorzufinden erstaunt mich dann aber doch…..
 
Schauen wir uns dessen „Effekt-Abteilung“ also etwas genauer an:
Aha, in diesem Menü gibt es also für jeden Real-Part (R1, R2, R3 und L) jeweils einen eigenen Einschleif-Effekt. Gitarristen benutzen dafür sogenannte „Bodentreter“.
Im Beispiel weiter oben (Effektverhalten bei „Sound-Part-Tausch bei Pa800/AKX10 ) benutze ich beispielsweise für den „stark Effekt behafteten“ Sound im AKX10 eine „Wah-Wah Gitarre“.
Es gibt aber auch umfangreichere Insert-Effekt-Typen mit gleich mehreren Presets, jeweils mit ihren unterschiedlichsten Parametern. Damit lassen sich viele Sounds, die dem einen oder anderen zu brav daher kommen, merklich „aufpeppen“.
Links im Bild habe ich mal einen Chorus Effekt für „R2“ ausgewählt. Wie man sieht, gibt es für diesen Effekt-Type gleich mehr als fünf Presets (mittlere Spalte), jedes mit einer Anzahl (ihm eigener) Parameter (rechte Spalte).
Dass es bei diesem "Chorus"-Effekt mehr als fünf sind, zeigt der nach „unten zeigende, erhellte“ Pfeil in der Spalte der „Presets“. Würden wir jetzt darauf drücken, kämen noch zwei weitere Presets für diesen Effekt-Type ins Blickfeld.
Insgesamt finde ich 15 Typen von Insert Effekten und 49 Presets mit ihren Parametern, die diesen Typen in jeweils unterschiedlicher Anzahl zugewiesen sind.
Die Insert-Effekte jedes Live-Parts können in der MIXER CONSOLE alle zusammen, aber auch einzeln zu- und abgeschaltet werden.
Alle zusammen lassen sie sich auch mit dem bereits oben erwähnten Taster (INSERT) zu- und abschalten.>>>>>>
Anfänglich hat sich mir der Sinn dieser Anordnung nicht so ganz erschlossen. Gut, vier oder fünf Taster mehr irgendwo im Gehäuse-Bedienfeld ?  Könnte man machen ?!   Braucht man diese „Schalter“ aber wirklich während des „Live-Spiels“ ????
Also für mich reicht ihr virtuelles Vorhandensein in einem Menü (hier in der MIXER CONSOLE) voll und ganz aus. Wozu dann aber noch als „Hardware“ und warum dann für alle Parts gleichzeitig und zusammen ?
Und überhaupt, jeweils ein einziger Effekt für die 4 Realparts kann ja wohl nicht alles sein.
Also drücke ich mal wieder auf oben erwähnten Taster, der dann grün leuchtet >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Der eben noch vernommene Wah-Effekt ist nicht mehr zu hören, der Sound ist aber trotzdem nicht trocken. Das beruhigt erst mal, es muss also noch eine Effekt-Ebene vorhanden sein.
Und weiter oben im Auswahlmenü gibt’s ja noch „Global Effect“ zur Auswahl, aber mich beschleicht ein ungutes Gefühl.
Natürlich drücke ich drauf und siehe da, ein Effektgerät, wie wir es in vielen Mischpulten oder auch im eigenen, externen Gehäuse, via Kabel mit dem Mixer verbunden, vorfinden.
Reverb“ und „Chorus“ (als Oberbegriffe) stehen da den vier Real-Parts des AKX10 „global“ zur Verfügung.
Global ???
Soll das heißen, dass ich mich hier für zwei Effekte entscheiden muss, die dann fortan für alle Sounds benutzt werden, bzw. nur in ihrer Stärke unterschiedlich eingestellt werden können?
Ein Durchsteppen diverser Sounds bestätigt diese Befürchtung. Tatsächlich ändern sich da nur die Werte für die Effektstärke
Schnell wende ich mich den PERFORMANCE MEMORYs zu, die MEDELI quasi als Demo in den Preset Banken voreingestellt hat (später mehr dazu).
Aah, Schreck weg !
Hier ändern sich nämlich die Auswahl der Effekte und ihre Werte mit fast jeder Performance, die ich andrücke.
Man muss sich die Sache in etwa so vorstellen, wie die Effekte einst im Pa800 verteilt wurden. Hier teilen sich die 4 Real-Parts auch je Performance, SongBook-Eintrag oder auch einem gegenwärtig (temporär) eingestellten Wert, zwei Effekt Gruppen.
Dass dies nun im AKX10 „Global“ genannt wird, verwirrt einen typischen Korgianer oder Roländer dann doch ein wenig.
Sicherlich hat der gute Namensvergeber dieses Features dabei im Sinn gehabt, dass sich ja bis zu vier Real-Parts zusammen dieser zwei Effekte (also „global“) bedienen. Bisher bin ich aber immer davon ausgegangen, dass sich „globale“ Einstellungen nicht auf einzelne Bereiche, sondern auf alle Bereiche des Keyboards beziehen. Beim AKX10 ist es also nicht so. Gut, wenn man´s weiß....
Diesen beiden Abbildungen kann man entnehmen, dass das AKX10 wohl über eine ausreichende Anzahl von Effekten innerhalb dieser zwei Hauptgruppen (ähnlich der Anordnung im Pa800) verfügt (wobei die Werksounds des Medeli da wenig Gebrauch von machen).
Zudem lassen sich die einzelnen Effekte wesentlich besser händeln, also einstellen, als dies beispielsweise in meinem Pa800 der Fall ist.
Und was ihre Qualität angeht, so befinden sie sich auch hier mindestens auf Augenhöhe mit dem Pa800 (sagen mir meine Ohren) !
Mit den Einstellwerten im linken „Master“ Bereich lassen sich die eingestellten Werte der Real-Parts insgesamt, also alle zusammen lauter oder leiser stellen, für Ortswechsel und damit verbundene, andere „Akustik-Verhältnisse“ hilfreich. Nach einem "Neu-Start" des Keyboards sind wieder die jeweiligen Werte von "120" eingestellt.
Und möchte ich einmal einen „ stark Effekt behafteten“ Sound bearbeiten, weiß aber nicht genau, wo die einzelnen Effekte erzeugt werden, drücke ich den Taster „EFFECT INSERT“ auf grün und erfahre so, aus welcher „Funktion“, bzw. Ebene der Effekt kommt, oder aber aus welcher er nicht kommt. Und dafür ergibt dieser Taster dann schon einen gewissen Sinn.
   
Und wenn wir uns nun schon mal im DSP-Bereich des AKX10 befinden, können wir uns auch noch anderen Bereichen zuwenden, die es ermöglichen,  bestimmte Sounds des Keyboards in ihrem Charakter zu verbessern, zu korrigieren oder gar zu verfremden.
Hier finde ich je Real-Part einen 2-Band Equalizer. Damit kann ich sowohl die Bässe als auch die Höhen je Real-Part anheben oder absenken. Für den mittleren Frequenzbereich finde ich hier keinen Parameter.
Nun, wenn ich in diesem Bereich beispielsweise eine Anhebung erreichen möchte, senke ich Höhen und Tiefen des Signals um einen bestimmten Wert ab, erhöhe die Lautstärke und gelange so zu einer Verstärkung der Mitten. Andersherum, also mit gegenteiligen Werten erreiche ich folglich eine Absenkung der Mitten.
So kann man zwar kleinere Unebenheiten in Sounds ausgleichen, sich mit Extremwerten möglicherweise an der Sound-Erstellung beteiligen, an den 3-Band Equalizer des Pa800 reicht der kleine Bruder im AKX10 allerdings nicht heran.
Erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass der Equalizer im Pa800 nicht nur jeweils für jeden Real-Part zur Verfügung steht, sondern auch für jeden einzelnen Style-Part.
 
 
Und weiter geht’s mit dem Rundgang durch die „Effekt-Abteilung“ des Medeli AKX10. Ich drücke also auf das Auswahlfeld „Global EQ“. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Hier sind wir nun bei einem Feature angekommen, dass ich für eines der überflüssigsten (in Keyboards eingebaut) halte. Im AKX10 handelt es sich dabei um einen 7 Band Equalizer, der dem Gesamt-Ausgangs-Signal, also Style-Sounds und auch denen der Real-Parts den letzten Schliff oder was sonst auch immer verpassen soll.
In meinem AKX10 kommt dieser EQ jedenfalls nicht zum Zuge. Ich finde, dass die Einstellungen für die gesamte „Audiokette“ in diesem Keyboard ab Werk zur Wiedergabe über die eingebauten Lautsprecher gelungen sind.
Mag sein, dass Musik Produzenten Wert auf Feinabstimmungen in diesem Bereich legen, wobei.....(?), wer von denen produziert mit einem AKX10 ?
Auch Alleinunterhalter werden lieber entsprechende Eingriffe an ihrem Mischpult vornehmen. Aber letztendlich soll das jeder für sich entscheiden, gegebenenfalls im Keyboard ein „tiefes Tal“ einstellen, das ganze durch einen „dicken Berg“ im Mixer korrigieren, auf keinen Fall aber vergessen, den Trittschallfilter um die 100 Hz an seinen Aktivboxen zu aktivieren.
Wen´s nun trotzdem interessiert: außer der neutralen Einstellung „Flat“ kann man noch die drei Presets „Rock“, „Pop“ oder „Dance“ auswählen oder aber auch ein selbsterstelltes Preset unter „User“ abspeichern.
Die Funktion „Loudness EQ“ zeigt mir kein besonderes Hörerlebnis, egal mit welcher Lautstärke ich spiele (kann aber auch an meinen alten Ohren liegen). Bei mir bleibt dieser gesamte EQ jedenfalls abgeschaltet, so wie in bisher allen meinen Keyboards, die ein solches Feature beinhalteten.
Sei noch erwähnt, dass es sich bei diesem Feature tatsächlich um eine „globale Einrichtung“ handelt. Die getätigten Eingriffe bleiben auch beim Spielen mit den „Performance Memorys“ oder „Quick Settings“ bestehen und auch über das Abschalten hinaus, also bei „Neu-Start“, erhalten.
Gleiche Ansichten vertrete ich aber auch über das letzte „Gerät“ innerhalb dieses Untermenüs. Es handelt sich dabei um einen Audio (Dynamik)-Kompressor.
Seine Aufgabe ist es, leise Passagen eines Musikstücks bei der Wiedergabe lauter, dagegen  laute Passagen leiser zu regeln, damit für den Hörer ein in der Gesamtdynamik „homogenes“ Klangbild entsteht.
So kennen wir es schon seit Urzeiten bei Funk und Fernsehen, „Schallplatten“ und ihren Nachfolgern, überhaupt überall, wo man „Akustik in Ereignissen“ über einen weiten Bereich zur Wahrnehmung übertragen will.
Ansonsten müsste man bei einem im Radio zu hörenden Musikstück eine Einleitung mit Gesang zu einsamem Klavier erst mal „lauter drehen“ um dann beim Finale mit vollem Orchester schnell wieder alles auf "Normal" zu stellen. Für Bewegung wäre also gesorgt.
Im "gut gebauten" Klassik-Konzertsaal braucht man so etwas nicht. Da lauscht man anfangs andächtig den leisen Tönen aus Joseph Haydns „Symphonie Nr.94 in G-Dur“, um dann beim Paukenschlag erschrocken aufzuwachen.
Ohne Kompressor im Radio oder sonstwo abgespielt, den Anfang entsprechend laut gestellt, fliegen einem bei diesem Paukenschlag dann entweder die Ohren  oder die Lautsprechermembranen oder beides weg.
Aber, im Keyboard eingebaut und innerhalb der eigenen vier Wände bleibt so ein „Gesamt“-Kompressor wie schon der weiter oben angesprochene „Global EQ“ bei mir jedenfalls auch ausgeschaltet.
Für einzelne Sounds sind beide sowieso nicht geeignet, stehen dafür aber in ähnlicher Machart  in der IFX-Sektion (Insert Effect) für alle Real-Parts zur Verfügung.
 
Damit wäre also die Abteilung DSP Effect des AKX10 abgehandelt.
Warum sich hier drei der fünf zur Verfügung stehenden Funktionen nun jeweils unterschiedlich den einzelnen Sounds, Performance Memorys und Quick Settings zuordnen lassen, dabei aber unter der großen Rubrik „GLOBAL SETTINGS“ verwaltet werden, muss man mir noch erklären.....
Ob nun aber hier oder an anderer Stelle untergebracht, ich weiß jetzt, wo ich sie finde und mache auch regen Gebrauch davon, vor allem bei meiner Spielart mit den Performance Memorys. 
Und genau in diesem Bereich gefallen sie mir um einiges besser, als die in meinem Pa800.
Weil, im AKX10 gelingt es mir viel schneller und vor allem intuitiv zu guten Ergebnissen nach meinen Vorstellungen zu kommen. Da erschlagen mich nicht tausend Parameter, sondern nur ein paar wenige, deren Betätigung mir aber sofort vernehmliche Resultate bringen.
Und noch´n "EFFEKT" im AKX10:
In den Keyboards der Firma Roland gibt es die Funktion „MI“ (Melodie Intelligenz), bei Korg nennt man es „ENSEMBLE“ und bei Yamaha „HARMONY“. Von richtigen Keyboardern einst belächelt, sind diese Funktionen heute in der Lage unserem Spiel doch mehr „Effekte“ zuzufügen als nur eine zweite Stimme zur einfingerigen Melodie.
Im AKX10 habe ich einige Zeit damit verbracht, diese Funktion erst mal zu finden.
Schließlich habe ich sie dann entdeckt, auch versteckt in den „Global Settings !!??
Was ich dort nun vorfinde, erstaunt mich dann doch sehr und veranlasst mich, erst  mal
die Bedienungsanleitung von Yamahas PSR-SX700/900 aufzuschlagen. Und ich sehe, die grafische Aufbereitung, d.h. die Bedienung via Touchscreen ähnelt sich da gewaltig.
Yamahas Beschreibung in der Anleitung dazu bin ich nicht in der Lage nachzuvollziehen, also nicht bis in alle Tiefen und nicht ohne vor dem entsprechenden Keyboard zu sitzen. Also kann ich auch nicht sagen, ob sich AKX10 und PSR-SX700/900 innerhalb dieser Funktion gleich oder eben nicht gleich verhalten.
Was ich da jetzt aber im AKX10 unter "PART EFFECT" entdecke, hätte ich so nicht erwartet, erst recht nicht zu so einem Preis (ich weiß, diesen Vergleich sollte ich mir zukünftig verkneifen).
 
Was aber ist das Besondere innerhalb dieses Part Effects im AKX10 ?
Nun, ich spiele jetzt schon einige Zeit auf diesem Keyboard und betrachte dieses Feature mittlerweile tatsächlich als „noch einen“ Effektweg, der mehr beinhaltet als nur harmonische Zusatzstimmen zu einem Real-Part.
Im linken Bild sehen wir, dass es da nicht nur die reine „Harmony Funktion“ gibt (deren Algorithmen mir zudem etwas besser gefallen, als die im Pa800) . Die Typen Echo, Tremolo und Trill mit jeweils mehreren Presets und dazugehörigen Parametern sind da durchaus als eigene, zusätzliche (vierte) Effekt-Ebene anzusehen. Das allerdings finden wir auch so in Keyboards anderer Hersteller.
Eine „Arpeggio Funktion“ wie im rechten Bild dargestellt, suche ich dann allerdings in meinem Pa800 vergebens. Die Möglichkeiten mit all ihren Parametern dieses Arpeggiators  zu beschreiben hätte wahrscheinlich den gleichen Umfang, wie der ganze „Erfahrungsbericht“ hier zusammen. Glaubt es mir einfach....
Dass man sich nun zwischen „Harmony“ und „Arpeggio“ entscheiden muss, stellt für mich aus musikalischem Blickwinkel gar keinen „Beinbruch“ dar.
Aber es gibt noch einen Effekt, den man auch gleichzeitig, also entweder mit „Harmony“ oder mit „Arpeggio“ betreiben kann. Dieser Effekt heißt „Slicer“. Seine Anwahl ist (für gute Augen) im rechten Bild rechts oben zu finden.
Synchronisiert zum Tempo nimmt diese Effekt das eingehende Audiosignal eines Real-Parts  live auf, um den Sound in mehrere Slices zu schneiden, um ihn auf musikalisch sinnvolle Weise neu zu arrangieren. Man kann es nicht beschreiben, man muss es hören (und dann auch wollen). Ich habe für meine Musik derzeit (noch) keine Verwendung dafür.
 
Wie kann ich nun diese vierte Effekt Sektion einsetzen, oder anders gefragt, was lässt mich da fast enthusiastisch schwärmen?
Nun, ich kann die hier beschriebenen Funktionen auf alle Real-Parts anwenden. Alle schließt außer R1, R2 und R3 allerdings auch den Lower-Part ein.
Und wer noch immer nicht meine Begeisterung teilt, ich kann jedem Real-Part, also Lower, R1, R2, R3 einen eigenen Effekt aus dieser Abteilung zuweisen, und das gleichzeitig.
Ein Arpeggio zum Lower-Part, ein Echo zu R1, eine Harmonie zu R2, den Slicer zu R3.
Oder die Fischerchöre mit jeweils anderen Harmonie Presets auf R1, R2 und R3 verteilt.
Da gibt es unzählige Kombinationsmöglichkeiten mit nie für möglich gehaltenen Hörerlebnissen, oder auch durch entsprechende Vorarbeit Bedienungs-Vereinfachung zu erzielen, die ich verbunden mit der Anwendung der PERFORMANCE MEMORYs so auch nicht im Pa800 hinbekomme.
Und wie ich die Arbeit mit diesen PERFORMANCE MEMORYs finde, folgt dann im nächsten Kapitel.
PERFORMANCE MEMORY:
In gleich mehreren Beiträgen meiner Homepage kann man erfahren, was für mich im Umgang mit Arranger Keyboards zum Haupt-Augenmerk gehört. Wer unter meinen Lesern sich nun noch nicht zu diesen Beiträgen durchgestöbert hat, hier ein kleiner Exkurs.
 
Registration Memory“, „Performance Select“ und „Performance Memory“ gab es in ähnlicher Form schon 1978 in der Selbstbau Orgel „Böhm Professional 2000“ als „Komplettregistrierungen“ (und gleich 32 Stück davon). In Hammond-Orgeln wurde eine Oktave mit negativ gefärbter Tasten im linken Manualbereich dafür benutzt.
Bezog sich das ganze anfangs nur auf Sound-Einstellungen, so ist man heute tatsächlich in der Lage, augenblickliche Zustände und Einstellwerte der Sounds, der Effekte und der Styles mit ihren Zuordnungen in einem Speicher des Keyboards festzuhalten und per Tastendruck wieder aufzurufen.
Bewegte sich die Anzahl dieser „kompletten einzelnen Registrierungen“ früher noch in einem überschaubaren Bereich, so finden wir in heutigen Keyboards sehr viele bis unendlich viele davon (im internen Speicherbereich, aber auch auf externer Festplatte, USB-Stick, Speicherkarte etc.). Mit der Zeit sind es auch immer mehr Funktionen mit ihren Parametern geworden, die sich so in einer einzigen Registration festhalten lassen.
Mittlerweile lassen sich auch solche einzelnen Registrationen in Bänken zusammenfassen, mit denen es dann möglich ist, einem ganz bestimmten Musikstück seinen einzelnen Teilen entsprechende Registrationen zuzuordnen.
So ist es dann ganz einfach, die einzelnen Teile eines Musikstücks jeweils mit nur einem einzigen Tasterdruck anzufahren, wobei ein Fill ertönt (oder auch nicht), dabei eine andere Style-Variation angewählt wird, andere Lautstäke-Verhältnisse im Style eingestellt werden, komplett andere Klangfarben für die rechte Hand mit den tollsten Effekten und weiß der Geier was sonst noch anders eingestellt wird und werden kann.
Hier könnt Ihr nachlesen, wie ich das sogar in meinem alten Pa800 hinkriege, obwohl es heute noch Korg-Keyboardbesitzer gibt, die der Meinung sind, nur mit dem SongBook könne man da komplette Musikstücke abwechslungsreich zum besten geben. Ist aber eine andere Baustelle.....
Sehen wir uns also an, was man alles in so einem einzelnen PERFORMANCE MEMORY des AKX10 speichern kann, bzw. was man nicht darin speichern kann.
Mit dem zweiten Punkt sind wir sehr schnell fertig, denn es sind nur zwei Features oder Funktionen, die sich nicht mit unterschiedlichen Werten auf die einzelnen Performance Plätze speichern lassen. Es handelt sich dabei um den "Global EQ" und den "Compressor". Wir finden diese als einzige, die nur „global“ einstellbar sind, dann auch berechtigter Weise im Menü „GLOBAL SETTINGS“.
Alle anderen zuvor besprochenen Sachen aus diesem Menü sind wie dargestellt je Performance Memory abzulegen. Dazu kommen natürlich alle Einstellungen der MIXER CONSOLE. Was man als Steuerungen über Drehregler und Tastern beisteuern kann, entnehmt bitte dem folgenden Bild-Slider, wo Ihr einzelne Abbildungen dazu findet.
Gehe ich vom „Spielen von Musikstücken über Performances“ bezogen auf den Pa800 aus, so stellt sich dies im AKX10 doch wesentlich umfangreicher und zudem komfortabler dar.
Lediglich die Features „Global EQ“ und „Compressor“ lassen sich nicht mit unterschiedlichen Werten den einzelnen Performances zuordnen. Selbst die Anschlag-Sensibilität lässt sich mit 8 unterschiedliche Einstellungen individuell je Performance einstellen, beim Spielen bestimmter Sounds sehr nützlich und bereichernd.
*) Zusatz zu Bild 3 des Sliders:
Wer nun, wie die meisten Keyboardspieler, beim Spielen eines Musikstücks über PERFORMANCE MEMORY die einzelnen Performances „per Hand“ (entsprechenden Taster drücken) auslöst, ist erst mal auf der sicheren Seite, selbst wenn er Fußschweller und Pedal (Sustain oder andere) dabei einbezieht. Alles funktioniert reibungslos, wie gespeichert.
Benutzt man nun aber, wie ich es vorziehe, zum Weiterschalten der Performances einen Fußtaster oder Fußschweller, so wird deren Wert beim Weiterschalten „eingefroren“.
Beispiel:  Wert für Pedal oder Fußschweller Performance 1 = Next Performance;  ---------------------------------------------------------------------------------- ---------------Wert für Pedal oder Fußschweller Performance 2 = Last Performance  >>>>>müsste nun dazu führen, dass ich per pedes zwischen Performance 1 und Performance hin und her schalten könnte.
Ist im AKX10 aber nicht so. Es bleibt der Wert der zuerst (mit Hand) ausgewählten Performance erhalten.
Somit ist es im AKX10 nicht möglich per Fußschweller in die nächste Performance zu schalten, wo dann derselbe Fußschweller zur Volume-Einstellung benutzt werden soll (aus dieser Performance müsste dann natürlich "von Hand" in die nächste gewechselt werden).
Nun könnte ich auf die Idee kommen, ein Pedal 1 (Taster) zur Weiterschaltung der Performances zu benutzen und den Fußschweller sinngemäß zur Lautstärke-Änderung.
Geht auch nicht. Im Gegenteil, sind am AKX10 beide Pedal-Eingänge belegt (ob Taster oder Schweller) und in Performances verarbeitet, bricht im AKX10 mitunter das Chaos aus.
Aber, wie gesagt, „Taster-Drücker“ merken von dieser Diskrepanz rein gar nichts.
Ich hoffe, dass dieses Manko noch durch Update beseitigt wird. In Verbindung mit anderen Begebenheiten stört´s mich dann schon......

Mein ganz persönliches Fazit:
Und diese anderen Begebenheiten sind es, die meinen sonst so guten Eindruck bezüglich „Performance Memory“ etwas verwässern.
Bin ich von den Einstellungsmöglichkeiten für die rechte Seite, also die Real-Parts begeistert, so hält sich diese Begeisterung für die linke „Styleseite“ doch sehr in Grenzen. Gesamtlautstärke, Lautstärke je Track, ……. das ist alles. Mehr kann man im Style je „Performance Memory“ nicht ändern.
Keine Effekt-Eingriffe, keine Sound-Änderungen in einzelnen Spuren, keine Klangbeeinflussung durch EQ, von der Bearbeitung einzelner Instrumente im Drumset ganz zu schweigen.
Klone von Yamaha ? Nicht an dieser Stelle. Hier werden selbst die miesen Möglichkeiten eines PSR-Keyboards noch unterboten. Mit den Möglichkeiten „Current Style Performance“ im Pa800 hatte ich ohnehin nicht gerechnet, dass man mit denen des AKX10 aber noch nicht mal einen Hauch daran tippen kann…….
 
Über die vier PADs im AKX10 habe ich bisher noch gar nicht gesprochen. Sie sind mir einfach zu unflexibel, was die Benutzung und erst recht die Erstellung angeht. Außerdem lässt sich ihr On/Off Status nicht in einer Performance festlegen (was auch so im Pa800 leider nicht möglich ist).
 
Was die Einbeziehung der MIDI-Schnittstelle angeht, so ist diese auf aller unterstem Niveau angesiedelt. Effektive Zusammenarbeit mit anderen Studio Geräten kann ich mir da beim besten Willen nicht vorstellen.
 
Auch will ich nicht verschweigen, dass manchmal doch noch einige „Käfer“ im Innern des Betriebssystems ihr Unwesen treiben. Keine durch bestimmte Einstellungen reproduzierbare Fehler, sondern Bugs, die mich gelegentlich fluchen lassen.
 
Die „Gesangsabteilung“ im AKX10 ist für mich nicht mehr interessant, wurde von mir noch nicht benutzt, deshalb auch keine Meinung dazu. Aber sie soll der im PSR-SX900 entsprechen.
Ebenso verhält sich dies mit der Sample-Funktion und der damit verbundenen Möglichkeit der Sound-Erstellung.
 
Für den März 22 ist ein großes Update angekündigt, dessen Beschreibung einiges erhoffen lässt.
 
Aber auch unabhängig davon:
Einfache Musikstücke werde ich zukünftig gerne auf dem AKX10 mit „Performance Memory“ arrangieren, und, wie gewohnt,  mit selbsterstellten Titelbezogenen Styles.
Einfach nur klimpern, Melodien einstudieren, Arrangements ausprobieren, auch das alles werde ich gerne auf dem AKX10 tun, und auch dies mit selbsterstellten Styles (hier natürlich Universal).
Die Lieder innerhalb meines richtigen Repertoires, also meine Lieblings-Musikstücke verbleiben allerdings auf dem Korg Pa800, werden auch zukünftig auf diesem arrangiert und gespielt.
 
Noch ein paar Worte zur Tastatur. In diesem Bereich glaube ich bezüglich des AKX10 tatsächlich an die Mär vom Yamaha-Klon.
Um den „senkrechten Abschlag“ ein wenig zu dämpfen, hat man im Medeli ein Filzband oder ähnliches unter den Tasten auf dem Gehäuse angebracht. Zieht man in unterer Stellung den Finger von der Taste, schnellt sie nach oben....und klappert (macht aber mein Pa800 ganz genau so). Legt man alle vier Finger leicht auf die Tastatur und wedelt nun nach rechts und links, klappert´s gewaltig.
Die Tastatur ist also mindestens genau so gut, wie die im PSR-SX900.
 
Zum Schluss meine Erfahrungen und Eindrücke mit und von dem Medeli AKX10 grob in Stichworten zusammengefasst:
 
PRO:
 
Endlich ein Keyboard von Medeli, das nicht beim ersten Anschauen den Eindruck eines überfrachteten Spielzeug Keyboards entstehen lässt (A1000 >für MusicStore umbenannt > Fame G2000 > verwurstelt > MAX von Deebach).
 
Startet nach Einschalten sehr schnell, lädt so zum „schnell mal was ausprobieren“ förmlich ein. Nicht so, wie beim Pa800, wo ich eine plötzliche „Eingebung“ innerhalb dessen ewigen „Boot-Vorgangs“ möglicherweise wieder vergessen habe.
 
Sounds:
Qualität auf dem guten Niveau früherer Yamaha PSR-Modelle. Dazu gibt es rudimentäre Bearbeitungsmöglichkeiten (allerdings nicht vergleichbar mit denen der Korg Pa-Modelle (also den Bearbeitungsmöglichkeiten)).
 
Styles:
Qualität auch hier auf Yamaha PSR-Niveau, woher sie ja mit großer Wahrscheinlichkeit stammen (mit Update sollen Verbesserungen im CASM-Bereich erfolgen).
 
Effekte: sehr gut und umfangreich im Bereich Real-Parts !
 
Bedienung: ohne „große Vorbereitung“ sehr gutes Verhalten beim „Querbeet Spielen“ durch Styles und Sounds, dabei kein „Erschrecken“ durch abrupte Änderungen im Geschehen, sehr gut!
 
Sehr gute, strukturierte Bedienmöglichkeiten über das Touch- Display.
Durch Taster "Shortcut"  schnelle Auffindung bestimmter Funktionen und deren Menüs ( ähnlich der Shift-Taste bei Korg).
Mehrere Farbkombinationen der Taster-LEDs einstellbar (Standard: Grün = bereit, im „Standby“; Rot = „Ein“).
 
CONTRA:
 
Effekte der Styles und deren Werte ausschließlich über „Style-Edit“ erreichbar (daraus folgt Neu-Speichern als User-Style).
Das gleiche gilt für Sound-Wechsel innerhalb der Spurbelegung je „Performance Memory“. Somit Möglichkeiten der temporären Style-Beeinflussung (beispielsweise je „Performance Memory“) quasi nicht vorhanden!
 
Einige sonst sehr gute Funktionen „nicht fertig gedacht“. So z.B. keine „Mute-Funktion“ bei „Harmony“, bedeutet, dass einem Real-Part (R1) nicht die Harmonie-Stimme eines anderen Parts (R2) allein beigestellt werden kann, (R2) selbst also abgeschaltet ist und nur dessen Harmonie-Stimmen klingen soll.
 
Geloopte „Pads“ lassen sich nur mit „Einzähler“ oder genauer Auslösung auf der „1“ eines Taktes starten und somit synchronisieren, bei zeitkritischen „Performance Memorys“ also schier unmöglich.
Wäre zu umgehen, könnte man „Pads“ über „Performance Memory“ starten!
Überhaupt fällt die Erstellung von eigenen Styles und/oder Pads am AKX10 selbst keinen Deut besser als in Yamaha Keyboards aus, ist also alles andere, als zu empfehlen. Das bedeutet, auch hier macht das AKX10 keine Punkte.
 
Die optionale (kostenlose) Software „GrandSuite“ ist dann auch noch so ziemlich das Mieseste, was mir als „PC-Zuarbeiter“ zu einem Keyboard je untergekommen ist.
Immerhin kann ich damit "in Stylestruktur selbsterstellte SMFs" in Medeli-Styles konvertieren, und leider nur damit......
 
Wie oben schon erwähnt, kündigt MEDELI für den März 2022 ein großes, umfangreiches Update für das AKX10 an.
Selbst wenn dann einige Bolzen entfernt oder neu justiert werden sollten, denke ich nicht, dass man dieses Keyboard als ein Klon irgendeines Yamaha Keyboards ansehen kann.
Sagen wir mal, Medeli wurde da von einigen Yamaha Modellen stark inspiriert !!!!!
 
Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle nicht mehr auf das Preis/Leistungsverhältnis des Medeli AKX10 aufmerksam machen, und auch der Link auf ein Video, das dieses Preisverhältnis immer wieder in Bezug zu Yamaha bringt hat auf meiner Homepage ausgedient.
Sage ich doch einfach mal so:
Für weit mehr als doppelt so viele Euros bietet ein Yamaha PSR-SX900 dann doch verdammt wenig..........

Nach welchen Kriterien ich heutzutage ein Arranger Keyboard aussuche...
Seit es Keyboards gibt, die mit heutigem „technischen Stand“ vergleichbar sind, spielen bei mir die Qualität von Sounds und Styles nur eine untergeordnete Rolle, wenn es darum geht, dass ein neues Modell in meinen Fuhrpark aufgenommen werden soll.
Denn auch in „preiswerten“ Keyboards sollten unter hunderten von Sounds genug zu finden sein, die gut genug im Vergleich zu meinen „Spielfähigkeiten“ sind. Und ich denke nicht, dass sich diese Spielfähigkeiten mit Sounds der teuersten, oberen Oberklasse merklich steigern ließen.
Das gleiche gilt für die Beschaffenheit der Styles eines Arranger Keyboards. Für einfach mal drauf los zu klimpern oder eine Melodie einzustudieren, sollten in jedem Keyboard, egal welchen Herstellers, genug „spielbare“ Styles vorhanden sein. Steht einmal ein Musikstück zur Aufnahme in mein Repertoire fest, erstelle ich mir dann immer einen Titelbezogenen Style dafür (nicht zu verwechseln mit „Originalbezogen“).
Und wie sich nun diese Styles erstellen lassen, wieviel Zeit man dafür aufwenden muss, inwieweit man sie dann beim Spielen steuern und beeinflussen kann, wie viele, beziehungsweise wie wenig Tasten zwischen einzelnen Musikstück-Teilen zu drücken sind, das sind die Kriterien, die mich bei der Wahl eines Keyboards interessieren und dann im Kaufentscheid beeinflussen.
So war es damals bei meinen Roland Keyboards und ihren „MUSIC ASSISTANTen“ und später in den KORG Pa-Modellen mit SongBook und Performances.
Das Spielen mit Letzteren habe ich mittlerweile auf meinem alten Pa800 so vervollkommnet, dass selbst neue Korg Modelle da nicht mehr Schritt halten können. Denn, von mir hoch geschätzte Funktionen des Pa800 gibt es in den Neuen leider nicht mehr.
Ernsthaft in dieser Richtung über Yamaha nachzudenken, begann ich erst bei Markteinführung des Genos. An die Anschaffung dieses Modells dachte ich jedoch zu keinem Zeitpunkt. Mittlerweile halte ich nämlich kein Arranger Keyboard dieser Preisklasse für auch nur annähernd seinen Preis wert !
Überhaupt sollte man mehr beachten, durch was oder welche Sachen sich bestimmte Keyboardmodelle unterscheiden und dann entsprechend kosten.
Beispiel: ein Yamaha Genos kostet rund das Doppelte eines PSR-SX900. Die Features, Funktionen und Hardware-Teile, die der Genos ............... nun dem Kleineren gegenüber mehr hat, kosten also soviel wie der gesamte Kleine, also einen halben Genos.
Und zwischen PSR-SX900 und PSR-SX700 fällt dieser Vergleich noch grotesker aus.
Da lohnt es sich dann doch erst recht, die aus meiner Sicht bevorzugten Eigenschaften der Bedienung in einem  AKX10 (also einem preislich sehr günstigen Keyboard) näher zu beleuchten.

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dieser Satz am Ende des Kapitels ist leider bei dem ein oder anderen meiner Leser auf etwas Unverständnis gestoßen:
Es geht da speziell um die Vorgehensweise für „meine Art des Keyboardspielens“ und dass ich mir die Möglichkeiten eines AKX10 dafür bis zu dessen Erscheinen vor dem Kauf früherer Keyboards nicht mal „erträumt“ hätte. Da habe ich mich tatsächlich einer unglücklichen Wortwahl bedient.
Jeder langjährige Keyboardspieler, der schon mehrere Keyboards sein eigen nannte, hat nach dem Kauf seines damals „neuesten“ Modells Funktionen und Features entdeckt, die seinem Spiel entgegen kamen, die ihn begeisterten, die er vorher gar nicht kannte, weil es sie vorher gar nicht gab. Folglich träumte er vorher auch nicht mal davon.
Das letzte Keyboard, mit dem es mir so erging, war der Pa800 von Korg. In diesem Keyboard stecken vielfältige Möglichkeiten für das Musikmachen innerhalb der unterschiedlichsten Anlässe und Gegebenheiten. Ob es sich dabei um das gemütliche Klimpern zu Hause, Instrumentalmusik zum Dinner, gediegene Tanzmusik oder fetzige Dorffestmusik handelt.
Keines meiner Keyboards aus der Vergangenheit hat die musikalischen Anforderungen dafür so gemeistert, wie mein Pa800 (oder auch Pa3X). Mit ein paar speziellen Handgriffen (Tasterdrücker), dazu ein bisschen „Nachladen“ bestimmter Dateien, schon war der Pa800 von einem Keyboard zu einem anderen Keyboard geworden, ähnlich wie man eine Küchenmaschine für verschiedene Arbeitsschritte umrüstet.
Und davon hatte ich tatsächlich einst nicht mal geträumt.
In meiner Homepage gibt es gleich mehrere Beiträge, wo ich beschreibe, wie man ein Korg Pa-Modell derart „umbauen und einrichten“ kann.
Und jetzt sitze ich vor einem Medeli AKX10 und klopfe es ab auf das Musikmachen innerhalb der unterschiedlichsten Anlässe und Gegebenheiten, ob nun gemütlichem Klimpern zu Hause, Instrumentalmusik zum Dinner, gediegener Tanzmusik oder fetziger Dorffestmusik......
Welche paar speziellen Handgriffe (Tasterdrücker), welches „Nachladen“ bestimmter Dateien sind bei diesem Keyboard nötig, um so ein vielseitiges Instrument zu erhalten, wie es der Pa800 nun mal ist. Ist es überhaupt möglich?
Oh ja, es ist möglich!
Und um gleich wieder Missverständnissen vorzubeugen: mir ist bewusst, dass seit der Markteinführung eines Pa800/3X ein Jahrzehnt vergangen ist und derzeitige Modelle von Korg und anderer Hersteller auch weiter entwickelt wurden!
Leider wurden sie bei Korg so weiter entwickelt, dass gerade die Funktionen, die mich einst nach dem Wechsel von Roland zu Korg so begeisterten, verschwunden sind……
Nun, im AKX10 finde ich diese Möglichkeiten für das Musikmachen innerhalb der unterschiedlichsten Anlässe und Gegebenheiten. Ob es sich dabei um das gemütliche Klimpern zu Hause, Instrumentalmusik zum Dinner, gediegene Tanzmusik oder fetzige Dorffestmusik handelt, es ist tatsächlich möglich!
Und das ohne spezielle Handgriffe und ohne Nachladen ganz bestimmter Dateien! Das hätte ich mit Seitenblick auf meinen Pa800 (und all seiner Nachfahren) nun nicht vermutet (um nicht zu sagen „erträumt)……

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