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In Teil 1 haben wir erfahren, wie wir unser Keyboard einstellen, um Performances schnell und vor allem effizient kennenzulernen, aus STSs oder umgekehrt einzelne STSs aus Performances gewinnen zu können. Kurz, das Wissen aus Teil 1 hilft uns ganz allgemein bei der Bearbeitung und Organisation von Performances.
Wollen wir ganz „zwanglos“ mit fertigen Styles und fertigen Performances drauflos spielen, so eignen sich dafür die Einstellungen aus Teil 2 dieses Workshops. Selbst wenn sich dem Einzelnen zu Anfang einige vorbereitende Schritte nicht sofort erschließen, wird er doch irgendwann feststellen, um wie viel einfacher und effizienter sich seine unterschiedlichen „Spielweisen“  damit entwickeln.
Da hat sich dann schnell ein Spiel/Bearbeitungs-Verhältnis von lang zu kurz eingestellt. 
Andere, die sich diesem Zugewinn an Wissen verschließen, benötigen da schnell mal mehr als die Hälfte ihrer Beschäftigungszeit für „Suchen und Einstellen“!
Wie dem auch sei, die Teile 1 und 2 dieses Workshops beschäftigen sich wie gesagt mit Organisation der Performances und/oder zwanglosem Geklimper mit denselben.

Irgendwann wird man aber mal ein Musikstück im Zusammenwirken von Style und Sounds (also Performances und/oder STS) so spielen, dass man dieses Ergebnis nicht nur einmal, sondern auch mal wiederholt genauso reproduzieren möchte. 

Dieses Musikstück soll also so in ein Repertoire eingefügt werden.
Korg hat seinen Pa-Keyboards dafür das SongBook eingebaut.
Weil ich früher ausschließlich Rolands MUSIC ASSISTANT für meine Repertoire Verwaltung nutzte, bin ich, bei Korg angekommen, sofort auf dieses - noch bessere - SongBook aufgesprungen.
Das heißt, dass ich es erst mal komplett gelöscht habe. Danach zog ich dann mit meinem Repertoire vom G-70 auf den Pa800 um, habe also das SongBook neu erstellt. 
Durch die unterschiedlichen System Strukturen waren da Kompromisse die Regel, und es dauerte eine Weile, bis ich meine große Hassliebe, den Roland G-70, mental endlich loslassen konnte. 
Mit den Einträgen im SongBook von Pa800 und dann auch Pa3X kam ich immer besser zurecht, und es dauerte nicht mehr lange, dass ich das Korgsche SongBook für die beste Keyboard Musikstück Verwaltung schlechthin ansah. Allerdings waren damit wieder mal die Scheuklappen festgezurrt, der Blick für andere Möglichkeiten total eingeengt.
Über einige Missstände in diesem Zusammenhang regte ich mich zwar anfänglich auf, da sie aber auf der Struktur einzelner Funktionen beruhten, konnte ich ohnehin nichts dagegen tun. Anfragen oder gar Anregungen zur Abhilfe solcher Ungereimtheiten braucht man gemäß meiner gemachten Erfahrungen dem Hersteller Korg gar nicht erst unterbreiten.
 
Und so bestritt ich mein Repertoire bei normalen Auftritten und auch zu Hause bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich mit selbst verfassten Einträgen des SongBooks. Damit war ich meist auch gut gefahren, lagen doch die Möglichkeiten dieser Einrichtung über die schnelle Song Auswahl hinaus doch noch ein gutes Stück über denen des Roland G-70!
Da mein Alleinunterhalter Repertoire zum weitaus größten Teil aus Musikstücken mit Gesang bestand, stieß ich mit dieser „SongBook Verwaltung“ so gut wie nie an Grenzen, was die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten, oder aber auch die technische, zeitkritische Bedienbarkeit betrafen. 
Der Style war dem Song entsprechend instrumentiert, Fills wurden per pedes gesteuert. Vier STSs reichten für dezente Begleitung, spezielle Intro/Ending und markante Soli dicke aus.
Das sah dann aber bei der Darbietung reiner „Instrumental Musik“ schnell ganz anders aus. Da wünschte ich mir für besondere Musikstücke auch schon mal eine „Style Perfor-mance“ mehr. Dabei ging es mehrheitlich nicht darum, möglichst viel in so eine Nummer reinzupacken, eher das Gegenteil war der Fall.
Ich wollte bestimmte Musikstücke wesentlich nuancenreicher, und doch dynamischer, mal rhythmisch geradeaus und trotzdem filigraner spielen. Kurz, der einer Begleitautomatik so eigene „Automatismus“ sollte auf ein Minimum reduziert sein. Und da braucht es tatsächlich mehr als eine Style Performance und mehr als vier STS!
Mehrere Einträge für ein und dasselbe Musikstück in einer Custom List innerhalb des SongBooks sahen kurze Zeit lang für mich wie die Lösung des Problems aus. Ich habe aufgrund mehrerer Unzulänglichkeiten in diesem System aber nicht daran festgehalten. Näher darauf einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen, zumal ich ja die für mich ideale Lösung an anderer Stelle gefunden habe.
Ich sollte vielleicht noch voraus schicken, dass ich mir schon seit Urzeiten zur Bedienung eines Keyboards ein paar Taster wünsche, mit denen man (für jede Musikstück Registration individuell) „Makros“ aufrufen kann, die gleich mehrere Befehle in einem Rutsch erledigen. 
Also beispielsweise: 
Druck auf M-Taster 1 (von mehreren) veranlasst Auslösung FILL1 nach VARIATION 3 mit STS 4 und zum guten Schluss noch ein TRANSPOSE um einen Ganzton nach oben. 
Wurde leider nie realisiert, obwohl heutzutage ein technisches Nichts an Aufwand. Auch höre ich viele Keyboardspieler aufschreien „.....was sollte man denn noch alles einstellen und im Kopf behalten müssen ?!?!“ 
Das sind die gleichen, die bei diesem Schild auch glauben, man müsste hier 130 Sachen fahren......
Aber es braucht sich keiner aufzuregen. Diese Funktion wurde, wie schon erwähnt, in Korg Pa-Keyboards bis heute nicht realisiert. 
Und doch, mit einem Druck auf einen einzigen Taster (ob Hand oder Fuß) löse ich obigen beschriebene Befehlskette und noch mehr aus. Und das, wenn´s denn sein muss, innerhalb eines Musikstücks gleich zigmal.............
.....zumindest in Pa800 und Pa3X und Kompatiblen...., wie ?
            
Und natürlich werden sich Kenner der Korg Pa-Keyboards jetzt fragen, wo sich dieser ominöse „Makro-Taster“ befinden soll.
Nun, da habe ich wohl bei dem ein oder anderen Erwartungen geweckt, die so in keiner Weise zutreffen. Es gibt diesen Taster nicht im Pa800 oder auch nicht im Pa3X und auch in keinem anderen Pa-Keyboard.
Aber es gibt die Möglichkeit, durch einen einzigen (wie auch immer ausgelösten) Befehl von einer Performance zur nächsten zu steppen. Und die kann sich inhaltlich so darstellen, als wäre sie über eine Aneinanderreihung von Einzelbefehlen erreicht worden.
Also doch nicht viel mehr, als ich mit einem Weiterschalten ins nächste STS ja auch erreichen könnte? Deutlich mehr!
Im Gegensatz zum STS kann ich in einer (nächsten) Performance beispielsweise die Style Performance ändern!
Beispiel:
in ACC 5 der Variation 2 eines Styles spielt eine Zugriegel Orgel in relativ dunkler, also tiefer Tonlage sehr leise mit langsamem Rotor. So die Einstellung für die erste Hälfte einer bestimmten Liedstrophe.
Im zweiten Teil dieser Strophe soll es in dieser Style-Variation bleiben; nur der Organist in ACC 5 soll etwas mehr „Höhen“ (also über Fußriegel) reinschieben, ein bisschen mehr Gewimmer über Rotor und das ganze einen Hauch lauter. Dafür kann dann die Rhythmus Gitarre in einem anderen Track ein klein wenig in den Hintergrund.....
Das schafft man nicht auf STS - Ebene.
In den 4 einem Style zugeordneten STSs kann man nun mal nicht jeweils eine eigene Current Style Performance (Style Setting) ablegen.
Aber in einer Performance kann man jeweils eine eigene Current Style Performance (Style Setting) ablegen.
Und so ist es möglich, ein und dieselbe Style Variation von ein und demselben Style über mehr bis viele Performances mit mehr bis vielen unterschiedlichen Style Performances verknüpft über „Style Change“ zu spielen.
Natürlich kann die Instrumentierung für die rechte Hand, die Effekte und Mixereinstellungen dazu und weiß der Geier was sonst noch alles mit in diese einzelnen Performances übernommen und variiert werden.
Und von einer solchen zur nächsten Performance gelangt man mit einem einzigen Befehl.
Wenn das nicht mit dem Ablauf einer Befehlskette vergleichbar ist?!?!!
„Was ist neu daran?“ höre ich.
Antwort: "Nichts!"
Nur, wenn ich dies auf die Anzahl der im Pa800 verfügbaren 320 Performance Plätze beziehe, sehe ich schwarz für die Nutzung vieler bisher so vertrauten Spielweisen, die ich ja auch weiterhin so nutzen möchte, parallel zur hier beschriebenen.
Beispielsweise wären da schnell die sonst so hoch geschätzten normalen, STS ergänzenden Performance Plätze futsch.
Was aber, wenn ich bestimmte Musikstücke nur bei Bedarf - mit mehreren Performances und dazugehörigen Styles realisiert - separat und jeweils einzeln in dafür reservierte (kleinere) Bereiche (also "freie" einzelne Bänke) laden würde? !
Treffer!!!                                                         Für meine Belange das Ei des Columbus
 
Und genauso wie ich es jetzt beschreibe, klappt das in meinem Sinne vorzüglich. Und, - ich habe es an anderer Stelle schon einmal erwähnt - dies verdanke ich allein meinem WWW-Freund Alfred aus Siebenhirten in Niederösterreich!
Erst der häufig zu findende Bezug zu Performances im allgemeinen und speziellen in seinen Forums Beiträgen brachte mich dazu, mich mehr mit dieser Ecke meiner Keyboards zu beschäftigen. Das einzige, was ich dabei bedaure, ist die Tatsache, dass ich dies nicht schon viel früher gemacht habe.
 

Beginnen wir also mit dem eigentlichen dritten Teil dieses Workshops.
1. Schritt:
Komplette Sicherung des derzeit geladenen SETs, wie hier beschrieben!!!
2. Schritt:
...wird einigen Korg Pa-Keyboardspielern eher Unbehagen bereiten, weil wir jetzt einen kleineren Bereich, genau genommen eine Bank (weiter oben angesprochen) im Felde  PERFORMANCES   für unser Vorhaben "frei" räumen müssen.
Auf diese Weise erhalten wir Platz, um einen Musiktitel mit quasi 16 einzelnen Performances (im Pa800!) spielen zu können. Und das stellt nicht nur "mengenmäßig" einen großen Vorteil gegenüber 4 STSs dar.
In meinem Pa800 kann irgendwann vielleicht mal vorkommen, dass ich bei noch mehr Einzelplatzbedarf eine weitere Bank dazu nehme, somit dann über 32 Performances für einen Titel verfüge !
Benutzer anderer Modelle finden aber weit mehr Einzel Performances in den jeweiligen Bänken, kommen also auf jeden Fall mit einer einzigen Bank hin.
Bis jetzt bin ich aber immer mit einer Performance Bank ausgekommen, und dies ist bei mir, in meinem Pa800, die "Bank19", auf dem Pa800 Gehäuse mit  "USER2"  bezeichnet.
Die Einträge (also Performances) dieser Bank bitte komplett löschen. Wer´s noch nicht kann, guckt hier !
 
3. Schritt:
Folgende Einstellungen bitte vornehmen (wenn nicht sowieso schon vorhanden).
In der Regel können diese auch so bleiben, wenn wir später innerhalb einer Kombination aus Musiktiteln per Performances und/oder Musiktiteln per SongBook spielen!
Wir begeben uns in den Bereich, der uns noch aus den Teilen 1 und 2 dieses Workshops bekannt sein sollte, indem wir den Taster
drücken !

Wie auch dort müssen wir in den Bereich "General Controls"

Auch hier ein- oder sicherstellen, wie im Bild gezeigt.

Und zuletzt auch hier erst mal dem Bild folgen. Näheres dazu wird noch erklärt.

Wenn wir nun noch unser Bedienfeld wie folgt voreinstellen, steht dem Arrangieren eines Musiktitels per "mehreren Performances" nichts mehr im Wege. Mittlerweile gibt es Pa-Modelle, wo man die Möglichkeit " STYLE CHANGE " in Verbindung mit Performances an dieser Stelle (oder überhaupt) vergeblich sucht....., leider ! 
 
            
Beispiel für die instrumentale Darbietung des Liedes „I Love Paris (Ganz Paris träumt von der Liebe)“

In Anlehnung an dieses Musikstück habe ich schon vor Jahren einen (Universal) Style erstellt, der mittlerweile in einer Favorite-Bank meines „YammaKorg Projekts“ einen festen Platz einnimmt.
 

Dieser Style soll nun zusammen mit meiner rechten (Melodie-) Hand folgend beschriebene „Musiker Zusammensetzung“ simulieren:

Schlagzeug ........(nur aus Style)
Bass ....................(nur aus Style)
Gitarre ................(nur aus Style)
Piano...................(aus Style und meiner rechten (Melodie-) Hand)
Keyboard........... (aus Style und meiner rechten (Melodie-) Hand)

Eine fünfköpfige Band - mit den entsprechenden Instrumenten (und dem Können diese richtig zu spielen) ausgestattet - sollte mit dem Stück keine Schwierigkeiten haben. Erst recht nicht ein Orchester, das die Sounds des Keyboards natürlich durch die echten Instrumente zu Ohr bringen würde.

Alle einzelnen Schritte, die nun folgen, ähneln jeweils der Erstellung eines SongBook Eintrages, allerdings mit einem kleinen aber feinen Unterschied. Wird man aber bald erkennen, einfach weiter im Text.........

Dem von mir angedachten Arrangement folgend, fülle ich nun die Performance Bank 19 mit entsprechenden Performances auf. Da ich das Musikstück früher ja schon mit diesem Style in meinem Repertoire hatte, kann ich für den Anfang und den ersten Teil bestimmte Einstellungen von damals getrost für das neue Arrangement benutzen.

Performance 1:
Für meine rechte (Melodie) Hand ist das „Grand Piano“ mit entsprechenden Effekt- und Volumen/Panoramawerten ausgewählt.
Eine Kombination aus nacheinander angewählten INTRO 1 und INTRO 2 bilden den Einstieg.
Ohne „Umschaltung“ wird nun der erste Teil ( der Notenvorlage folgend) vom „Pianist“ (also mir zusammen mit Style-Pianist und dem Rest der Band(e)) in Style Variation 2 absolviert.

Schon jetzt ist aber wohl jedem klar, dass bereits für den nächsten und weiter folgende „Liedabschnitte“ dementsprechend weitere, andere, neue Performances her müssen.

Es muss also dafür gesorgt werden, dass man mit irgendeinem Schaltvorgang in diese neue Performance(s) gelangt.
Dafür opfere ich „ASSIGNABLE SWITCH 2“ !
Dieser Taster befindet sich im Pa800 direkt über dem Joystick.
Sein Auswahl Menü erreichen wir durch gleichzeitiges Drücken von Taste "Schift" und einem der beiden Assignable Switches

 

Damit sind alle erforderlichen Schritte für den ersten Teil meines Arrangements für „I Love Paris“ erledigt.
Lasst uns also dieses Gebilde nun als Performance 1 der Performance Bank 19 (im Pa800 „USER 2“) schreiben, beschrieben in der folgenden Slideshow:
Wenden wir uns nun den weiteren Teilen von "I Love Paris" zu
Nach diesem ersten Teil - also Einleitung und Vers 1 - gibt‘s einen FILL (1) und durch Assignable Switch 2 den Übergang zu
 
Performance 2:
Für den ersten Refrain gebe ich meiner rechten Hand durch Hinzunahme von UPPER2 ein paar Streicher zur Unterstützung.
Die Strings im Style sind dabei etwas zurückhaltender eingestellt.
Über Assignable Switch 2 geht es nun in die .....
 
Performance 3:
.... und somit in die zweite Hälfte von Refrain 1.
Der „Pianist“ spielt nur noch im Style, also begleitend mit.
Meine rechte Melodiehand lässt starke Bläser und Streicher erklingen.
Die Streicher und ein Teil der Bläser im Style sind dabei stumm geschaltet, weil ja von mir rechts bedient.
Assignable Switch 2 leitet über in den nächsten Vers in Style Variation 1. Dieser.....
 
Performance 4:
...... vorangestellt ist INTRO 2 (was beim „Writen“ so eingestellt werden muss).
Der "Pianist" soll sich in diesem Vers 2 einen pfeifen und dabei auf seinem Instrument begleiten.
Ich spiele also rechts auf UPPER1 den Pfeifer, die Piano Begleitung kommt - etwas kräftiger - aus dem Style.
Und wieder geht‘s über FILL1 und Assignable Switch 2 weiter, nun in
 
Performance 5:
Der erste Teil des nun folgenden zweiten Refrains ist quasi ein Abbild des zweiten Teils aus Refrain 1, allerdings mit wiederum anderen Lautstärke Verhältnissen. Am Ende wie gehabt auf Assignable Switch 2 drücken.
 
Performance 6:
Dafür darf im zweiten Teil wieder das Piano, unterstützt von Streichern (also von rechts), die Melodie übernehmen, wieder mit angepassten, anderen Lautstärken im Style. Und wieder Assignable Switch 2.
 
Performance 7:
Alle Mann nun noch einen dritten und letzten Refrain einen Halbton höher und einem der Style Variation 4 vorgestellten FILL(2).
Sowohl dieser Fill als auch die Transponierung sind innerhalb der Performance eingestellt, müssen also nicht während dem Spielen angetriggert werden! Ein letztes mal auf Assignable Switch 2 drücken, weil es auch in diesem letzten Refrain einen......
 
Performance 8:
....zweiten Teil gibt. Der "Pianist" darf nochmal etwas nach vorne, die letzten Takte werden wiederholt und das ganze dann über ENDING2 abgeschlossen.
 
 
Wir haben also das Musikstück "I Love Paris" mit 8 einzelnen Performances arrangiert, die nun nicht nur die Solo-Stimmen der rechten Hand einzeln und unterschiedlich darstellen;
auch die Werte in der Begleitautomatik wurden je Performance mehr und auch mal weniger unterschiedlich geändert, so dass jede Performance als quasi STS eine eigene Einstellung der Begleitautomatik, also eine quasi "Current Style Performance" besitzt.

"Quasi Current Style Performance" bedeutet in dem Fall jedoch, dass in den jeweiligen, einzelnen Performances für ein Musikstück die Werte nicht nur für die Live-Parts der rechten Hand zuständig sind, sie beherbergen auch alle Werte der Begleitautomatik, wie wir sie im "Normalfall" in eine "Current Style Performance" schreiben. Hört sich verballhornt an, bedeutet auber einfach nur:

Die Werte der Begleitautomatik müssen nicht (sollen nicht, dürfen nicht)  beim Arrangieren über Performances jeweils in eine eigene "Current Style Performance" geschrieben werden.

Schreiben der einzelnen Performance beinhaltet das schon, reicht also vollkommen aus !

 
 
Ich gehe nun mal davon aus, dass diese Performances nun auch alle in der Performance-Bank 19 (im Pa800 also USER 2) fest geschrieben sind. In meiner Bank19 für "I Love Paris" sieht das so aus:
Damit wir dieses Arrangement später ja wieder mal spielen und somit laden können, muss es jetzt auf oder in irgendein Medium gespeichert werden. Anfänger oder nicht so mit der Korgschen Speicherverwaltung vertraute User sollten einfach einen (am besten leeren) USB Stick bereit halten.
Zum Spielen einfach nur einmal (also wenn der Pa800 gerade eingeschaltet) weiter oben erklärte Einstellungen vornehmen und dann ein komplettes  Songname.SET ( hier jetzt I Love Paris.SET) laden und nach 2-5 Sekunden loslegen!
 
Was aber ist das besondere daran, ein Musikstück auf diese Art und Weise aufzubereiten?
Würde es nicht auch der Style mit 4 STSs in einem SongBook Eintrag tun.
Aber sicher, so hatte ich das Ding ja über Jahre in meinem Repertoire. Und 4 STSs sind schon was und reichen oft auch aus.
Aber ein Unterschied zum SongBook Eintrag lässt mich seit einiger Zeit meine immer wieder gespielten Instrumental Werke nur noch per Performances aufführen:
Kann ich ein Musikstück über einen SongBook Eintrag nur mit einer einzigen Style Performance absolvieren, so muss diese akribisch auf das Lied Arrangement, die benutzten STSs, eingesetzte Sounds und jede Menge weitere Parameter abgestimmt sein. Und das gelingt meist nur durch Kompromiss.
Nun, das eben über Performances arrangierte „I Love Paris“ hingegen wurde mit quasi acht STSs realisiert.
Das ganz tolle daran, dass dabei jedes dieser STS (also jede einzelne Performance) eine eigene Style Performance haben kann.
Jedem einzelnen Teil des Musikstücks kann man andere Sounds und Effekte, Lautstärken und weiß der Geier was sonst noch zuteilen.
 
Das geht dann sogar weit über Yamahas Registration Bänke hinaus......
Hier könnt Ihr Euch ein MP3-Demo (in bekannt schlechterer Qualität) anhören. Die daneben stehende PDF-Datei verschafft einen Überblick darüber, wie der Ablauf des Musikstückes gesteuert wird.

 

            

In der Art des Beispiels "I Love Paris" habe ich dann einige Musikstücke arrangiert;

bis mir ein weiterer Geistesblitz durchs Hirn zuckte.
Ich war mit der Nummer „Rumba Tambah“ in der Klaus Wunderlich Version zugange, für die ich den Style EH8 LatinFox aus meinem YammaKorg Bestand bemühen wollte.
Wenn ich nun aber durch oben beschriebene Vorgehensweise mein Arrangement mit jeweils geänderten, auf die einzelnen Musikstück Teile abgestimmten Style Performances beeinflussen konnte, warum dann nicht gleich auch einen Titelbezogenen Style stricken?
Der könnte ja dann schon beim Erstellen auf die später variierenden Style Performances abgestimmt werden.
Gesagt, getan: Von meinem Universal Style EH8 LatinFox ausgehend entstand der streng Titelbezogene Style EH8 RumbaTamba.
Jetzt aber: wohin mit dem Ding?
Mein Pa3X mit „meinem Gig-Repertoire“ und den dafür benutzten vielen, vielen Titelbezogenen Styles steht seit Monaten ungenutzt auf seinem Ständer neben dem Pa800.
Und der beherbergt innerhalb der Favorite-Bänke meinen YammaKorg Bereich, soll also möglichst keine Titelbezogene Styles mehr aufnehmen.
 
Und da war er, der oben erwähnte Geistesblitz:
Wenn ich schon für ein Musikstück eine Performance Bank mit den erforderlichen einzelnen Performances (wir wissen: Bank19, bzw. USER 2) lade, warum dann nicht auch gleich den dafür einen, erstellten Style?
 
Und so habe ich - wie weiter oben eingehend am Beispiel „Performance Bank19 erklärt - die Style Bank USER3 (erst gesichert) frei geräumt und dann meinen neuen Style auf den ersten Platz geschrieben, wobei er dann in „Pfr8 RumbaTamba“ umbenannt wurde.

Jetzt konnte ich die Nummer „Rumba Tambah“ frei nach Klaus Wunderlich genauso arrangieren, wie im obigen Beispiel für „I Love Paris“ beschrieben.
Das ganze ist dann in zwei Bänken (Performance Bank19 und Style Bank USER3) im "Nr Rumba Tamba.SET" festgezurrt.

In diesem SET befinden sich also die Dateien wie folgt:

Speicherort des SET\Nr Rumba Tamba.SET\PERFORM\BANK19.PRF\die erstellten einzelnen Performances
Speicherort des SET\Nr Rumba Tamba.SET\STYLE\USER3.STY\03:01 Pfr8 RumbaTamba

Geladen ist ist dieses komplette ".SET" in exakt 4,5 Sekunden!

Auch hier ein 64K Demo und die Spielanleitung meines Performance-Songs.
            

Fazit:

Vorweg die für mich wichtigste Erkenntnis:

Mit keiner anderen Methode ist es mir im STYLE PLAY Modus jemals gelungen, die unterschiedlichen Teile eines Musikstücks so abwechslungsreich und dynamisch ausgewogen, praktisch im „Live Charakter“ einer echten Band, eines echten Orchesters zu spielen.
Und dies noch mit minimalstem „Bedienungsaufwand“.
Früher geschah es schon mal, dass ich beim Übergang von Musikstück Teilen (bspw Vers zu Refrain) gleich mehrere Bedientasten in kürzester Zeit drücken musste. Das konnte trotz Fußtaster und „FILL Mode“ recht knifflig werden, in manchen neuen Korg Modellen sogar fast unmöglich, weil nicht mal „FILL Mode“ mehr vorhanden.
Mit der hier beschriebenen Spielart reicht in der Regel ein einziger Tastendruck, und wenn’s ganz dick kommt noch ein separater FILL.
Und das ist schon mal ausgesprochen gut, aber bei weitem nicht alles.
Früher konnte ich viele Musikstücke mit maximal „nur“ 4 STS bewältigen. Mit der hier beschriebenen Spielart stehen mir im Pa800 mit einer Performance Bank gleich bis zu 16 „STS“ zur Verfügung.
Und das ist schon mal ausgesprochen noch besser, aber noch immer bei weitem nicht alles.
Denn früher besaß mein Style zu seinen 4 STS nur eine einzige „Current Style Performance“.
Jetzt bin ich in der Lage jedem dieser 16 einzelnen „STS“ (also Performances) eine andere, also jeweils eigene „Current Style Performance“ zu erstellen. (Siehe dazu unbedingt die Erläuterung weiter oben zwischen den roten Balken)
Und m.W. geht das sogar über die Möglichkeiten von Yammies Tyr- und Genossen hinaus.

Wozu ist das ganze nun aber gut, was kann man damit anfangen?
Nun, man kann nach wie vor nicht damit in der Begleitautomatik mehr als 8 Tracks/Spuren/Sounds gleichzeitig ertönen lassen.

Man kann allerdings jeder einzelnen Performance eine andere Soundzuordnung mitgeben, ein Musikstück also theoretisch mit 8x16=128 verschiedenen Instrumenten darbieten.
Ist natürlich Quatsch, macht kein Mensch, ist aber mal eine Zahl.

Realistisch ist es aber, in den unterschiedlichen Musikstück Teilen bestimmte Instrumente bei gleicher Variation der Begleitautomatik unterschiedlich laut oder leise einzusetzen,

oder sie gar zu „muten“ und sie im nächsten Abschnitt in gleicher Style Variation wieder mitspielen zu lassen.
Warme Bläser, im Style zarte Akzente setzend, könnte man beispielsweise im INTRO durch aggressiv aufspielende Trompeten ersetzen.
Der Drummer könnte im letzten Refrain alles geben, indem er mal so richtig auf die Snare ballert, wohlgemerkt auf die Snare, die sonst während der Nummer ein gutes Stück zurückhaltender agiert.
Er könnte sogar in der gleichen Variation einmal die Snare mit Rimshot, ein nächstes mal voll auf Fell bearbeiten. Unterschiedliches Drum Mapping heißt das Zauberwort.
Der Bassist, aber auch andere Akteure der Begleitautomatik wären in der Lage die Oktavelage ihrer Instrumente durch geändertes KbdRng Wrap zu variieren, und das wieder unterschiedlich in den einzelnen Musikstück Teilen..............

Ein ganzes Buch könnte ich füllen mit der Beschreibung aller Möglichkeiten, die sich hier im Vergleich zum „normalen SongBook Style-Betrieb“ aufdrängen. Und täglich findet man neue, wenn, ja wenn man diesen Weg des Musizieren mit einem Korg Keyboard mal ausprobiert.

Und ja, kann sein, dass es für den ein oder anderen zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Wann, beispielsweise, drückt man den Taster zum nächsten Liedabschnitt; denn die Sounds der rechten Hand wechseln sofort, die Styleänderungen erfolgen beim nächsten Taktwechsel.
Doch das ist mit ein bisschen Übung schon bald keine große Sache mehr, ähnlich wie das Gangschalten im Auto. Da denken auch die wenigsten bewusst an das Treten der Kupplung. Und wer zu denen gehört, die FILL INs so korrekt spielen, wie das auch bei Tönen üblich ist, hat überhaupt keine Umstellschwierigkeiten zu erwarten........
Die Frage der Verwaltung, also die Speicherstätte für diese einzelnen Musikstücke (also Songname.SET) sollte wohl überlegt sein. Schließlich will man die Dinger ja später wieder schnell im Zugriff haben.
Bei mir liegen diesbezüglich mehrere Ordner (je 20 SETs) im User Bereich meines Pa800, meine frühere Duo-Partnerin spielt sie auf ihrem (mit meinem im übrigen synchronisierten) Pa800 via USB Stick.
Durch externe Speicherung ergibt sich zudem, dass Titelbezogene Styles (also ein Style für ein Lied) die Styleplätze des Keyboards nicht mehr belegen. Die Anzahl der somit einsetzbaren Styles hängt also nur von der Größe des externen Speichermedium ab und ist damit schier unbegrenzt.

Möglich, dass mir noch einige „Sachen“ zu diesem Thema ein- oder auffallen und im Nachhinein wichtig erscheinen. Dann werde ich dies natürlich hier nachtragen und darauf aufmerksam machen. Für das Thema betreffende Fragen, also solche, die über grundlegende Bedienung des Keyboards hinaus gehen, stehe ich gerne zur Verfügung.

Auf der Tatsache, dass die hier beschriebenen Vorgehensweisen auf neueren Pa Modellen nur annähernd oder gar nicht realisiert werden können, möchte ich nicht mehr herumreiten, es ist eben so..........
Gerade fällt mir doch noch ein Minuspunkt für diese Art des Musizierens ein:
Schade, das ich mich nicht schon früher mit den Performances eingelassen habe.............................
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