Lektion 3 (Pentatonik)
die magischen fünf Töne innerhalb der ionischen Tonleiter (für Dur)
In den vorangegangenen beiden Lektionen wird das Arbeiten mit „Griffmustern“ in Verbindung mit Rhythmus Varianten beschrieben, die uns befähigen ein „improvisiertes Zwischenteil“ in bestimmte, dafür geeignete Musikstücke einzubauen.
Doch wie kann ich eine (erst mal für den Anfang) monophone, also einstimmige, improvisierte Melodie innerhalb des Zwischenteils eines Musikstücks so mit Tönen versehen, dass sie unserem Ohr zumindest nicht „wehtun“, also zu der gerade gespielten Harmonie passen?
Nun, wer ein Musikinstrument spielt, hat bestimmt auch schon den Begriff „Tonleiter“ gehört und weiß auch, was dahinter steckt. Tatsächlich gibt es sehr „viele Tonleitern“, und das nicht nur in unserer, westlich geprägter Musiklehre. Für uns als „Otto Normal Keyboardspieler“ sind dies die ionischen Tonleitern für „Dur“ und die äolischen Tonleitern für „Moll“.

Hier die Tonleitern dieser Form von C-Dur und a-moll:

Man erkennt unter anderem, warum die Tonart C-Dur bei uns Keyboardspielern so beliebt ist:
Alle acht Ganztöne sind über weiße Tasten erreichbar. Die (erst mal) unwichtigen Halbtöne sind schwarz.
Nun gilt diese Tonleiter allerdings auch für alle anderen ionische Dur-Harmonien (C#/Db-, D-, D#/Eb-, E-, F-, F#/Gb, G-, G#/Ab-, A-, A#/Bb-, und H-Dur). Da werden dann weiße Tasten zu Halbtönen und schwarze zu Ganztönen, aber die Abstände, die Intervalle für Ganz- und Halbtöne bleiben in den jeweiligen Tonarten  immer gleich.

Begnügen wir uns aber erst mal mit der C-Dur Tonleiter.

Und da könnte man ja jetzt auf die Idee kommen, beim Improvisieren in C-Dur einfach alle acht Töne in x-beliebiger Reihenfolge, in Zeitwerten dem Rhythmus angepasst, zu benutzen..........
Es gibt hier, in dieser Lektion noch einige Audio-Beispiele zu hören, aber keines für den gerade erörterten Fall. Alle weißen Tasten, während C-Dur irgendwann mal angeschlagen ergibt keine für unser Ohr angenehme Improvisation.
Es gibt hier, in dieser Lektion_3  noch einige Audio-Beispiele zu hören, aber keines für den gerade erörterten Fall.
Alle weißen Tasten, während C-Dur irgendwann mal angeschlagen ergibt keine für unser Ohr angenehme Improvisation.
 
Aber hört Euch mal folgende kleine Demo an:
Diese Improvisation habe ich als Midifile eingespielt, bevor es zur reinen Audio-Demo wurde.
So war es dann möglich, die Noten dazu ersichtlich zu machen. Merken braucht man sich die Noten natürlich nicht, überhaupt muss man sie auch nicht unbedingt lesen können.
Die musikalischen Zusammenhänge werden in rechts gezeigtem Bild auch so klar >>>>>   Abb.1
Wenn man sich nun vor Augen führt, dass jeweils jede ionische Dur-Tonleiter von „C-Dur“ bis „H-Dur“ diese fünf Ton-Intervalle, also Pentatonik, enthält, so ergeben sich da für uns ganz neue Zusammenhänge für „ohrgerechte“ Improvisationen. Hier nun einige Beispiele, bezogen auf ein Musikstück im „3 Griffe Genre“ über Tonika C-Dur, Subdominante F-Dur und Dominante G-Dur.
Schaut Euch dazu bitte auch hier das Bild rechts an >>>>>>>>>>  Abb.2

 

Daraus könnte dann eine Improvisation entstehen, die sich wie das folgende Beispiel zusammensetzt und anhört:

Und auch dazu gibt es ein Bild zur Erläuterung, ansonsten aber für eine Improvisation unüblich:   Abb.3

Nun, es gibt weit schnellere Improvisationen mit noch mehr dabei genutzten Tönen der Pentatonik. Es gibt aber auch solche, die mit ganz wenigen Tönen auskommen.
 
Hier mal eine mit nur einem einzigen Ton, und das auch in einem „drei Griffe Stück“!
Sehen wir uns dazu noch einmal Abb.2 weiter oben an.
Wir erkennen, dass es in unserem C-F-G Gespann drei Töne gibt, die jeweils sowohl in C-, als auch in F- und in G-Dur enthalten sind. Dabei nehmen sie in jeder der drei Harmonien jeweils einen „anderen Rang“ ein.
So wird der Ton „g“ in C-Dur zur Quinte (5), in F-Dur zur Sekunde (2) und schließlich in G-Dur zur Prime (Grundton=1). Auch für die anderen zwei Töne werden wir diese Verhältnisse vorfinden.
Zurück zu unserem Vorhaben mit der Improvisation über C, F und G mit nur einem Melodieton.
Hört Euch dazu diese Demo mal an.....

Die Notation für dieses kleine Musikstück ist an Einfachheit kaum zu unterbieten. Die Erläuterung dazu sollte man sich aber schon ansehen:  Abb.4

Auch der Ton „a“ ist jeweils pentatonischer Bestandteil der drei Akkorde innerhalb unseres „3 Griffe Liedes“. Abwechselnd mit dem Ton „g“ und in einem entsprechenden Rhytmhus gespielt, ergibt sich auch damit ein durchaus vorstellbares Solo. Man höre und staune, was nur zwei Töne bewirken können.......

Die zu diesem Beispiel passende Notation soll dann auch tatsächlich die letzte für ein improvisiertes, pentatonisches Solo sein, weil eben Improvisation und Noten nicht zusammen passen !       Abb.5

Einigen unter Euch ist da bestimmt noch ein dritter Ton aufgefallen, der in allen drei Akkorden unserer „3 Griffe Nummer“ pentatonisch enthalten ist, der Ton „d“.
Er bildet in der TonikaC-Dur“ die Sekunde (2), in der Subdominante (F) die Sexte (6) und in der Dominante (G) die Quinte (5).
Er gibt in unserem Musikgenre (zumindest für meine Ohren), ausgehend von der Tonika, keinen schönen Start- und Hauptton einer Improvisation ab, es sei denn, es befinden sich ein paar Jazzer unter uns.
Als Beiton hat er trotzdem einen festen Platz in der Pentatonik (und auch hier bezogen auf die Tonika (Grundakkord)).
 
Und nochmal: Jeder reine Dur-Akkord von „C-Dur“ bis „H/B-Dur“ besitzt die Pentatonik in Form von „1, 2, 3, 5, 6“.
Man sollte sich diese mit der Zeit für die Tonarten, in denen man am liebsten spielt drauf schaffen und irgendwann merkt man gar nicht mehr, dass man von selbst flüssige Soli pentatonisch spielt. Und wenn dann mal hie und da eine kleine Septime mit durchrutscht, macht das auch nichts. Im Gegenteil, es würzt das ganze noch ein bisschen nach.......
Hier zum Abschluss noch zwei kurze Demos, ohne Septime, in den einzelnen Akkorden auschließlich aus Tönen der Pentatonik und natürlich nicht in Noten festgehalten, weil (ad.lib) improvisiert !
im bis hierhin verwendeten Rhythmus
und auch in einem typischen Blues
Sollte jemand richtig tief in die Materie, als0 "Noten- und Harmonielehre" eintauchen wollen, hier drei Adressen dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Modale_Tonleitern
https://de.wikipedia.org/wiki/Pentatonik
https://de.wikipedia.org/wiki/Tonika
Ganz Ungeduldige werden sich dann auch wohl mit der Pentatonik in Moll auseinander setzen wollen. Anfänger oder weniger Fortgeschritten sollten eher warten und währenddessen üben, üben, üben. Und noch bevor sie die Dur-Pentatonik im Schlaf und aus dem Effeff spielen können, geht´s hier mit "Moll" weiter.......

Datenschutzerklärung