Geradeaus oder Swing ?
Wenn wir als Musikanten in der Band  oder auch allein am Keyboard mit Begleitautomatik ein uns bekanntes Lied spielen, passen wir uns meist aus dem Unterbewusstsein heraus dem Rhythmus an. Man kennt ja die Nummer.
Der Schlagzeuger oder eben der Style geben das Tempo vor, den Rest erledigen wir aus dem Gedächtnis oder eben mit Seitenblicken auf eine Vorlage (Notenblatt, Leadsheet o.ä.).
Was aber, wenn wir selbst einen Style erstellen wollen, wir also bestimmen müssen nach welcher Rhythmik sich die Musiker der Begleitautomatik orientieren müssen. Bei vielen Musikstücken kann man das vorher gut festlegen: Taktart (4/4, 3/4, 6/8 usw.), geradeaus oder Swing.
Wenn es sich aber so anhört >
> oder so >
, ist es eher nicht geradeaus, aber auch kein Swing !
Dann wird´s wohl ein Shuffle sein. Und wie man den im Style realisiert, zeige ich im Praxisraum an einem Beispiel für die DRUM-Spur. Gilt dann natürlich auch für die anderen Tracks bei den Noten zwischen den Vierteln.
Shuffle hängt irgendwo dazwischen und wird so eingegeben !
8 Achtel "geradeaus"  = binär
Beispiel     ein ganz einfaches Pattern für eine Snare.
Nur Achtelnoten mit Betonung auf 2 + 4.
Da zwei gleichwertige Noten immer den selben Abstand von-einander haben, bezeichnet man diesen Rhythmus auch als binär.
Rechts sehen wir die Eingabe im Sequenzer, zusätzlich zum Zeitwert hier auch in der Dynamik festgelegt.

 

8 Achtel "geswingt"  = ternär
Auch hier acht Noten mit gleichem Zeitwert, aber mit unterschiedlichen Abständen.
Die einzelnen Viertel eines Taktes werden dabei in drei gleichlange Bereiche unterteilt. Würde man jedes Teil dieser „Drittel“ spielen, erhielten wir den ach so beliebten Slow Rock (natürlich dann langsamer).

 

Im vorliegenden Pattern sind aber nur jeweils das erste und letzte Drittel einer Einheit gespielt. Dazwischen liegt eine Pause. Dadurch hoppelt der Rhythmus deutlich gegenüber der binären Spielart, und wird deshalb, wegen der Dreiteilung der Viertel (!) auch als ternär bezeichnet. Man nennt ihn aber auch Swing.
8 Achtel "geschuffelt"  = irgendwo zwischen binär und ternär
Will man nun aber ein Musikstück wie beispielsweise „I´m Walking“ oder "Jambalaya" von Fats Domino bearbeiten, stellt man fest, das Ding ist im Rhythmus auf keinen Fall geradeaus und somit binär. Aber auch ternär, also auf Swing getrimmt liegt der Rhythmus stark daneben. Es „gruuft“ nicht richtig.
Woran mag das liegen ?
Nun, wir haben es innerhalb eines Taktes mit 8 Anschlägen zu tun, von denen sowohl in der binären als auch in der ternären Version jeweils 4 auf den ganzen Vierteln liegen.
Folglich muss es wieder mit den 4 Achteln zwischen den ganzen Vierteln zusammen hängen, also den Achteln, die den Unterschied zwischen binär und ternär ausmachen.
Verschiebt man diese Achtel aus binärer Lage ein klein wenig nach „hinten“,.........
            bzw. aus ternärer Lage ein klein wenig nach „vorne“,.........
sieht das im Sequenzer jeweils wie auf den Abbn. oben gezeigt aus und klingt wie hier >>>>>
Die „Zwischenachtel“ hängen irgendwo zwischen binär und ternär. Wo genau ist von dem Tempo abhängig, in dem der Song schließlich gespielt wird.
Rhythmen dieser Art lassen sich nicht exakt notieren.
Man schreibt sie binär oder ternär und versieht sie mit einem Zusatz (Hinweis) wie „leicht swingend“, „groovy“ usw.
Irgendwann schrieb mal jemand „shuffle“ über eine sonst binäre Darstellung und man hatte einen Namen für diese Rhythmik irgendwo zwischen binär und ternär gefunden, den „Shuffle“.
Aber leider nur für kurze Zeit. Die musikalischen Unterschiede zwischen Shuffle und Swing sind zwar immer noch so, aber die Begriffe dafür haben sich derart vermischt, dass man heute oft mit Swing und Shuffle das gleiche meint.
Und so gibt es für den echten Shuffle keinen Namen mehr und die sogenannten Shuffles in unseren Keyboards sind fast ausnahmslos „Swings“,..........
...und richtige, echte Shuffles findet man nur recht selten in unseren Keys....

Meist spielt er Bass, und manchmal bässer !
 
Teil 1  (zu Teil 2)
Wer erinnert sich nicht noch daran, wie einfach, wie lustlos die Bassisten in den ersten, frühen Begleitautomaten daher kamen ?!
Echten Musikern hätte dafür ein Instrument mit einer einzigen Saite voll und ganz ausgereicht. Denn mehr als den Grundton eines jeden Akkords brachten die damals nicht zustande. Und doch waren wir (damals noch zukünftigen) Keyboardspieler  von dieser Errungenschaft mehr als begeistert,.....
Beispiel 1 :       Beispiel 1.2 : Beispiel 1.3 :
...sah zwar ziemlich einfach aus und klang auch so,...... ....aber beim Spielen von Musikstücken mit ihren verschiedenen Akkorden konnte man schon eine Menge damit anfangen,.... ...ja, sogar halbtaktige Harmonie-läufe konnte man damit spielen.
     
 
Aber glücklicherweise dauerte es nicht allzu lange, bis die ersten Hersteller mit Bassisten warben, die Wechselbass kannten (und auch konnten) !
Diese Wechsel fanden zwar erst nur zwischen Grundton und Quinte eines Akkordes statt, aber das hörte sich schon gleich ein gutes Stück bässer an, brachte aber auch genau sogleich erste musikalische Diskrepanzen mit sich. Spielte man beispielsweise mit diesen Wechselbässen eine halbtaktige Harmoniefolge (wie in Bsp. 2.3), konnte es schnell nicht mehr so doll gebasst  haben…..
 
Beispiel 2 :       Beispiel 2.2 : Beispiel 2.3 :
So klang es mit Wechselbass (rote Quinte) schon gleich ein bisschen bässer ! Und auch in ganztaktigen Harmonie-Verläufen klang das gut, wurden doch die einzelnen Takt-Pattern komplett zum gespielten Akkord transponiert ! Bei halbtaktigem Akkordwechsel werden allerdings nur die Grundtöne ihrem Intervall gemäß hörgerecht transponiert
     
Bei halbtaktigen Akkordwechseln werden also in den zweiten Hälften der Takte nur die Quinten des gegriffenen Akkords zu Gehör gebracht, und das klingt nicht immer gut (wenn man sich auf das vorliegende Beispiel bezieht, E-Bass in Am und D-Bass in G).
Da sollte man dann doch wieder einen Style mit „nur Grundton“ bemühen (also Beispiel 1) !
 
Styles mit „Walking Bass“ waren dann die nächste Evolutionsstufe und verhalfen vielen damit gespielten Musikstücken zu einer fast originalen Interpretation. Sie konnten aber auch - wie in den Beispielen 1 u. 2 - die richtigen Akkordfolgen eines Musikstückes recht schräg erklingen lassen.
 
Beispiel 3 : Beispiel 3.2 :
Im Grundpattern wird der Bass mit Terzen und Quinten erweitert. Und natürlich kann man auch damit Musikstücke mit ganztaktigen Akkordwechseln spielen (ist ja Sinn der Sache !)
Beispiel 3.3 :    
Aber auch hier - bei halbtaktiger Akkordfolge - wird jeweils in den zweiten Takthälften der Bass-Grundton nicht gespielt (obwohl man dies im Beispiel schon fast als gewollte Bereicherung sehen könnte).
     
     
     
Aber sollte der Bassist eines Universal-Styles nicht in der Lage sein bei einem Akkordwechsel (egal an welcher Stelle im Takt) den ersten Basston als Grundton des neuen Akkords zu spielen ?
Und genau dafür sorgte der Keyboardhersteller ROLAND schon sehr früh in der Ausbildung seiner Style-Bassisten.
Die spielen seitdem - egal was auch für Bassläufe (und somit Tonfolgen) in den einzelnen Takten festgelegt sind - bei Akkordwechseln immer als den ersten darauf folgenden Bass den Grundton !   Und das klappt seitdem so bei allen Keyboardherstellern.
Und das ist gut so ! ......   gut so ???  ....... ja, meistens, ....... aber nicht immer !!??

Teil 2
Aber warum wird dieses im ersten Teil gezeigte (musikalische) Verhalten der Bassisten innerhalb der Korgschen  Begleitautomatik an dieser Stelle so detailliert beschrieben ?
Die weitaus meisten der Keyboard spielenden Klientel wissen davon überhaupt nichts. Sie wundern sich nicht mal darüber, dass ihr Bassist auch bei häufigen Akkordwechseln immer richtig  liegt. Für sie ist das völlig normal….
 
Es gibt sogar Keyboardspieler, die schon Jahre lang ihr Pa-Keyboard bespielen, bevor sie dann irgendwann mal merken, dass der Bass und/oder andere Spuren unterschiedliche Tonfolgen spielen, und zwar in Abhängigkeit vom gerade gegriffenen  Akkord.
„Septime, Moll- und andere Akkorde“ spielen völlig andere, ihnen typische Begleitmuster.
Allerdings kann man diese (bis zu 6) unterschiedlichen Pattern innerhalb eines Styles nicht mal geradeso im Vorübergehen beeinflussen oder gar ändern. Das kann man nur im Style-Editor selbst.
Und um dort vernünftig zu agieren, sollte man sich schon ein klein wenig in der Struktur der Begleitautomatik auskennen. Darum an dieser Stelle der etwas tiefere Einblick zum Spiel des Bassisten (und damit auch all seiner Kollegen im Style).
 
Beispiel 4:
Einfachstes Variations-Element einer Polka oder eines simplen Popsongs
 
Der Wechselbass ist recht schlicht und einfach gehalten
Beispiel 4.2:  
Acht Takte irgendeiner Polka oder eines Popsongs könnten damit gespielt so aussehen und sich dann so anhören:  
Diesmal greifen wir den Dominant-Akkord „G“ wie es sich gehört als Septime-Akkord, also „G7“. Man wird bemerken, dass dies in der (nicht dargestellten) „ACC-Spur“ von der Gitarre übernommen ist. Das bedeutet, dass man auch bei
nur einer einzigen „Chord-Variation“ die ACC-Spuren in engen Grenzen einem Septime-Akkord angleichen kann. Aber hier geht es ja um den Bass........
 
Beispiel 4.3:
Und wäre es da nicht schöner, in den Dominat-Takten (also G7) auch dem Bass etwas mehr (musikalische) Spannung mitzugeben ?
Dazu brauchen wir dann nur eine weitere "Chord Variation" zu erstellen, die dann alle Basstöne eines Septime-Akkords enthält.
Und so könnte unser Lied dann beispielsweise begleitet werden:
   
Und so sehen dann die beiden „Chord Variations“ für unser einfaches Variations-Element aus, hier nur für den Bass dargestellt.
Aber auch für Gitarre und Schlagzeug kann (und sollte) man natürlich  in „v1cv2“ eigene, zu „v1cv1“ unterschiedliche Patterns erstellen.
Als Ergebnis erhalten wir dann ein Style-Element (hier Variation 1), bei dem beim „Umgreifen auf die Dominante (hier G7) die in „v1cv2“ eingegebenen (roten) Basstöne - in die entsprechende Harmonie transponiert – erklingen. Und natürlich gilt das dann auch für alle in der Variation erstellten (nicht perkussive) Spuren.
 
So oder doch ähnlich kennen wir das aus all den KORG Pa-Styles, die mehrere „Chord Variations“ benutzen. Und unsere Ohren haben sich längst daran gewöhnt.
Aber Hand aufs Herz;     würde so ein guter, musikalisch voll ausgebildeter Bassist spielen, wenn es sich um die Genres Polka und ähnliche, simple Popmusik handelt ?
Würde er nicht eher so wie hier in Beispiel 5 spielen ????!!!!      

Teil 3  
Beispiel 5.1 :
Ein guter, musikalisch voll ausgebildeter Bassist würde wie in Beispiel 5 spielen. In Noten dargestellt würde das so aussehen. Grundton (blau) und Quinte (rot) sind des besseren Verständnisses wegen im Notenbild optisch hervorgehoben.
Der Bassist spielt also weiterhin einen Wechselbass Grundton > Quinte, wechselt dann aber zusätzlich im Dominant-Akkord die Reihenfolge der Basstöne in Quinte > Grundton !
 
Beispiel 5.2 :  
So müssten dann die Patterns für die "Chord Variations" v1cv1 und v1cv2 erstellt werden.
Geben wir nun im Style-Editor die einzelnen Chor-Variationen genau so ein, hören wir allerdings beim Spielen des Styles nicht genau die erwartete Bass-Tonfolge aus Beispiel 5.
 
Es gibt da eine Diskrepanz, die einigen unter uns (den Kunden aus Musikcity) vielleicht gar nicht auffällt, einigen unter uns (den echten Keyboardspielern) aber so vielleicht nicht gefallen wird:
Beispiel 5.3 :  
Dort nämlich, wo der Bassist die Quinte spielen müsste (also den Ton „D“ in G7), folgt er der (unter Bsp 3.3) Regel, bei Akkordwechsel als ersten Ton den Grundton (also „G“ in G7) zu spielen. Die in der Abbildung im roten Kreis dargestellten Töne sind somit zwar nicht falsch, aber an dieser Stelle so nicht gewollt.
 
Im gezeigten und gehörten Beispiel mag das vielleicht nicht soooo schlimm sein.
Ist er hier dem besseren Verständnis geschuldet noch recht einfach gehalten, kann dieser Umstand allerdings in Musikstücken mit verzwickten  Akkordfolgen zu ganz schön schräg verlaufenden Ergebnissen führen. An verminderte, gar überhöhte Akkorde mag ich da gar nicht denken.
 
Ist das dann also auch der Grund dafür, dass die Keyboardhersteller gar nicht erst solche „Chord Variations“ im Angebot haben. Kann man diese „Akkordwechsel-Grundton-Automatik“ nicht einfach für bestimmte Fälle abschalten ?
Nein, kann man nicht,….. aber man kann sie umgehen, zumindest in einem KORG Pa-Keyboard !
 
Geben wir doch einfach einem Gitarristen aus der „ACC-Spurabteilung“ den Elektro- oder Akustikbass in die Hand !
Dazu muss man nicht mal den Bass-Track der Begleitautomatik verlassen. Er muss im Editor lediglich zur ACC-Spur deklariert werden.
Damit schalten wir die Spur des Bass-Sounds zwar wieder in den Zustand von vor Dekaden von Jahren, können heute aber auf bis zu weitere fünf Akkord-Typen zugreifen, um die Ton-Diskrepanzen der Vergangenheit zu umgehen.
Damit steht dann einer Umsetzung schwierigster Basslinien in noch schwierigeren Musikstücken mittels eines Titelbezogenen Styles nichts mehr im Wege, und die unter Beispiel 5.2 gezeigten Pattern v1cv1 und v1cv2 werden genau so gespielt, wie es in Beispiel 5 zu hören ist !
 
Es wird an dieser Stelle allerdings auch klar, warum sich dieser Artikel ausschließlich an die unter uns wendet, die schon einiges an Erfahrung mit dem Style-Editor eines Korg-Keyboards vorzuweisen haben.
Deshalb bin ich an dieser Stelle auch nicht auf einzelne, bestimmte Arbeitsschritte im Style-Editor eingegangen, es wäre ein Buch daraus entstanden.
In diesem Artikel wende ich mich an fortgeschrittene Style-Ersteller, um den Blick auf Möglichkeiten der Style-Erstellung anzudeuten, die auch mal etwas über den Tellerrand hinausgehen.
Denn nicht nur den Bass kann man beeinflussen, wenn man ihn zur normalen ACC-Spur umfunktioniert, man kann nämlich auch eine normale ACC-Spur zur Bass-Spur, ........... ist aber ein anderes Thema.........
 
ACHTUNG:    Zu diesem Artikel gibt es hier einen Titelbezogenen Styles als Beispiel für das hier beschriebene.

Taktwechsel im Style ?
 das braucht einem nicht Spanisch vorzukommen.....
Erklärt am Beispiel meines Styles "EH8 Spanienlied" (hier zu finden)
 
Die Mitglieder der Kölner Band  „De Bläck Fööss“ verschrieben sich schon lange vor BAP der Pop- und Rockmusik in Kölner Dialekt.
Ich war regelrecht Fan dieser Gruppe und besuchte auch einige Konzerte, wenn sie denn mal in meiner Nähe spielten.
Mein „Fanatismus“ wurde dann aber um die Werte immer weniger, um die sich sich die Band dem Karneval mehr und mehr näherte und dort irgendwann fest etablierte. Der Rückzug von Leadsänger Tommy Engel trug schließlich dazu bei, dass ich de Bläck Fööss „nur“ noch als sehr gute Fastelowend Gruppe betrachte.....
In meiner Band und als Alleinunterhalter spielte ich einige Stücke der Gruppe. Darunter auch ihren Sommerhit „Et Spanien-Leed“.
Hier ein Notenauszug der ersten vier Vers Takte (die farblich dargestellten Bereiche dienen dabei der besseren Zuordnung in den folgenden Erläuterungen):
                        Dem, der das Lied kennt - oder spätestens auf den zweiten Blick - fällt auf: Zwei unterschiedliche Taktmaße !
Insgesamt vier Pattern, drei jeweils 5/8 Takte sowie  einem folgenden  6/8 Takt im mehrfachen Loop bilden einen kompletten Vers.
Wer nun Korgs pa-Stylestruktur kennt, weiß, dass diese Keyboards keine unterschiedlichen Taktmaße innerhalb desselben Styles zulassen (Und in Bedienanleitungen früherer Modelle kann man dies sogar noch nachlesen).
Da alle übrigen Songteile vom Spanienlied, also Refrain mit unterschiedlichen Variationen sowohl auch alle Übergänge im 6/8 Takt stattfinden, ist das Taktmaß mit eben 6/8teln schon mal festgelegt.
Die jeweiligen Verse des Songs sollen in Style Variation 1 gespielt werden, je Vers 15 Takte plus dem abschließenden, überleitendem Fill.
 
Variante 1:
Die Variation 1 des Styles für die Verse des Spanienlieds wird mit einem einzigen Takt in 6/8teln erstellt. Die Länge von 5/8teln erreichen wir, indem wir an den entsprechenden Stellen (siehe Abbildung) punktgenau einen RESET auslösen.
Sei dies mit der rechten freien Hand oder – effektiver – über Fußschalter, der Style beginnt also nach Auslösung von Reset nach dem 5. Achtel wieder auf der „Eins“.
Variante 2:
Der Style für diesen Song wird also im 6/8 Takt erstellt. Die kürzeste sich wiederholende Schleife im Vers des Spanienlieds umfasst
3 Takte x 5/8   plus     1 Takt 6/8    =   4 Takte  mit insgesamt 21 Achteln.
Bei 4 Takten mit je 6 Achteln sind also 3 Achtel zuviel.
Unser Vers benötigt 4 x 4 unserer krummen Pattern, aber schon nach dem zweiten haben wir 2 x 3 = 6 Achtel im Style übrig....
1 Schleife Vers Pattern enthält 21 Achtel, dann bestehen 2 Schleifen dieses Patterns aus 42 Achteln.
42 Achtel aber lassen sich einteilen in sieben 6/8tel Takte.
Mit diesem Gebilde sind wir also in der Lage, die für den Style „imaginären“ 16 Vers-Takte mit einem zweimal gespielten 7 Takte langen 6/8 Pattern zu simulieren, wobei wir sogar nach jeweils halben oder ganzen Vers auf der „Eins“ des siebten und letzten Pattern-Taktes landen und dort dann auch „Fillen“ könnten.
Und genau so habe ich es schon früher in  selbsterstellten Roland Styles verwirklicht. Besser geht’s wohl nicht ?
Doch, mit Keyboards von Korg........
 
Variante 3:
1.Schritt
So wie hier schematisch dargestellt, erstellen wir alle in der Var 1 benutzten Tracks, also Drums, Bass, ACC.
2. Schritt
Alle Tracks werden an den einzelnen Taktüber-gängen in 4 Teile getrennt.
3. Schritt
Nun wird das Taktmaß für alle Takte einheitlich auf 6/8tel festgesetzt.
Wie man sieht, ist die Sequenz (Midifile) insgesamt länger geworden, die erstellten Tracks also ein wenig zu kurz, genau genommen 3 Achtel zu kurz...
4. Schritt
Da wir vorher aber unser Pattern je Takt getrennt haben, sind wir jetzt in der Lage die Anfängspunkte dieser Takte auf die "neuen" Taktübergänge zu verschieben.
Wir sehen, Takt 4 passt sogar...
5. Schritt
Nun kommt die anfangs erwähnte TIME STRETCHING Funktion des Sequenzers an die Reihe. Damit dehnen wir die drei 5/8tel Bereiche jeweils zum Anfang des darauf folgenden Takts.
Takte miteinander verkleben, Midifile fertig!
Wenn in dem einen Takt fünf, in dem anderen Takt sechs Achtel sind,
beide mit dem gleichenTempo gespielt werden,
ja, dann müssen diese Takte doch unterschiedlich schnell ablaufen !!??!!??
Hier im Mastertrack des Styles legen wir das Tempo für die einzelnen Style Elemente fest, in diesem Fall also für Variation 1.
Auf Position 001.01.000 steht dabei immer das für den ganzen Style festgelegte Tempo.
Alles, was wir dahinter an Tempoänderungen eingeben ist relativ. Wenn also das Tempo des Styles einmal geändert werden sollte, ziehen diese Zusatzwerte im Verhältnis der Änderung mit, sehr gut !!
Der Wert für das Tempo der 5/8tel Takte errechnet sich nach einfachem umgekehrten Dreisatz:
Im Mastertrack Variation 1 wird also an Position 001.01.001 der Wert 142 und an Position 004.01.000 der Wert 118 eingegeben und wir erhalten...
...im Style EH8 Spanienlied in Variation 1 einen Ablauf wie notiert und erzielen trotz Taktmaß-Verschiebungen im Gegensatz zu Variante 2 immer die „richtige Eins“ je Takt.
Voilà !

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